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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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bedeutete Gefahr – und die Gefahr war ein sehr verlockender Köder.
    Nach zwanzig Minuten war Beyard wieder da. Während des Essens unterhielten sie sich miteinander, das konnte Munroe sehen – Beyards Mundbewegungen, ein Achselzucken, ein flirtender Blick, der Klang ihrer eigenen Stimme und Beyards Reaktion in Gestalt eines charmanten Lächelns. So ging es das ganze Essen über: äußerliche Harmonie, die das chaotische Getümmel in ihrem Inneren kaschierte. Die Schotten mussten dicht gemacht werden, das war unvermeidlich. Aber erst später.
    Schon vor Tagesanbruch wurden sie wach. Das war die Zeit, wenn der Dschungel zum Leben erwachte, wenn die Affen- und Vogelorchester zu voller Lautstärke anschwollen und die Schreie der Jäger der Nacht übertönten. Ein Nebelschleier hing in der Luft, und die aufgehende Sonne ließ das Ganze zu einer dichten, feuchten Hitze gerinnen.
    Beyard hatte sich einen unauffälligen Peugeot ausgesucht, ursprünglich vielleicht beige oder sogar weiß, aber mittlerweile nur noch rostrot. Im Gegensatz zu all seinen anderen Gerätschaften, bei denen das heruntergekommene Äußere lediglich der Tarnung für ein erstklassiges und hochmodernes Innenleben diente, war der Peugeot eine echte Schrottkarre. Munroe zögerte beim Einsteigen, doch Beyard bestand darauf: »Es ist besser für uns«, sagte er. »Meine anderen Fahrzeuge sind alle bekannt. Mit dem hier bewahren wir uns wenigstens eine gewisse Anonymität. Und außerdem fahren wir nicht besonders weit … ungefähr fünf Kilometer, dann kommen wir auf eine asphaltierte Straße.«
    »Wir fahren mit diesem Ding hier gar nicht bis nach Mongomo?«
    »Nein«, erwiderte er. »Dazu nehmen wir den Land Rover oder vielleicht einen von den Bedford-Lastwagen.«
    »Kommst du denn an so einen ran?«
    »Dürfte kein allzu großes Problem sein«, meinte er. »Wenn ich sie nicht selber brauche, sind sie an die Malaysier und Chinesen vermietet. Ich habe ein Logistikunternehmen, das Baumstämme von diversen Einschlagplätzen bis zum Hafen transportiert. Das ist zum einen eine legale Tarnung für die Lastwagen, zum anderen bietet es mir die Möglichkeit, mich bei der einheimischen Schmiergeldwirtschaft erkenntlich zu zeigen. Während der Regenzeit nehme ich sie auch mal für einen Transport durch den Busch. Es wäre also nichts Ungewöhnliches.«
    Munroe nickte. »Ich würde gerne ein paar Sachen hierlassen. Hast du vielleicht ein sicheres Versteck?«
    »Ja«, erwiderte er und führte sie ins Badezimmer des Gästehauses. Mit geübten Handgriffen nahm er einen Teil des Türrahmens ab und holte eine schmale, abschließbare Kassette aus der Wand. Sie enthielt etliche Tausend Euro. »Da müsste eigentlich noch ein bisschen was reinpassen«, sagte er und reichte sie ihr.
    Sie machte den Deckel ab. »Wie sicher ist das Haus hier?«
    »Soldaten trauen sich jedenfalls nicht hierher, falls du das meinst.«
    Sie holte die äquatorialguineische Aufenthaltsgenehmigung aus ihrem Geheimgürtel und legte den Gürtel mitsamt Reisepässen, Kreditkarten und Emilys Sterbeurkunde in den Behälter. »Warum bist du dir da so sicher?«
    »Antonia ist die älteste und zudem die Lieblingsnichte einer der Ehefrauen des Präsidenten, und Antonias Mann ist dem Präsidenten über militärische Kontakte eng verbunden. Bei den beiden ist das Haus in sicheren Händen.«
    Sie machte den Deckel wieder zu. »Das ist gut für die beiden, aber das gilt nicht automatisch auch für deine Wertsachen.« Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf den Behälter in ihren Händen.
    Lächelnd nahm er ihr die Kiste ab, steckte sie zurück in die Wand und brachte das Brett wieder an. »Musst du denn alles wissen? Jedes meiner Geheimnisse?«
    Munroe zuckte mit den Schultern. »Es spielt eigentlich keine Rolle, ob du es mir jetzt sagst oder nicht. Wenn ich etwas rauskriegen will, dann kriege ich es auch raus. So oder so.«
    »Also gut«, meinte er. »Antonia und ich, wir haben eine gemeinsame Vergangenheit – ich bin der Vater ihres ältesten Sohnes. Er ist jetzt acht Jahre alt – rechnen kannst du selber.« Während dieser Worte ging Beyard in Richtung Haustür, und Munroe folgte ihm. »Vor ungefähr vier Jahren, als unsere Beziehung endgültig vor die Hunde gegangen ist, hat sie ihren jetzigen Mann geheiratet, als Ehefrau Nummer drei. Er lebt in der Hauptstadt und sie sieht ihn ein-, zweimal im Monat.«
    Beyard hielt Munroe die Beifahrertür des Peugeot auf und fummelte so lange am Griff herum, bis sie

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