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Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Titel: Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Bauermann
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machte in den nächsten Spielen wieder und wieder die gleichen Fehler. Seine Versprechen blieben Lippenbekenntnisse. Als ich ihm dann mitteilte, dass er nach einer zehntägigen Verletzung nicht sofort wieder zu den ersten Fünf gehören würde, knallte es. Wir waren gerade in der Halle beim Dehnen, als Tim auf mich zugestürmt kam. »Du bist so ein Feigling. Das ist so eine lächerliche Entscheidung. Ihr macht mich doch nur zum Sündenbock, du schützt damit nur Darren Queenan.«

    Darren und Tim waren die Kontrahenten auf einer Position. Sie konnten sich nicht ausstehen. Ihr größtes Problem war, dass es nur einen Ball gab. Schon seit Wochen führten die beiden einen Privatkrieg. Nun dieser absurde Vorwurf. Ich suspendierte Tim sofort. Nicht nur, weil ich ein Signal an die Mannschaft senden musste, sondern auch, weil man alles zu mir sagen kann, nur nicht Feigling. Man kann mich beschimpfen und beleidigen, mich arrogant oder dumm nennen. Aber mich als Feigling darzustellen ist die schlimmste Beleidigung, die ich mir vorstellen kann. Ich verachte Menschen, die vor Dingen wegrennen. Für Feigheit habe ich nichts übrig.
    Der Privatkrieg zwischen Tim Breaux und Darren Queenan war auch nicht die einzige Fehde, die in Hagen unter den Spielern herrschte. Auch zwischen Queenan und Drew Barry brodelte es gewaltig, auch wenn ich das erst viel später erfuhr. Im Dezember gingen sie in der Kabine sogar aufeinander los. Nur dem beherzten Eingreifen von Matthias Grothe und anderen ist es zu verdanken, dass sie sich nicht heftiger prügelten. Nach meinem Rücktritt flogen zwischen den beiden dann sogar auf dem Feld die Fäuste. Ein zerstrittenes Team, kaum jemand, der echte Visionen hatte, zudem ein Trainer, der nicht mit ganzem Herzen bei der Sache war. Ich habe es zugelassen, dass mich die Bedingungen dort lähmten. Ich habe mich einengen lassen und war letztlich nicht so gut, wie ich hätte sein können. Ich habe nie alles aus Brandt Hagen rausgeholt. Ich war schlecht, weil es nie mein Baby war, und die Spieler haben gespürt, dass ich nicht mit ganzem Herzen hinter der Sache stand. Im März 2001 schmiss ich schließlich hin.
    Es war unleugbar: Ich war der falsche Mann für den Job. Hagen war mein schlimmstes Missverständnis. Und vielleicht war mein Scheitern dort auch die Quittung dafür, dass ich mich Jahre zuvor im Aktuellen Sportstudio zu der Aussage hatte hinreißen lassen: »Wer guten Basketball sehen will, muss nicht nach Hagen, sondern nach Leverkusen kommen.«

»Das Anti-Feierbiest« Ein Interview mit Otto Reintjes

»Das Anti-Feierbiest«
Ein Interview mit Otto Reintjes
    Otto Reintjes war der Entdecker von Dirk Bauermann. Der Bayer-Manager holte ihn zunächst als Nachwuchstrainer nach Leverkusen, machte ihn dann zunächst zum Assistenztrainer und 1989 sogar zum Cheftrainer von Bayer Leverkusen. Das Duo gewann unter anderem zusammen sieben Meisterschaften in Folge.
    Herr Reintjes, haben Sie jemals einen Menschen kennengelernt, der so viel Cola in sich hineingeschüttet hat wie Dirk Bauermann?
    Ja, ja, der Dirk und die Coca-Cola. Ich habe das anfangs gar nicht so bemerkt, erst als die ersten Spieler intern anfingen, über den Cola-Junkie zu lästern, bin ich darauf aufmerksam geworden. Im Kabinenkühlschrank und im Bus gab es immer einen Vorrat. Mein Lieblingssatz von Dirk war später und ist es noch heute: »Ich höre mit dem Cola-Trinken auf.« Den habe ich, seit ich ihn kenne, bestimmt 50-mal gehört. Immer und immer wieder hat er sich vorgenommen, seine Cola-Sucht zu beenden. Mal hielt sein Vorhaben zwei Wochen, manchmal hat er es sogar einen Monat durchgehalten und manchmal ist er nach wenigen Tagen rückfällig geworden. Seit ich ihn kenne, trinkt er zwei bis drei Liter am Tag. Selbst als wir 1990 mit Bayer Leverkusen in Japan waren, wo wir mehrere Testspiele gegen deren Nationalmannschaft absolviert haben, hat er sich das Zeug als Essensersatz reingeschüttet. Mich hat aber beruhigt, dass Dirk in den letzten Jahren unserer Zusammenarbeit selten, dann doch ab und zu ein Glas Rotwein mit mir getrunken hat.
    Eigentlich hätte Cola sein Privatsponsor werden müssen, oder? Authentischer kann man doch gar nicht hinter einem Produkt stehen.
    Er hat damals wohl noch keinen Agenten gehabt, der ihm so einen Vertrag an Land gezogen hat.
    Sie und Dirk waren das erfolgreichste Duo, das es im deutschen Basketball gab. Wer von Ihnen war besessener?
    Jeder von uns beiden war in seinem Arbeitsgebiet besessen. Dirk ist zehn

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