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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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geballten Faust.
    Er schnappte nach ihrer Hand, wollte sie packen.
    Bradford hastete die Treppe hinunter.
    Der Hallenwächter sprang auf Walker los, und sie huschte hinter einen Palettenstapel, kaum noch betrunken, aber dafür weitaus wütender. Der Mann überschüttete sie mit Flüchen, nannte sie Schlampe und Hure. Er hatte einen starken ausländischen Akzent.
    Bradford stand am unteren Ende der Treppe und zögerte.
    Walker brüllte: »Hau ab, lass mich in Ruhe«, und Bradford rannte zum Ausgang hinaus. Er wusste, dass diese Botschaft für ihn bestimmt gewesen war und nicht für den Schweinehund, der sich zwischen ihnen befand.
    Dann stand er auf dem Parkplatz und sah auf seine Armbanduhr, wurde zusehends nervöser. Hier draußen zu sein, während seine Partnerin immer noch da drin war, das war einfach falsch, und zwar in jeder Beziehung.
    Eine halbe Minute später kam das Gezeter näher. Bradford zog sich in den Schatten zurück, dachte an die Kameras und an die Strecke, die sie noch zurücklegen mussten. Das Geschrei wurde noch lauter: Walker war in der Nähe, und sie war schnell.
    Bradford jagte mit hastigen Sätzen zum Tor und erreichte es in dem Moment, als sie im vollen Tempo zur Tür herausgerannt kam. Der Hallenwächter war dicht hinter ihr. »Was machst du da mit meiner Freundin, verflucht noch mal?«
    Der Mann wurde langsamer, streckte besänftigend beide Hände aus, doch bevor er ganz zum Stehen gekommen war, kam der Zusammenprall. Bradford rammte ihm die Hände gegen die Brust und traf ihn mit dem Spann am Knie. Beim ersten Schlag kam der Kerl ins Wanken, beim zweiten knickte er ein und schlug dann, beim Versuch, sich zu wehren, wild um sich.
    Bradford duckte sich und baute sich dann unmittelbar vor ihm auf, Brust an Brust. »Lass deine dreckigen Flossen von meiner Freundin«, sagte er und stieß zu, traf mit der Stirn die Nase seines Gegenübers. Knorpel splitterte, Blut spritzte.
    Der Hallenwächter griff sich ins Gesicht, spürte und sah das Blut und heulte auf vor Wut. Er griff mit der rechten Hand nach hinten, um die Waffe zu ziehen, die immer noch auf dem Schreibtisch im ersten Stock lag. Laut fluchend stürzte er sich auf Bradford.
    Der Kerl war untersetzt und nicht besonders beweglich.
    Bradford trat einen Schritt zur Seite. Nutzte die Masse und die Wucht des Mannes, um seinem Oberkörper zusätzlichen Schwung zu verleihen, während er ihm gleichzeitig ein Bein stellte. Der Kerl landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Asphalt.
    Bradford wandte sich ab und ging los. Drehte sich noch einmal um und zeigte mit dem Finger auf den Mann, der gerade mühsam auf die Knie kam. »Wenn du sie noch einmal anrührst«, sagte er, »bringe ich dich um.«
    Walker saß bereits angeschnallt im Explorer, als Bradford ankam. Er ließ sich hinters Lenkrad gleiten, startete den Motor und gab Gas. Machte auf der menschenleeren Straße viel mehr Lärm, als klug gewesen wäre, und überfuhr auch noch eine rote Ampel.
    Verdammtes Adrenalin.
    »Ich hoffe, du hast ihm die Nase gebrochen«, sagte Walker.
    »Ist erledigt«, erwiderte er. Dann warf er ihr einen Blick zu.
    Mit vor der Brust verschränkten Armen und geballten Fäusten starrte sie zur Windschutzscheibe hinaus. »Wenn das hier vorbei ist, wenn wir Logan und Michael gefunden haben«, sagte sie, »dann gehe ich da noch mal rein.«
    »Nichts dagegen«, meinte Bradford. »Warum?«
    Walker sah ihn an. »Weil dieser Kerl ein wahnsinniger Psychopath ist. Dieser Typ hat irgendwo ein paar Leichen versteckt, darauf wette ich meinen Arsch, und wenn ich ihm nicht das Handwerk lege, schnappt er sich demnächst die nächste Frau, um sie zu quälen und leiden zu lassen.«
    »Das hat er dir alles angedroht, hmm?«
    »Unter anderem.«
    Bradford wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu. »Zuerst Michael und Logan«, sagte er. »Und anschließend bringen wir den Müll raus.«

 
    Kapitel 15
    Zagreb, Kroatien
    Zum ersten Mal nach drei Tagen atmete Munroe wieder frische Luft – Vorfrühlingsluft am späten Vormittag, kühler als in Dallas und erfüllt vom Geruch nach alten Steinen und Holz. Auch ein Hauch von Diesel oder Motoröl lag darin, so wie vielleicht in einer alten Scheune, aber nach den endlosen Stunden in dem von Fäulnis, Moder und Putzmittel durchzogenen Gefängniskeller kam es ihr reiner und süßer vor als jede Gebirgsbrise.
    Sie hatte sich den Rucksack, den man ihr gegeben hatte, über die Schulter geschlungen. Darin lagen die Decke, das Paketband, Pässe,

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