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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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weil es notwendig war. Die Zeit auf dem Schiff diente als Verschnaufpause zwischen zwei Phasen. Diese Auszeit war unverzichtbar, damit die vielen verschiedenen Informationsschnipsel, die sich im Lauf der vergangenen Wochen angesammelt hatten, sich setzen und zu einem neuen Plan entwickeln konnten. Es war jedes Mal wieder schwierig, eine solche Auszeit auszuhalten. In der Ruhe staute sich der innere Druck immer mehr auf, der Drang, endlich zu handeln, den Ansturm des Adrenalins zu spüren … Trotzdem: Die Ruhephase war absolut unverzichtbar.
    Doch dieses Mal war etwas anders als sonst. Als die gesamte Ausrüstung verpackt, die Waffen auseinandergenommen, sorgfältig gereinigt und wieder zusammengesetzt waren, als es nichts mehr gab, womit man die Zeit totschlagen konnte, da verbrachte sie die Stunden am Schachbrett und bei philosophischen Diskussionen mit Francisco. Es war wie ein Sprung zurück in eine andere Zeit, in eine vergessene Welt, und Munroe verspürte einen tiefen inneren Frieden.
    Zwei Tage später stand sie an der Reling und sah zu, wie der Deckkran eines der Schnellboote zu Wasser ließ. Es dämmerte, die See war ruhig und die Luft rein, abgesehen vom Lärm der Maschinen. Munroe wandte sich ab und kehrte auf die Brücke zurück. Seit fünf Uhr versuchte sie, Logan zu erreichen, und würde es weiterhin im Fünfzehn-Minuten-Rhythmus probieren, so lange, bis er sich meldete. Sie schaute auf die Uhr. In Dallas war es später Abend, er hätte eigentlich längst ans Telefon gehen müssen. Beim sechsten Versuch meldete er sich endlich. »Ich versuche seit über einer Stunde, dich zu erreichen«, sagte sie.
    »Der Akku war leer. Ich bin die ganze Zeit mit deiner Nachschubliste beschäftigt und hatte keine Zeit zum Aufladen.«
    »Wie sieht’s aus?«
    »In zehn Tagen habe ich alles beisammen. Das FedEx-Päckchen ist schon unterwegs. Sie haben gesagt, es dauert drei Tage, aber wir wissen ja, dass das mindestens eine Woche bedeutet. Die Uniformen waren das Schwierigste, aber ich habe einen Typen gefunden, der sich darum kümmert. Er hat mir fest versprochen, innerhalb einer Woche zu liefern. Ich musste mich aus deinem Vorschuss bedienen. Irgendwie hat sich die Überweisung verzögert, und ich hatte noch keine Zeit, bei Kate nachzuhaken.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Munroe. »Ich muss Kate eh noch anrufen. Ich sage ihr, dass sie sich darum kümmern soll. Hast du deine Flugdaten schon?«
    »Das ist die andere Geschichte. Anscheinend will Miles Bradford sich auf den Weg zu dir machen. Kate hat vorgeschlagen, dass er die Sachen mitnehmen soll, um mir das ganze Hin und Her zu ersparen. Und, ganz ehrlich, Michael, das wäre mir sehr recht, weil ich nämlich wirklich wahnsinnig viel zu tun habe.«
    Munroe schwieg einen Augenblick und sagte dann: »Wenn du bis morgen nichts mehr von mir hörst, kannst du Miles die Sachen mitgeben. Zehn Tage, richtig?«
    »Ja, genau, zehn Tage.«
    Das mit dem Nachschub war gut. Miles Bradford hingegen war ein Problem.
    »Wir haben keine andere Wahl«, erwiderte Kate Breeden auf Munroes Frage. »Nachdem du den Auftrag ohnehin weiterführen willst, und Miles wild entschlossen ist, nach Afrika zurückzukehren, hat Richard Burbank seine Meinung geändert. Er will, dass du weitermachst und dass Miles dich begleitet. Aufgrund des Vertrages können wir nicht viel dagegen machen. Das Gute ist aber, dass Richard dadurch sämtliche Spesen übernimmt, und wenn ich mir die Rechnung anschaue, die Logan mir gerade geschickt hat, dann ist das ja nicht gerade eine Kleinigkeit.«
    »Und das ist nur ein Drittel«, erwiderte Munroe. »Du musst mir den doppelten Betrag in bar hierherschicken, telegrafisch. Ich maile dir die Kontodaten.«
    »Wird so schnell wie möglich erledigt. Die Buchhaltung von Titan tritt mir auf die Füße – die wollen eine genaue Spezifizierung der einzelnen Beträge, bevor sie sie freigeben. Ich habe schon versucht, Richard deswegen zu erreichen, aber anscheinend ist er gar nicht in der Stadt.«
    »Du weißt doch, wie es läuft«, sagte Munroe. »Wir wissen noch gar nicht, wofür wir das Geld brauchen. Und die Hälfte davon geht sowieso für Schmiergelder drauf. Die Räder der Bürokratie müssen ja laufen. Falls du Burbank bis morgen nicht erreichst, machst du es einfach wie sonst auch. Gib dem Kind irgendeinen Namen, Hauptsache, ich kriege das Geld und Logan das, was er braucht. Er hat deswegen schon den Vorschuss angezapft.«
    »Ich kümmere mich darum. Noch heute.«
    Munroe

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