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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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war er der zuhörende Bestandteil eines sehr einseitig verlaufenden Telefonats.
    Munroe, beide Handflächen auf den Beton gedrückt, eine Läuferin in Startposition, schloss die Augen. Arben würde Neeva zu Fuß folgen, aber da sie eher langsam war und er davon ausgehen musste, dass Munroe bei ihr war, wartete er noch einen Augenblick ab, ließ ihnen einen kleinen Vorsprung. Kälte kroch ihr in die Hände und verstärkte ihren Drang zu jagen. Die Stimmen, die während der vergangenen Stunden ihren Zorn im Hintergrund begleitet hatten, waren in friedlicher Erwartung verstummt.
    Arbens Tür ging auf.
    Sie griff nach dem Radkreuz und dem Lappen.
    Er setzte seine Füße auf den Beton.
    Sie duckte sich.
    Er stieg aus und drehte ihr den Rücken zu.
    Sie stand auf.
    Sie kam schnell näher, und er, aus einem instinktiven Impuls oder weil er vielleicht ein Kleiderrascheln, einen Schritt gehört hatte, begann sich umzudrehen.
    Aber er war schon bei seiner Ankunft in der Garage ein toter Mann gewesen.
    Tot schon in dem Augenblick, als er Hand an Neeva gelegt hatte.
    Tot schon in dem Augenblick, als er Munroe angefasst hatte.
    Alle Wut, aller Zorn, aller Hass auf alles, wofür der Puppenmacher stand, die Trauer über Noahs Tod und Logans Schicksal, das alles lag in diesem ersten und einzigen Schlag.
    In dem Moment, in dem Arben ihr das Gesicht zuwandte, schlug das Radkreuz in seiner Schläfe ein. Die Wucht des Schlages und der Aufprall des massiven Metalls rissen seinen Kopf in einem unnatürlichen Winkel zur Seite. Sein Körper, der sich gerade noch in Munroes Richtung gedreht hatte, verharrte für einen kurzen Moment regungslos, fast so, als sei die Zeit für einen Sekundenbruchteil stehen geblieben, bevor er gegen den Wagen sank und leblos zu Boden glitt.
    Ob er tot war oder nicht, war ihr vollkommen gleichgültig. Er war auf jeden Fall außer Gefecht, durch ein stumpfes Trauma, ohne blutende Wunde. Das war das Einzige, was zählte. Sie legte das Radkreuz auf den Boden, packte Arben mit beiden Händen am Kragen, wuchtete ihn etwas dichter an das Auto heran und zog ihm das Jackett aus. Nahm seine Waffe an sich. Überprüfte das Magazin und den bereits angeschraubten Schalldämpfer. Verstaute die Waffe in einer ihrer Taschen, ebenso wie sein Handy, die Opel-Schlüssel und den Parkschein. Sah seinen Geldbeutel durch und nahm siebzig Euro in bar heraus. Nicht viel, aber besser als nichts. Fand auch seine Autoschlüssel und öffnete die Tür des Passat.
    Sie klappte die Lehne des Fahrersitzes so weit wie möglich nach hinten. Dann packte sie Arbens Unterarme, schleppte ihn geduckt zur Fahrertür und setzte ihn auf. Warf das Jackett, den Lappen und das Radkreuz in den Wagen, stieg selbst ein und zerrte ihn dann, halb kniend, halb auf dem Sitz kauernd, die Hände unter seine Arme geschoben, Zentimeter für Zentimeter in das Auto. Stöhnte, weil er so schwer war und weil es so lange dauerte, weil sie nicht wusste, wie weit Neeva bereits gekommen war, und weil sie genau wusste, was noch alles zu tun war.

 
    Kapitel 27
    Munroe zog Arbens leblosen Körper auf den Fahrersitz des Passat, schob seine Beine unter das Lenkrad, schloss die Fahrertür und ließ ihn auf den zurückgeklappten Sitz sinken. Positionierte seinen Kopf so, dass er seinem Seitenfenster zugewandt war. Sie drückte ihm die Waffe in die Hand, legte die Mündung an die Schläfe, die sie mit ihrem Schlag zertrümmert hatte, immer mit dem Lappen zwischen ihren Fingern und allem, was sie anfasste. Dann drückte sie ab.
    Ein kurzes Plopp , dann Knochensplitter und Blutspritzer. Schlagartig folgte die Erleichterung.
    Sie nahm sich nicht die Zeit, das Ganze noch einmal zu begutachten. Sie ließ die Waffe ebenso zurück wie die flüchtige Illusion eines Selbstmordes. Wenn sie Glück hatte, verschaffte ihr das ein wenig mehr Zeit. Sie kletterte mit Arbens Jackett und den beiden Beweisstücken zur Beifahrertür hinaus, noch bevor sie die emotionalen Konsequenzen ihrer Tat in vollem Umfang erfasst hatte.
    Immer noch möglichst tief geduckt öffnete Munroe die unverschlossene Tür des Opel, wischte das Radkreuz ab, schob es unter den Sitz und schloss die Tür wieder. Falls die Videoüberwachung in Monaco dazu beitragen sollte, Verbrechen zu verhindern, dann hatte sie in diesem Fall katastrophal versagt, aber ob ihre Tat womöglich in Echtzeit beobachtet worden war, diese Frage war völlig offen. Die Antwort darauf war jedoch entscheidend dafür, wie weit sie kommen würde, bevor

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