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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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ins Fahrzeug. Nach ein paar Kilometern mündete der Pfad in eine breitere, aber immer noch unbefestigte Straße, die später in Asphalt überging. Dort, wo der orangerote Straßenbelag zu Ende war, befand sich auch der erste Kontrollpunkt.
    Stacheldraht war über die Straße gespannt, und zwei behelfsmäßige, hölzerne Sägeböcke blockierten die Straße und hinderten den praktisch nicht existenten Verkehr an der Weiterfahrt. Fünf Männer teilten sich eine Waffe, und am Straßenrand brannte, umrahmt von ein paar groben Holzklötzen und Steinen, ein Feuer. Darauf stand ein kochender Aluminiumtopf. Beyard feilschte mit dem Postenkommandeur, und schließlich fuhr der Peugeot um fünf Biere leichter auf dem einzigen asphaltierten Stück der Küstenstraße nach Bata, der größten und wichtigsten Stadt des äquatorialguineischen Festlandes.
    Mit ihren siebzigtausend Einwohnern war Bata die zweitgrößte Stadt des Landes, aber von der Fläche her übertraf sie die Hauptstadt deutlich. Im Gegensatz zu Malabo dicht gedrängt und überfüllt, mit engen, permanent verstopften Gassen, dehnte Bata sich in alle Richtungen aus. Die überwiegend asphaltierten Straßen waren breit und nicht übermäßig belebt. Zwei- bis dreigeschossige Häuser im Stil mediterraner, spanischer Villen säumten das Meerufer. Weiter im Landesinneren bestand die Bebauung überwiegend aus einstöckigen Zementsteinhäusern, die weniger ästhetisch, sondern vor allem praktisch waren. Aber auch hier waren die Grundstücke großzügig und die Häuser fein säuberlich am Straßenrand aufgereiht.
    Etliche Kilometer südlich der Stadt lag der Hafen. Dort wurden die Rohstoffreserven Äquatorialguineas in unglaublichem Tempo außer Landes geschafft. An den Hafen schlossen sich die diversen Firmengelände an, wo die ausländischen Erdölkonzerne ihre Mitarbeiter untergebracht hatten, lauter winzig kleine Amerikas auf westafrikanischem Boden. Noch ein paar Kilometer weiter nördlich befand sich der Asphaltstreifen, der als größter Festlandflughafen Äquatorialguineas fungierte. Er war nur tagsüber, bei guter Sicht, in Betrieb, und eine Boeing 737 war das Größte, was hier starten und landen konnte. Am östlichen Stadtrand begann die Straße, die durch das nördliche Zentrum des Landes führte. Bis vor Kurzem hatte sie noch aus rotem Lehm bestanden und sich während der Regenzeit in ein unpassierbares Sumpfloch verwandelt, doch jetzt hatte sie, dank des Öls, ebenfalls einen Asphaltbelag bekommen.
    Zitternd und stotternd kam der Peugeot schließlich vor der Bar Central zum Stillstand. Sie war nicht nur eines der beliebtesten Restaurants der Stadt, sondern auch eine lebhafte Kneipe und, so hoffte Munroe, der Ort, an dem sich eine erste Spur von Emily Burbank auftreiben ließ.
    Wie Malabo war auch Bata eine Stadt ohne Freizeitangebote, eine Stadt, in der ein Ausflug in einen klimatisierten Gemüseladen oft genug das Highlight des Tages darstellte. Daher fand das gesamte soziale Leben in den Restaurants und Bars statt. Ihre Betreiber hatten die Hand am Puls der Stadt. Sie hörten jedes Gerücht, wussten Bescheid über Klatsch und Tratsch und kannten jedes Gesicht, das bei ihnen ein und aus ging. Die meisten Restaurants wurden von Exilanten betrieben, und die Bar Central machte da keine Ausnahme. Sie gehörte einem Brüderpaar aus dem Libanon. Als sie eintraten, stand der Ältere gerade hinter der Theke an der Kasse, und als er Beyard bemerkte, schenkte er ihm ein breites, schnauzbärtiges Grinsen und hob die Hand zu einem angedeuteten Salut. Wenige Augenblicke später trat er zu ihnen an den Tisch, schüttelte Beyard die Hand und nahm ihn brüderlich in den Arm. Die beiden ließen ein paar lockere, nicht allzu ernst gemeinte Sprüche vom Stapel, dann nahm der Libanese sich einen Stuhl.
    Er hieß Salim. Seine schwarzen Haare waren mit grauen Strähnen durchzogen, seine Augen waren dunkelbraun. Er war mit Sicherheit nicht älter als fünfundvierzig, doch die tiefen Furchen, die sein Gesicht durchzogen, ließen ihn eher wie sechzig wirken. Beyard stellte ihm Munroe vor, worauf sie Salims Hand ergriff und sagte: »Assalamu alaykum. «
    Salim lächelte erfreut – »Wa alaykum assalam« – und sagte zu Beyard: »Ich mag dieses Mädchen. Wo hast du sie gefunden?«
    Das Gespräch ging im Plauderton weiter, bis Munroe einen Ausdruck des Internet-Fotos von Emily über den Tisch schob. »Nabhatu an hadihi al bint.«
    Beyard schaltete sich ein. »Wir möchten gerne wissen,

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