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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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notwendig gewesen war, um wieder klar sehen zu können. Sie knipste ihre Stiftlampe aus. »Das ist die jämmerlichste und bescheuertste Ausrede, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe.« Sie sicherte ihre Waffe und steckte sie wieder hinten in den Hosenbund. »Was zum Teufel hast du dir dabei eigentlich gedacht? Du müsstest doch eigentlich am allerbesten wissen, dass man sich bei taktischen Entscheidungen niemals von Gefühlen leiten lassen darf.« Sie nahm ihm die Handschellen ab. »Betrachte es als Rache dafür, dass du mich auf deinem Schiff eingesperrt hast.«
    Er blieb sitzen und starrte sie an, rieb sich die Handgelenke. »Auch ein Großmeister macht hin und wieder einen Fehler«, sagte er. Dann hob er den Blick. »Ich weiß wirklich nicht, ob ich dich jetzt küssen oder dir eine runterhauen soll.«
    Sie verschränkte die Arme und erwiderte seinen Blick. »Eines kann ich dir versichern, Francisco: Wenn ich rauskriege, dass du mich verarscht hast, bist du ein toter Mann. Dann jage ich dich so lange, bis ich dich zur Strecke gebracht habe, und nichts und niemand wird mich daran hindern, diesen Schwur einzulösen.«
    »Ich gebe zu, dass ich nicht ganz ehrlich zu dir war«, entgegnete er. »Ich hätte dir sagen sollen, dass ich dir in Malabo nachspioniert habe. Und ich hätte nicht verschweigen dürfen, was ich über dieses Mädchen weiß. Aber davon abgesehen habe ich dir keine Steine in den Weg gelegt. Dein Auftrag oder dieses Mädchen, das alles ist mir scheißegal, aber ich will, dass du lebst, und ich will dich so lange wie nur möglich bei mir haben. Reicht dir das?«
    »Fürs Erste.«
    »Und übrigens: Seit dem Abend, als du entführt und angeschossen worden bist, ist der Kontakt zu einem meiner Leute abgerissen. Kann gut sein, dass er einer von den beiden ist, die mit deinem Foto durch Bata laufen, aber ich schwöre, ich habe nichts damit zu tun.« Beyard hörte nicht auf, sich die Handgelenke zu reiben. »Wolltest du mich wirklich umbringen?«
    »Ich weiß nicht. Zumindest hätte ich dich hier sitzen lassen und wäre mit dem Schiff nach Kamerun gefahren.«
    Sie machte sich auf den Weg zum Badezimmer, und er ging ihr nach. Sie ließ die Finger über den Türrahmen gleiten, bis sie die richtige Stelle gefunden hatte. Beyard stand hinter ihr und sah schweigend zu, wie sie die Abdeckung entfernte, den Behälter aus dem Versteck holte und ihren Gürtel herausnahm.
    »Wie hättest du denn das Schiff genommen?«, fragte er. »Du hast doch gar keinen Schlüssel.«
    Sie schlang sich den Gürtel um die Hüften und zog den Hosenbund darüber. »Den würde ich genauso wenig brauchen wie du«, sagte sie. »Aber wenn ich wollte, könnte ich ihn mir besorgen.« Sie warf einen Blick in Richtung Haupthaus. »Er ist da drin.«
    »Antonia weiß aber nicht, wo.«
    »Sie weiß, welche Zimmer du regelmäßig benutzt und dank dir«, Munroe klopfte auf das Holzstück in ihrer Hand und schob es an seinen Platz im Türrahmen zurück, »weiß ich auch, wo ich suchen müsste.«
    Beyard machte den Mund auf, als wollte er etwas sagen, doch er ließ es sein. Er nickte in Richtung Haupthaus. »Gehen wir.«
    Das Schnellboot war während ihrer Abwesenheit aufgetankt worden und hatte so viel Reservetreibstoff an Bord, dass sie die Strecke auch zweimal geschafft hätten. Motorenlärm durchbrach die Stille, und Beyard lenkte das Boot vom Anleger weg aufs offene Meer. Dann drückte er Munroe ein kleines Kästchen in die Hand. »Frieden!«, sagte er. »Eine Geste des guten Willens. Ohne dieses Ding da kann ich mein Schiff gar nicht finden. Ich gebe es dir, weil ich dir vertraue, und hoffe, dass du mir vertraust. Wenn du den Transponder aktivierst, bekommen wir die Koordinaten, und George bekommt gleichzeitig Bescheid, dass wir unterwegs sind.«
    Der Himmel im Osten war von sternklarem Schwarz in tiefstes Blau übergegangen. Als sie schließlich neben dem Kutter längsseits gingen, war die Sonne in vollem Umfang über den Horizont gekrochen. Wheal begrüßte Munroe mit einem Kopfnicken und gab Beyard freundschaftlich die Hand. »Hatte dich nicht so früh zurückerwartet«, sagte er.
    Beyard nahm einen Schlauch, der ein, zwei Meter entfernt zusammengerollt an einer Wand lag. »Wir hatten ein paar Probleme«, sagte er, drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich von Kopf bis Fuß ab, mitsamt den Schuhen und den Kleidern, spülte den Schlamm und den Dreck der vergangenen vierundzwanzig Stunden fort. Triefend gab er den Schlauch an Munroe

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