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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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rund zwei Kilometer. Auf dem Mittelstreifen der sauber geteerten Straße standen in regelmäßigen Abständen Straßenlaternen und links und rechts am Straßenrand Lagerhäuser und Containerplätze, Firmen- und andere Gebäude, allesamt neu und gepflegt.
    Das kleine Land hatte einen beeindruckenden Wandel erlebt. Noch vor zehn Jahren war der Flughafen-Terminal eine Wellblechhütte gewesen, die Verbindung zur Stadt eine sumpfige Schlaglochpiste mitten durch einen immer mehr um sich greifenden Dschungel, die zudem einen Umweg durch eine morastige Schlucht nehmen musste, weil die einspurige Brücke, die darüber hinweggeführt hatte, eingestürzt war.
    Das Taxi brachte sie ins Bahia, das beste Hotel, das die Stadt zu bieten hatte: drei Stockwerke, sauber und kühl und am Ende einer kleinen Halbinsel gelegen, mit einem schönen Blick auf das Meer. Der Empfangstresen war unbesetzt und in der Hotelbar auf der linken Seite hatte der Barkeeper den Kopf auf den Tresen gelegt und schlief. Nur das Summen einer Klimaanlage war zu hören.
    Munroe machte sich mit lauter Stimme bemerkbar. Kurze Zeit später schlurfte eine Frau aus einem Nebenzimmer ins Foyer, verschlafen und mit verärgerter Miene. Sie holte ein Meldebuch hervor, blätterte gleichgültig bis zum Datum des heutigen Tages und trug demonstrativ gelangweilt ihre Namen und die Daten ihrer Reisepässe ein. Nachdem sie für zwei Zimmer kassiert hatte, sagte sie, dass im Moment leider nur ein Zimmer zur Verfügung stehe. Das zweite werde erst gegen Abend frei.
    Das Zimmer war sauber und einfach, das Badezimmer weiß und schlicht, nicht einmal das sonst übliche, hauchdünne Stück Seife war vorhanden. Aber im Gegensatz zu den schlechteren Hotels gab es hier zumindest eine Rolle Toilettenpapier und, ein echter Vorteil gegenüber dem Rest der Stadt, fließend Wasser aus den riesigen Tanks auf dem Dach.
    Munroe lehnte am Türrahmen und sah zu, wie Bradford den Flur abschritt, Ein- und Ausgänge inspizierte und durch die Fensterscheiben die Umgebung in Augenschein nahm. »Falls das zweite Zimmer auf einem anderen Stockwerk liegt, müssen wir uns eben eines teilen«, sagte er.
    Achselzuckend stieß sie sich vom Türrahmen ab. »Das können wir besprechen, wenn es so weit ist.«
    Das Restaurant öffnete erst am Abend, weswegen sie sich auf den Weg in die Stadt machten, um eine Kleinigkeit zu essen. Überall war es ruhig, die Straßen und Bürgersteige menschenleer, als ob die gesamte Einwohnerschaft sich schlafen gelegt oder sich mitten am Tag in Luft aufgelöst hätte. Eine stete Brise wehte vom Meer aufs Land, vermischte sich mit Dieselabgasen und Schimmelgeruch und dem Gestank von in der Sonne vergammelndem Abfall.
    Malabo war eine architektonische Mischung aus einst wunderschönen, spanischen Häusern mit Säulenvorbauten und Kolonnaden, die aus irgendeinem Grund fast ein halbes Jahrhundert voller Misshandlung und Missachtung überstanden hatten, und, im scharfen Gegensatz dazu, neueren Schlackesteinhäusern in den unterschiedlichsten Formen, die überall, wo gerade noch Platz war, wild zusammengeschustert worden waren.
    Um vier Uhr machten die Restaurants und Geschäfte wieder auf, und das kleine Einbahnstraßensystem der Innenstadt – ursprünglich für Pferde und Kutschen gedacht, jetzt asphaltiert und mit Schlaglöchern übersät – erstarrte abermals im Dauerstau, weil es die vielen Fahrzeuge, die das große Geld mit sich brachte, einfach nicht verkraften konnte.
    Mit Sonnenuntergang bekam die Stadt ein anderes Gesicht. In den Straßen entlang des Seeufers öffneten eine ganze Reihe kleiner, einfacher Bars ihre Türen. Sie fielen tagsüber nicht weiter auf, erwachten aber, wie in einer Hafenstadt, am Abend zum Leben. Sie füllten sich mit Ausländern aus der Ölindustrie, und wo die fremden Männer waren, waren auch die einheimischen Frauen nicht weit, die sie umschmeichelten, mit ihnen tranken und – öfter, als alle freiwillig zugeben wollten – mit ihnen nach Hause gingen.
    Etwas abseits des Stadtzentrums, wo das Geld nicht ganz so großzügig floss, wo die Straßen ohne Strom und unbeleuchtet waren und zu viele Menschen auf zu engem Raum lebten, dort waren die Gesichter andere, aber die Szenerie war die gleiche. Die Dunkelheit brachte Leben und Lebendigkeit und Lachen hervor. Billiges Bier aus Kamerun floss in Strömen, während an verschiedenen Feuerstellen im Freien Essen zubereitet wurde und kleine Kinder auf den Straßen spielten.
    In einer Open-Air-Bar, die

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