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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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damit anzufangen. Ich arbeite alleine, Mr Burbank, und ich suche mir meine Unterstützer sehr sorgfältig aus. Sollte ich also Ihr Angebot annehmen, was veranlasst Sie zu der Annahme, dass Ihre Leute ›qualifiziert‹ sind? Wenn sie das wären, würden Sie mich ja gar nicht brauchen.«
    Burbank griff noch einmal in seine Schreibtischschublade und holte eine zweite Aktenmappe hervor. »Das ist Miles Bradford«, sagte er. »Ich würde ihm ohne mit der Wimper zu zucken mein Leben anvertrauen. Er ist mit mir durch die Hölle und wieder zurück gegangen, und er war es auch, der mir empfohlen hat, Sie zu engagieren. Miles kennt sich in Afrika aus und war, auch wenn das in den Unterlagen nicht ausdrücklich erwähnt wird, Mitglied des Ermittlerteams, das von Windhoek aus in den Kongo, nach Brazzaville, gereist ist. Sie können sich gerne jederzeit Ihr eigenes Bild von ihm machen. Wenn Sie das Gefühl haben, er sei nicht qualifiziert, dann sagen Sie mir Bescheid und suchen Sie sich selbst jemanden von den Leuten aus, denen ich so etwas zutrauen würde.«
    Munroe blätterte den Ordner flüchtig durch, griff dann nach ihrer eigenen Akte und gab beide Dokumente an Breeden weiter. »Also gut, Mr Burbank«, sagte sie. »Ich denke über Ihr Angebot nach. Ich lese mir die Unterlagen über das Verschwinden Ihrer Tochter noch einmal durch, anschließend die Dossiers über Miles Bradford und mich. Dann melde ich mich bei Ihnen. In spätestens zweiundsiebzig Stunden müsste Ms Breeden Kontakt mit Ihnen aufnehmen.«
    »Danke, Michael«, erwiderte Burbank. Seine Stimme besaß jetzt einen etwas weicheren Klang. »Mehr verlange ich gar nicht.«
    Schweigend fuhren sie im Fahrstuhl hinunter bis ins Erdgeschoss. Breeden tippte mit dem Finger auf die dicken Aktenordner und sagte: »Ich bringe sie in dein Hotel, sobald ich wieder in der Stadt bin.«
    »Bemüh dich nicht«, erwiderte Munroe. »Ich will sie in nächster Zeit sowieso nicht lesen. Ich wollte bloß, dass er sie mir überlässt. Wann geht dein Flug?«
    Breeden schaute auf ihre Armbanduhr. »In drei Stunden.«
    »Lass uns noch einen Kaffee trinken gehen.«
    »Heißt das, du überlegst dir, ob du annimmst?«
    »Kann sein.«
    Zwei Querstraßen weiter entdeckten sie ein kleines gemütliches Café, und als der Koffeinvorrat so gut wie leer war und von den Scones und Muffins nur noch ein paar einsame Krümel auf dem Tisch geblieben waren, kam Munroe noch einmal auf Burbanks Angebot zurück. »Ich nehme den Auftrag an«, sagte sie. »Vorausgesetzt, Burbank akzeptiert ein paar Bedingungen.«
    Breeden stellte ihre Tasse ab und zog einen Palmtop aus der Handtasche.
    »Ich will die zweieinhalb Millionen im Voraus haben«, sagte Munroe. »Plus Spesen.« Sie unterbrach sich für einen Augenblick und klopfte mit den Fingern einen Rhythmus auf die Tischplatte wie einen Morsecode. »Für den Fall, dass ich tatsächlich auf eindeutige Fakten im Zusammenhang mit dem Verschwinden seiner Tochter stoßen sollte, will ich noch mal zweieinhalb Millionen. Und ich will alleine arbeiten – keine Aufpasser. Vielleicht schiebe ich noch ein paar Kleinigkeiten nach, aber das mit dem Aufpasser ist die einzige Bedingung, die er nicht mitmachen wird. Warte mindestens siebzig Stunden, bevor du ihm Bescheid gibst … Für den Fall, dass ich meine Meinung doch noch ändere.«
    Breeden nickte und machte sich ein paar Notizen.
    »Außerdem brauche ich die Namen und Telefonnummern aller Personen, die je an einer Untersuchung über Emilys Verschwinden beteiligt gewesen sind. Ich habe da ein paar Fragen, die in den Unterlagen nicht beantwortet werden.«
    Breeden hörte auf zu tippen, neigte den Kopf zur Seite und flüsterte: »Ich würde wahnsinnig gerne wissen, wieso du dich so entschieden hast.«
    »Weil ich glaube, dass ich mehr rauskriege als sie.«
    »Und die Bezahlung ist auch nicht schlecht.«
    Munroe lächelte. »Ein Jahr meines Lebens ist ein Jahr, das ich nie wieder zurückbekomme. Aber da war etwas in dieser Akte, was mir keine Ruhe gelassen hat, und erst auf der Fahrt hierher habe ich begriffen, was es ist. Alle, die nach Emily gesucht haben, sind zunächst einmal dahin gefahren, wo sie verschwunden ist. Aber ich glaube, die Antwort liegt in Europa.«
    »Bei diesem Jungen, diesem … Wie heißt er gleich noch? Der in der Psychiatrie?«
    »Genau. Er war da. Er weiß, was passiert ist.«
    »Aber sie haben ja versucht, mit ihm zu reden. Es ist bloß nichts Sinnvolles dabei rausgekommen.«
    Munroe nickte langsam.

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