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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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in Auge saßen sie regungslos da, so lange, bis ein Piepsen auf dem Schreibtisch ihre Trance unterbrach.
    Ohne sich von der Stelle zu rühren, sagte Bradford: »Ist wahrscheinlich Logan.«
    »Erwartest du seinen Anruf?«, fragte sie.
    »Seit gestern Abend meldet er sich zweimal am Tag bei mir.«
    Munroe beugte sich zum Fußboden hinunter und griff nach den Kleidern, die sie dort achtlos hingeworfen hatte, bevor sie aufs Bett geklettert war. »Ich muss unbedingt Gideon auf Kurs bringen, bevor er alles kaputt macht. Aber zeitlich passt mir das absolut nicht in den Kram. Ich muss zurück auf die Ranch – und eigentlich können wir es uns nicht leisten, einen ganzen Tag zu verlieren.«
    »Vielleicht dauert es ja gar nicht so lange«, sagte Bradford. Er beugte sich über den Computer, gab ein paar Befehle ein und drehte ihr dann den Bildschirm mit dem Stadtplan hin. Als er ihre verwirrte Miene sah, sagte er: »Ein kleiner Gruß von Logan. Der Sender steckt in Gideons Schuhsohle.«
    »Raffiniert, raffiniert«, sagte sie, während er unschuldig mit den Schultern zuckte.
    »Dadurch spare ich wirklich eine Menge wertvoller Zeit.«
    »Ich empfange auch immer noch alles mögliche Material aus den Oasen«, sagte er. »Soll ich die Kameras eigentlich abschalten, jetzt, wo wir wissen, wo Hannah steckt?«
    »Siehst du dir die Aufnahmen denn an?«, fragte sie.
    »Ja. Ist aber nichts Auffälliges dabei. Aber ich weiß ehrlich gesagt auch nicht genau, wonach ich überhaupt suchen soll. Und die Gespräche sind ohnehin so gut wie nicht zu verstehen.«
    »Ist David Law schon irgendwo aufgetaucht?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Dann lass sie weiterlaufen«, sagte sie. »Kann sein, dass wir sie nicht mehr brauchen, aber ich möchte so viele Informationen wie möglich haben, bis wir Hannah rausgeholt haben. Ich schätze, dass ich heute noch einmal drei Kameras installiere, mindestens. Haben wir noch genügend Speicherplatz für die ganzen Daten?«
    »Ja, kein Problem«, sagte er.
    Sie stand auf und ging ins Badezimmer, drehte das heiße Wasser auf, kam zurück ins Schlafzimmer und sah auf die Uhr. Die Zeit verging rasend schnell.
    »Ich kann das mit Gideon regeln, wenn du willst«, sagte Bradford.
    »Das bezweifle ich in keiner Weise«, sagte sie. »Ich wünschte wirklich, ich könnte dein Angebot annehmen, aber das ist etwas, was ich persönlich erledigen muss.«

Kapitel 24
    Mit Bradfords Hilfe dauerte es keine halbe Stunde, bis sie Gideon gefunden hatte. Sie folgte ihm, bis er sich zum Mittagessen in ein Café am Rand eines Parks setzte. Er nahm einen Tisch im Freien, in der Sonne. Es war der wärmste Tag seit ihrer Ankunft in Buenos Aires. Sie wartete ab, bis er sich gesetzt hatte, näherte sich von hinten, tippte ihm auf die Schulter und ließ sich, als er den Kopf zur Seite drehte, auf den Stuhl neben ihm gleiten.
    »Hallo«, sagte sie.
    Gideon zuckte zusammen, als hätte ihn eine Biene gestochen.
    Sie wusste genau, was sie sagen wollte, und fing mit leiser Stimme an: »Ich möchte dir etwas erzählen. Und ich verlange nichts weiter von dir, als dass du sitzen bleibst und mir zuhörst. Wenn du alles gehört hast, kannst du entscheiden, ob ich hier die Böse bin oder ob ich dir vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, dabei behilflich sein kann, das zu bekommen, was du haben willst.«
    »Du hast doch keine Ahnung, was ich will«, sagte er. Seine Stimme klang gehässig, aber seine Schultern wurden ein wenig lockerer und seine Hände etwas entspannter.
    »Lass mich ausreden, und bilde dir dann ein Urteil.«
    Gideon blieb stumm. Er würde ihr zuhören, konnte gar nicht anders, als ihr zuzuhören, weil er wissen wollte, was sie wusste, auch wenn er das niemals zugeben würde.
    Munroe rutschte ein Stückchen nach vorn und sagte mit forschendem Blick, das Gesicht dicht vor seines geschoben: »Es war einmal ein kleines Mädchen, dessen Vater und Mutter so versessen darauf waren, dem Herrn zu dienen, dass sie darüber ganz vergessen haben, ihrer unerwarteten Tochter Eltern zu sein.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Nehmen wir der Einfachheit halber an, das Mädchen war ich, und meine Eltern waren mit all ihren Aktivitäten so unheimlich beschäftigt, dass sie mich mit dreizehn Jahren weggeschickt und mir selbst überlassen haben.
    Sie haben gedacht, ich würde zur Schule gehen und bei guten Freunden in einer nahe gelegenen, größeren Stadt wohnen. Das habe ich auch eine Weile gemacht, aber sie haben sich nicht um mich

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