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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Rekrutierungsversuche und die Jobangebote.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie abgelehnt haben.«
    Sie stieß ein sarkastisches Lachen aus. »Die zahlen nicht ganz so gut.«
    »Hey«, erwiderte er. »Wo ist denn Ihr Patriotismus geblieben?«
    Sie wurde still und ließ sich die Frage durch den Kopf gehen. Dann sagte sie leise. »Patriotismus?« Sie sah ihn an. »Wie lange haben Sie im Militär gedient, Miles?«
    »Kommt mir vor wie eine halbe Ewigkeit.«
    Sie nickte. »Sie und alle anderen, die ihren Militärdienst leisten, haben wirklich Respekt und Hochachtung verdient.« Sie hielt für einen Augenblick inne. »Ich kann so etwas wie Patriotismus durchaus anerkennen, aber mehr auch nicht. Ich bin anders als die meisten«, sagte sie. »Ich fühle mich nicht einem bestimmten Land besonders verbunden – dazu braucht es wohl so etwas wie ein Gefühl der Zugehörigkeit.« Sie schaute ihn an, suchte in seinen Blicken nach einem Anzeichen dafür, dass er sie verstehen konnte, und fügte hinzu: »Patrioten verteidigen ihre Heimat, Miles. Was ist meine Heimat?«
    »Wie meinen Sie das? Sie sind US-Amerikanerin.«
    »Bin ich das?«, entgegnete sie. »Was macht mich zur US-Amerikanerin? Dass ich einen US-amerikanischen Reisepass habe?«
    »Na ja, zum Teil schon. Aber auch, woher Ihre Eltern stammen.«
    »Aber stamme ich dann automatisch auch daher?« Sie seufzte. »Geboren wurde ich hier in Kamerun. Ich habe fast achtzehn Jahre hier in der Gegend gelebt, aber ich bin keine Kamerunerin. Die türkische Sprache und die türkische Kultur verstehe ich besser als die amerikanische Kultur. Aber ich bin auch keine Türkin. Ich besitze Ausweise von drei Staaten, habe in dreizehn gelebt und spreche zweiundzwanzig Sprachen. Für welches Land soll ich Patriotismus empfinden? Zu welchem Land gehöre ich?«
    »Mit welchem können Sie sich am ehesten identifizieren?«
    Sie starrte ihn an. »Mit keinem einzigen.« Doch dann bedauerte sie, dass sie so viel von sich preisgegeben hatte, und wechselte das Thema. »Sie haben niemanden angerufen.«
    »Interpretieren Sie nicht zu viel hinein«, erwiderte er. »Die Menschen, die Teil meines Lebens sind, wissen, dass meine Arbeit gefährlich werden kann. Ich habe meinen Frieden gemacht, schon bevor ich den Auftrag angenommen habe.«
    »War Ihnen eigentlich klar, worauf Sie sich da eingelassen haben?«
    Seine Mundwinkel bogen sich ein kleines Stück nach oben.

Kapitel 8

    Fünf Tage später traf das Päckchen von Boniface Akambe im Hotel ein. Akambes ältester Sohn klopfte an Munroes Zimmertür und überreichte ihr einen kleinen, braunen Briefumschlag. Während der Teenager schweigend auf dem Stuhl neben dem Bett saß, legte Munroe ihr Original neben die Fälschungen, strich mit den Fingerspitzen über das Papier, hielt sie gegen das Licht. Zufrieden drückte sie dem jungen Kurier ein Trinkgeld in die Hand und schickte ihn nach Hause.
    Dann saß sie wieder allein auf der Bettkante, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und schlug das Päckchen sanft gegen ihre Fingerknöchel. Diese Papiere waren Einladungen, die sie zurück in die Vergangenheit locken wollten. Sie packte den Umschlag fester, schloss die Faust darum. Scheiß drauf. Mit diesen Papieren kam sie auch Emily Burbank und den fünf Millionen Dollar einen Schritt näher. Und vielleicht entkam sie damit sogar ein für alle Mal dem Irrsinn in ihrem Kopf.
    Sie rutschte vom Bett und trat auf den Flur. Noch bevor sie anklopfen konnte, machte Bradford ihr die Tür auf, und sie ging an ihm vorbei ins Zimmer. »Malabo wartet auf uns«, sagte sie. Sie setzte sich auf das Bett gleich neben das Notizbuch, das Bradford seit Neuestem überallhin mitschleppte, und breitete vier Ausweiskarten darauf aus. »Ihre Aufenthaltsgenehmigungen für Kamerun und Äquatorialguinea.«
    Bradford räumte das Notizbuch beiseite und steckte es in seinen Rucksack. Dann betrachtete er die billig laminierte äquatorialguineische Aufenthaltsgenehmigung von allen Seiten. »Die sehen so selbstgemacht aus.«
    »Sind sie wahrscheinlich auch«, sagte sie. »Genau wie die echten.« Pause. »Hören Sie, Miles, ich weiß, dass Sie Erfahrung mit gefährlichen Situationen haben, und, noch einmal, ich möchte in keiner Weise Ihre Intelligenz beleidigen. Also los, tun Sie mir den Gefallen.«
    Ohne den Blick von den Papieren zu nehmen sagte er: »Ich halte mich an Ihre Anweisungen.«
    »Die kamerunischen Dokumente brauchen Sie vielleicht gar nicht. In Äquatorialguinea aber wird man Sie

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