Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
Vom Netzwerk:
Wort.
    Â»Also, woher kommst du, Modo? Falls ich das fragen darf.«
    Â»Du darfst mich alles fragen, Octavia. Ob ich antworte oder nicht, ist eine andere Sache.«
    Â»Tavia, bitte nenn mich Tavia«, sagte sie.
    Â»Also, Tavia«, fuhr Modo fort und sie war erleichtert, dass er wieder freundlich klang. »Ich bin in der Nähe von Lincoln in einem Haus aufgewachsen, das Mr Socrates gehört. Er hat mich aufgezogen.«
    Octavia blieb mitten im Kanal stehen. »Du wurdest von Mr Socrates aufgezogen?«
    Â»Ganz genau!« Er klang stolz. »Und Mrs Finchley war meine Mutter … meine Erzieherin, aber im Gegensatz zu der in deinem Waisenhaus roch sie gut. Hast du sie einmal kennengelernt?«
    Â»Nein. Ist Mr Socrates dein Vater?«
    Â»Nein. Was für eine dumme Frage. Ich … ich weiß nicht, wer meine Eltern waren. Mr Socrates hat mich … gefunden. Ausgebildet. Aufgezogen.«
    Â»Also bist du Waise? Zumindest das haben wir gemeinsam. Ich wurde vor einem Findelhaus ausgesetzt, mit nichts außer der Kleidung, die ich trug, und einem Zettel, auf dem ein Wort stand: Last. «
    Modo blieb stehen und wartete, bis sie ihn eingeholt hatte. Hier gab es jetzt sehr viel mehr Ratten. Sie fiepten aufgeregt und huschten vor dem Licht davon. »Wie bist du Agentin geworden?«, erkundigte er sich.
    Â»Als ich zwölf Jahre alt war, versuchte ich, einem älteren Herrn die Geldbörse zu klauen, und sein Diener, ein Inder, hat mich dabei erwischt. Der Gentleman war Mr Socrates, wie du wahrscheinlich erraten hast. Er gab mir seine Adresse und sagte, ich solle ihn aufsuchen, wenn ich eine richtige Arbeit wolle. Da für eine Taschendiebin die Chancen gut stehen, am Strick zu enden, beschloss ich, sein Angebot anzunehmen. Ich kann noch immer nicht glauben, dass er mich dafür bezahlte, Bücher zu lesen, mich im Nachahmen von Stimmen zu üben – ja sogar dafür, mit Tharpas Hilfe Schwimmen zu lernen. Und hier stehe ich nun – mit meinem langweiligen, biederen Leben.«
    Die ganze Zeit über hatte Octavia den Lichtkegel der Lampe über die Mauern tanzen lassen. »Sieh mal, Modo, da ist wieder ein eingeritztes Symbol! Aber hier gabelt sich der Tunnel gar nicht. Also, welchen Zweck hat es?«
    Modo watete zu der Wand hinüber und berührte das Dreieck. »Miss Milkw…, ich meine, Tavia, hier steht etwas vor.«
    Â»Was meinst du?«
    Â»Der Mittelpunkt des Dreiecks ist …« Modo drückte darauf und die erhabene Stelle glitt in den Stein zurück. Ein Teil des Mauerwerks von den Maßen einer Tür bewegte sich zur Seite und gab den Blick auf einen verborgenen Tunnel frei. Die Geheimtür war völlig unauffällig in die Mauer eingelassen.
    Â»Das ist meisterhaft gemacht«, flüsterte Octavia. »Dann wollen wir mal sehen, ob jemand zu Hause ist.« Sie hielt ihre kleine Lampe hoch und leuchtete in den grob gehauenen Tunnel. Er war hoch genug, dass man aufrecht hindurchgehen konnte. » Carpe diem! «, sagte Octavia, während sie ihr Messer zog. Sie war froh, endlich aus dem schlammigen Wasser steigen zu können.
    Sie gab Modo ein Zeichen, sich neben sie an die Tunnelwand zu stellen. Dann schlichen sie gemeinsam weiter. Schon nach wenigen Metern gelangten sie in einen großen Raum, in dem ein heilloses Durcheinander herrschte: Möbel waren umgestoßen worden, überall lagen zerbrochene Glasgefäße und der Geruch von Rauch mischte sich unter den Gestank der Abwässer. Eine Tür, die in eine kleinere Kammer führte, hing schief in den Angeln.
    Octavia leuchtete mit ihrer Lampe in jeden Winkel, um sicherzugehen, dass sich niemand dort versteckte. »Reizender Ort«, sagte sie, während sie vorsichtig eintrat.
    Modo stocherte mit dem Spazierstock zwischen den zerbrochenen Glasbechern und halb verbrannten Papieren auf dem Boden herum. »Aber der richtige Ort«, erklärte er und zeigte ihr ein eingerissenes, angekokeltes Blatt, auf dem oben das Symbol der Clockwork Guild zu sehen war. Octavia hielt die Lampe so, dass sie beide das Dokument lesen konnten:

    Â 
    Â»Das sieht nach einem Abschnitt von Dr. Hydes Aufzeichnungen aus«, mutmaßte Modo. »Lykaeunium ist womöglich der Name der Tinktur.«
    Â»Hast du die letzte Zeile gelesen? Fünf Prozent der Testpersonen sterben.«
    Â»Vielleicht ist es sogar schlimmer.« Er hielt das Blatt dicht vor die Augen. »Da ist noch

Weitere Kostenlose Bücher