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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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legte auf, stand einen Augenblick lang schweigend da, dann biss sie die Zähne aufeinander, schlug mit der flachen Hand gegen die Wand und versetzte dem nächstbesten Stuhl einen Tritt. Beyard, der am anderen Ende des Raumes stand, meinte: »Ganz egal, was es ist, die Wand oder der Stuhl können jedenfalls nichts dafür.«
    »Lieber ein Möbelstück treten als einen Mitmenschen.« Seufzend ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und schaute Beyard an. »Wir haben ein Problem«, sagte sie. »Oder ein Handicap oder wie zum Teufel man ihn sonst nennen soll.«
    »Ihn?«
    »Miles Bradford, meinen Partner aus Malabo. Du weißt, wen ich meine. Er fliegt in rund zwei Wochen nach Douala, und mir bleibt nichts anderes übrig, als ihn entweder umzubringen, rein prophylaktisch, oder ihn mit nach Mongomo zu nehmen.«
    Beyard saß auf dem Stuhl ihr gegenüber und sagte nach einem Augenblick des Schweigens: »Essa, irgendetwas verschweigst du mir. Der Mann war dein Partner, er weiß, worum es geht, und wenn meine Informanten richtig liegen, dann wart ihr ein gutes Team. Also müsste er doch logischerweise eine echte Hilfe sein.«
    »Zwei Dinge, Francisco.« Sie richtete sich ein Stückchen auf, sodass sie ihm ins Gesicht schauen konnte. »Erstens weiß ich nicht, ob ich ihm trauen kann. Ich bin entführt worden, sollte ermordet und ins Meer geworfen werden, aber ihn haben sie in Ruhe gelassen. Das bereitet mir zwar Kopfzerbrechen, aber damit könnte ich leben. Was mich am meisten ärgert, ist etwas, das nichts mit Logik zu tun hat.« Sie unterbrach sich. »Ich will ihn einfach nicht hierhaben.« Sie zeigte auf die Steuerkonsole. »Ich will das hier nicht mit ihm teilen, will dich nicht mit ihm teilen. Das alles … das ist ein Teil von mir, der mir heilig ist, der ganz allein mir gehört. Ich will mir das nicht von einem Eindringling zerstören lassen, der sowieso schon alles weiß, was es über mich zu wissen gibt. Das hier gehört mir.«
    Beyard nickte und stand auf. »Um es mit deinen Worten zu sagen: ›Du müsstest doch eigentlich am allerbesten wissen, dass man sich bei taktischen Entscheidungen niemals von Gefühlen leiten lassen darf.‹ Ich bin genauso wenig scharf auf einen Eindringling wie du. Aber der Plan geht vor. Sollte Bradford sich als Risiko erweisen, können wir ihn immer noch beseitigen, aber ich glaube, damit sollten wir ausgesprochen vorsichtig sein.« Er reichte ihr die Hand und zog sie auf die Beine.
    Sie fuhren mit dem Schnellboot nach Douala und legten am südlichsten Rand des Hafens an. Die Anleger waren voller Menschen. Überall stapelten sich Container, jeweils drei, vier übereinander, und warteten auf die Zollabfertigung, eine Prozedur voller Bestechungsgelder und dubioser Bearbeitungsgebühren. Muskulöse, schweißglänzende Körper luden Waren ab, während Lastwagen, die sich schon vor langer Zeit auf der Nordhalbkugel in den Ruhestand verabschiedet hatten, mit laufendem Motor daneben standen und keuchend dicke Rauchwolken ausstießen. Der Gestank nach verbranntem Dieselöl mischte sich mit dem Aroma der Verwesung und dem Salz- und Fischgeruch, der vom Meer hereinwehte.
    Beyards Fahrer kam auf sie zu, und sie luden das Boot aus. Ein paar Geldscheine wechselten den Besitzer, ein paar Papiere wurden unterzeichnet, und als sie dann mit einem kleinen Waffenarsenal hinter dem Rücksitz den Weg in die Stadt antraten, mussten sie keine einzige Frage beantworten. Ihr erstes Ziel war die Société Générale de Banques au Cameroun. Sobald sie das Geld abgehoben und auf andere Konten überwiesen hatten, steuerten sie eine moderne Zwei-Zimmer-Wohnung im Herzen der Stadt an.
    Die Wohnung war eine von insgesamt vier im Erdgeschoss. Das Haus besaß noch drei weitere Stockwerke und stand neben zwei identischen Gebäuden auf einem Grundstück, das von einer hohen, weiß getünchten Betonmauer umgeben wurde, die die gleißende Sonne reflektierte. In die Mauerkrone waren Glasscherben eingelassen. Hier würden sie sich wieder treffen, sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen waren.
    Am nächsten Morgen um halb sechs setzte Beyard Munroe bei der Bushaltestelle ab. Sie hatte eigentlich vorgehabt, allein zu gehen, am frühen Morgen einfach zu verschwinden, aber Beyard wollte nichts davon wissen. Er hatte darauf bestanden, sie zum Bus zu bringen, und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sogar gewartet, bis sie in den 5.40 Uhr-Bus nach Yaoundé gestiegen war. Munroe war klar, dass das weniger in dem Bedürfnis

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