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Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Titel: Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick R.Ullrich
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die es an Schönheit und Eleganz mit den Elfen aufnehmen konnte. Hier und jetzt stand sie vor ihm, reichte ihm unprätentiös ihre Hand und hieß den plötzlich Verstummten willkommen. So schlicht ihre Begrüßung, so schlicht war ihr Kleid und das war nicht von Nachteil, denn kein Geschmeide hätte ihre natürliche Ästhetik überbieten können, noch war es vonnöten, mit Tand irgendeinen Makel zu überdecken oder von ihm abzulenken.
    » Einen guten Abend, mein Herr. Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden.« Allein ihre Stimme brachte Saiten in ihm zum Klingen, die er längst vergessen geglaubt hatte. Sprachlos und überwältigt trank er ihr Bild und ignorierte die Frage in ihren Augen, als er ihre Hand gerade fest genug hielt, um die Berührung über das normale Maß hinaus etwas zu verlängern. Zeitlos fühlte sich dieser Moment an, die ganze Welt innerhalb eines Wimpernschlages – aber er war es nicht. Schon sah er aus den Augenwinkeln den gut gelaunten Menhin zum Schulterschlag ausholen, eine humorvolle Bemerkung zu Wenduuls sichtlicher Ergriffenheit schickte sich an, seine Lippen zu verlassen und würde dieses wunderbare Jetzt in die Vergangenheit verweisen, den Traum beenden und sie zurückholen in das profane Possenspiel der lärmenden, lachenden Wirtshausgesellschaft. Ihre Hand würde sich zurückziehen, sie selbst sich mit einem freundlichen Lächeln anderen Gästen zuwenden, Belanglosigkeiten austauschen, Komplimente empfangen und erwidern.
    Da aber riss Wenduul den Arm hoch, Macht explodierte aus seiner geöffneten Hand und ergoss sich wie ein Funkenregen über die Köpfe der ihn Umgebenden. Gleißende Helligkeit durchdrang alles und jeden, riss eine winzige Blase des Universums aus Zeit und Raum, gerade genug um den Schankraum und alles darin einzuschließen, und jede Bewegung, jeder Laut erstarb mit absoluter Plötzlichkeit.
    Macht wallte aus dem Magier und saugte an seinen Kräften. Dieses winzige Boot im gewaltigen, reißenden Strom der Zeit auf der Stelle zu halten, zehrte ihn auf wie ein sterbender Tag das Licht. Sein Kopf drohte, unter der Last zu zerspringen, und doch ging er gemessenen Schrittes, wie um eine Skulptur, um sie herum, wischte sich ärgerlich den Schweiß, der ihm in Strömen über die Stirn lief, aus den Augen und merkte sich jede Kleinigkeit, jede Linie, jeden Winkel ihrer Haltung. Den Glanz ihres Haares und den Sitz jeder einzelnen Strähne. So nah kam er ihr, dass er die dunkle Sprenkelung in ihrer blauen Iris erkannte und ihr Duft sich unauslöschlich in sein Gedächtnis prägte. Lange tat er das, während der umfassendste Zauber, den er je gewirkt hatte, ihn verbrauchte und erst, als die Monde ein gutes Stück weitergezogen waren und er vor Anstrengung das Bewusstsein zu verlieren drohte, nahm er seine Position wieder ein, wappnete sich gegen die Berührung Menhins, die er gegen einen Schwertstreich getauscht hätte, und gab sie alle frei.
    »Es sind also die Männer von Bromdaal auch nicht gefeit gegen Eikes Wirkung. So ergeht es uns allen regelmäßig, Freund«, lachte Menhin in diesen unnatürlich verlängerten Augenblick hinein, schlug Wenduul auf die Schulter, und Stolz und Glück waren ihm deutlich anzumerken. Wenduul war bemüht, das sorglose Gerede Menhins zu überhören und doch konnte er seinen Unmut kaum im Zaume halten. »Ihr dürft es mir gerne glauben, ich weiß selbst nicht, warum sie ausgerechnet mich erwählt hat.«
    Forschend lag Eikes Blick auf ihm und bis heute vermochte er nicht zu sagen, ob sie gesehen hatte, was ihn innerlich aufwühlte. »Ihr seht schlecht aus Freund. Geht es Euch wohl?« Die gute Laune war aus der Stimme des Kaufmanns aus Fenhuuk verschwunden und Besorgnis an ihre Stelle getreten. Blass und schweißglänzend ließ Wenduul es zu, dass die auf seiner Schulter verweilende Hand ihn umdrehte und der flackernde Blick seiner grünen Augen hielt dem des besorgten Menhin stand.
    Mit der Souveränität des Mächtigen rettete er sich aus der Beklemmung und in ein wohlformuliertes Kompliment. Allein seine Stimme klang seltsam düster angesichts der Worte. »Es ist nichts weiter. Ihr müsst fürwahr der glücklichste Mann des Reiches sein, wo Ihr doch bald das schönste Kind Araas´ Euer eigen nennen dürft.« Da lachte auch Eike und sein Herz setzte ein paar Schläge aus.
    In dem Bemühen, sie nicht weiter anzustarren, rief er nach Wein, schenkte jedem ein, der wollte oder auch nicht, und machte mit dem Trinken endgültig Ernst. Sein Herz aber

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