Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
Vom Netzwerk:
Walker die halbe Strecke zwischen dem Tor und der Halle zurückgelegt hatte, dann stieg er aus. Schlüpfte durch das geöffnete Tor.
    Walker stolperte. Als der Wachmann ihr einen Arm um die Taille legte und sich ein wenig bückte, um sie zu stützen, warf sie einen schnellen Blick über die Schulter zurück, sah Bradford und ging weiter. Die beiden gelangten bis zur Tür. Als Walker die Halle betrat, zog sie die rechte Hand aus der Gesäßtasche und strich damit über den Türrahmen.
    Die Tür fiel zu.
    Bradford unterdrückte den Drang, sofort hinterherzustürmen, um seiner Partnerin den Rücken freizuhalten. Sie hatte soeben gegen jede Vorschrift aus dem Handbuch für ein langes Leben verstoßen.
    Er hatte gewusst, dass es passieren würde, und trotzdem war er stinkwütend.
    Zählte die Sekunden.
    Legte die Hand an die Klinke und zog. Sie gab sofort nach. Das Klebeband hatte den Schnappverschluss am Einrasten gehindert. Bradford lauschte, sah sich um, so gut es ging, und schlich ins Innere.
    Die Lagerhalle war riesig und weitgehend leer. Auf großen Industrieregalen stapelten sich leere Paletten. Etliche Gabelstapler standen herum. Bei den Ladeschleusen im vorderen Teil stand ein kleiner Stapel mit Frachtgut, bereit zum Verladen. Er war erstaunt, dass das Unternehmen tatsächlich auch reguläre Aufträge abwickelte.
    Irgendwo musste es hier einen separaten Zellentrakt geben, einen schalldichten Bereich, wo die entführten Frauen untergebracht werden konnten. Und falls es so etwas gab, war der Gedanke naheliegend, dass dort auch Logan festgehalten wurde. Alles, was sie über diese Lagerhalle, diese Firma in Erfahrung gebracht hatten, schrie danach, dass Logan hier irgendwo sein musste. Aber das, was er bis jetzt gesehen hatte, sprach überhaupt nicht dafür.
    Rechts von Bradford führte eine Metalltreppe an einer Wand entlang hinauf in den ersten Stock, vermutlich zu ein paar Büroräumen, die sich über der leeren Hallenfläche und den Warenstapeln im hinteren Viertel des Gebäudes befanden. Von dort waren nun Stimmen zu hören, und eine davon gehörte zweifelsohne einer betrunkenen Samantha Walker. Das war gut.
    Bradford ließ den Blick an der Decke entlangschweifen, suchte nach Kameras und fand keine. Alle elektronischen Augen waren nach draußen gerichtet, die Sicherheitsmaßnahmen im Inneren nicht mehr als dürftig. Er schlich am Rand der Halle entlang, an Regalen, Paletten, Gabelstaplern vorbei, entdeckte aber nichts, was auf einen geheimen Raum oder ein Versteck im Boden hindeutete.
    Oben ging das Gespräch weiter, und immer noch waren es nur zwei Stimmen. Männer waren in Walkers Gegenwart normalerweise nie schweigsam, und das hieß, dass der Hallenwächter allein war. Was wiederum bedeutete, dass Logan, falls er überhaupt jemals hier gewesen war, es jetzt nicht mehr war.
    Im Obergeschoss ging eine Tür auf, und Bradford zog sich in den Schatten unterhalb der Treppe zurück. Walker kam scherzend herabgestolpert. Der Hallenwächter war ihr dicht auf den Fersen. Sie hatte einen Gabelstaplerschlüssel in der Hand. Er versuchte, ihn ihr abzunehmen, aber sie huschte kichernd an ihm vorbei, steckte den Schlüssel in das Zündschloss und ließ den Motor an. Das Geräusch war wunderbar geeignet, um Schritte auf der Metalltreppe zu übertönen. Bradford beeilte sich. Der Hallenwächter würde irgendwann die Schnauze voll haben von ihren neckischen Scherzen und Gabelstapler-Spielereien.
    Im Obergeschoss sah es genauso aus, wie Bradford erwartet hatte – zwei Büros und ein Pausenraum, nicht größer als ein Wandschrank. Hier befand sich auch das kleine Fenster, in dem Walker das Licht gesehen hatte.
    Die Hälfte des ersten Büroraums war mit Überwachungsmonitoren bestückt, die andere Hälfte mit einem Schreibtisch und zwei Computern, wobei der eine keinen Bildschirm besaß. Auf dem Schreibtisch, vor den Monitoren, lag deutlich sichtbar eine Pistole.
    Gut gemacht, Walker. Vielen Dank.
    Bradford wollte sie gerade an sich nehmen, da hielt er inne. Damit würde er die Leute des Puppenmachers nur auf sich aufmerksam machen. Er betrat das zweite Büro. Dort befanden sich ein Konferenztisch, mehrere Stühle, eine Kaffeemaschine und ein paar Aktenschränke. Aber kein Logan.
    Dann hörte er, trotz der großen Entfernung, wie sich im Erdgeschoss die Tonart änderte. Der Gabelstapler war verstummt. Walker schrie etwas. Bradford stürmte zur Tür hinaus.
    Walker stand in der Lagerhalle und drohte dem Hallenwächter mit der

Weitere Kostenlose Bücher