Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)
Reisebegleiter sie zur Malariabehandlung in eine katholische Missionsstation brachten. Zum Zeitpunkt des Telefonats war Emily wieder ganz gesund, und die Dreiergruppe wollte über Land nach Johannesburg zurückkehren.
Von da an meldete sich Emily in regelmäßigen Abständen per E-Mail: aus Lusaka, Livingstone, Gaborone und schließlich aus Johannesburg. Jede E-Mail enthält einige kurze Angaben über ihren Aufenthaltsort sowie die nächste Reiseetappe. Etliche Tage vor dem eigentlich geplanten Rückflug in die Vereinigten Staaten teilt Emily ihrer Mutter dann mit, dass sie ihren Aufenthalt in Afrika um zwei Monate verlängern will. Anschließend soll ihr Weg sie nach Europa führen, wo sie ein paar Wochen lang mit Christof den Balkan bereisen will, um schließlich nach Hause zu kommen.
Im Verlauf des sich anschließenden E-Mail-Austauschs erklärt Elizabeth sich bereit, Emily Geld für ihre Tour durch Europa zu schicken, vorausgesetzt, sie bleibt nur noch einen Monat lang in Afrika. Als Emily einverstanden ist, überweist ihre Mutter ihr telegrafisch viertausend Dollar.
Eine Woche später meldet Emily sich aus Windhoek. Ihre E-Mail enthält nicht nur ein paar ausführlichere Schilderungen ihrer Reise und die Zusage, ihre Familie zu informieren, sobald sie selbst das Ziel der nächsten Etappe kennt, sondern auch Christof Bergers Adresse in Langen, Deutschland. Emily bittet ihre Mutter, ein paar Dinge an diese Adresse zu schicken, damit sie sie bei ihrer Ankunft vorfindet.
Diese E-Mail ist das letzte Lebenszeichen von Emily Burbank.
Nachdem Emily sich nicht mehr meldet und auch zum angegebenen Zeitpunkt nicht nach Hause zurückkehrt, nimmt ihre Familie Kontakt mit South African Airways auf, um zu erfahren, ob sie überhaupt nach Europa geflogen ist. Den Unterlagen der Fluggesellschaft zufolge hat Emily weder den Flug ab Johannesburg noch ihren Anschlussflug in Europa benutzt. Über Christof Berger oder Mel Shore wollte die Fluglinie aus Gründen des Datenschutzes und der Sicherheit keinerlei Angaben machen. Daraufhin gab die Familie Burbank bei ihrer örtlichen Polizeiwache eine Vermisstenanzeige auf und wendete sich an das Außenministerium.
ERMITTLUNGSERGEBNISSE – ZUSAMMENFASSUNG
Schon zu Beginn der Ermittlungen war allen Beteiligten klar, dass nur geringe Aussichten bestanden, Emily zu finden. Emily hatte sehr bewusst abgelegene Gegenden bereist. Zwar ist anzunehmen, dass sie ihre Angehörigen vor einer Abreise aus Namibia informiert hätte, jedoch kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden. Daher lässt sich der Ort ihres Verschwindens nicht eindeutig bestimmen. Außerdem ist über ihre Reisegefährten und die Beziehungen untereinander nur wenig bekannt. Es sind viele Kombinationen denkbar, daher waren die Ermittlungen nicht nur darauf ausgerichtet, Emily zu lokalisieren, sondern auch die beiden Männer, die mit ihr zusammen unterwegs gewesen waren.
Phase eins: Die Ermittlungen wurden von Anfang an in drei unterschiedliche Richtungen geführt.
Namibia: Das Außenministerium der Vereinigten Staaten, die US-Botschaft in Windhoek sowie die lokalen Strafverfolgungsbehörden versuchen in enger Zusammenarbeit, die Wege der drei Reisenden durch die Hauptstadt nachzuvollziehen. Doch mehr als die Tatsache, dass Emily Burbank und ihre Reisegefährten tatsächlich drei Tage in Windhoek verbracht haben, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Folgende Erkenntnisse aus dieser ersten Phase der Ermittlungen sind festzuhalten:
Der Betreiber des Hostels, in dem sie untergekommen waren, hat gehört, dass über Luanda (Angola) gesprochen wurde. In einem Restaurant, das die drei besucht haben, erinnert sich ein Kellner daran, dass Berger sich ausführlich nach dem Caprivizipfel und den Straßenverhältnissen auf der Strecke nach Ruacana nahe der angolanischen Grenze erkundigt hat. Ein zweiter Kellner meint, sie hätten sich auch über Libreville (Gabun) unterhalten.
Christof Berger: Ein zweites Ermittlerteam sucht mit Hilfe der Adressangabe aus Emilys E-Mail Christof Bergers Mutter in Deutschland auf. Die Ermittler legen ihr Fotos von Emily vor, doch sie gibt an, die Frau auf dem Foto noch nie gesehen zu haben. Als die Rede dann auf Christof kommt, bricht sie das Gespräch ab.
Mit Hilfe des Einwohnermeldeamtes von Langen kann das Team zumindest Christofs Rückkehr nach Deutschland bestätigen. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass der Zeitpunkt seines Rückfluges nicht mit den
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