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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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häßliche Wolkenbank zu seiner Linken.
    Die Lichter von Alexandria waren nur schwach zu sehen. Auf dem Festland tobte ein Sandsturm, dessen orangebraune Wirbel selbst aus dieser Entfernung zu erkennen waren, obwohl es noch siebzig Meilen bis zur Küste waren. Die Meteorologen hatten sie gewarnt, daß schlechtes Wetter im Anzug war, daher hatte Higgins sich halbstündlich beim Tower in Alexandria nach der Wetterlage erkundigt. Der Sturm hatte die Stadt noch nicht erreicht, und die Landebahn war noch immer offen. Der Beaufighter durchbrach jetzt in einer Höhe von Zwölftausend Fuß die Wolkendecke. Higgins sah hinunter und erschrak, als er die Umrisse eines Flugzeugs ungefähr eine Meile vor ihnen auf der rechten Seite sah.
    » Target at two o’clock low!«
    Carlton richtete sich sofort auf und spähte angestrengt in die Dunkelheit hinaus. Das Mondlicht war ziemlich spärlich, und die Dämmerung am Horizont war noch sehr schwach, aber nach fast drei Stunden Nachtflug waren seine Augen an die Morgendämmerung und auch er erspähte das Flugzeug, das jetzt knapp vor ihnen auf einer Höhe von zehntausend Fuß flog.
    »Recht hast du, Kamerad. Also gut, den sehen wir uns mal aus der Nähe an.«
    Carlton schob den Knüppel leicht nach vorn und nach rechts und gab wieder etwas mehr Gas. Die Nase des Flugzeugs senkte sich, und sie wurden schneller. Carlton liebte den Beaufighter.
    Er war ein Zweisitzer und das schnellste Kampfflugzeug seiner Klasse. Es machte Spaß, ihn zu fliegen. Er erkannte, daß er einen erheblichen Vorteil hatte: Die andere Maschine flog tiefer und vor ihnen. Sie würden ihn daher wahrscheinlich nicht anfliegen sehen. In nur zwei Minuten war er weniger als eine Viertelmeile hinter seinem Ziel, und er erkannte die unverwechselbaren Umrisse einer sandfarben gestrichenen Dakota C-47 mit dem Sternenbanner auf Tragflächen und Heck.
    Er entspannte sich ein wenig.
    »Es ist ein Gooney Bird - eine von unseren Maschinen«, sagte er über die Bordanlage.
    »Das sehe ich, Sir.«
    »Die Frage ist, was, zum Teufel, hat sie hier zu suchen?«
    Carlton hatte sich erst vor zehn Minuten vom Tower einen aktuellen Bericht über den Flugverkehr geben lassen, der besagte, daß in der unmittelbaren Umgebung angeblich außer ihnen niemand in der Luft sei.
    »O. k., wir werden mal nachfragen. Er schaltete das Funkgerät auf Senden. »C-47, this is coastal patrol on your rear, high at five o’clock, identify yourself. Roger and out.«
    Keine Antwort. Carlton versuchte es noch einmal. »C-47, identify yourself, please. I’m behind you, high, at five o’clock.
    Roger and out.«
    Als er immer noch keine Antwort bekam, überprüfte Carlton rasch die anderen drei Sprechfunkfrequenzen. Eine war für den Tower und den Stützpunkt vorgesehen, die anderen beiden waren für Notrufe reserviert. Er hörte sie kurz ab, um herauszufinden, ob die C-47 versuchte zu senden. Nichts.
    »Vielleicht ist ihr Funkgerät kaputt?« mutmaßte er.
    »Was wollen Sie tun, Sir? Wollen Sie es mit dem Lichtsignal probieren?«
    In den Rumpf des Beaufighters waren drei Lichter unter einer Glaskuppel eingelassen, rot, grün und weiß, die in beliebiger Reihenfolge an- und ausgeschaltet werden konnten. So entstand ein Lichtsignal, das der Erkennung der Flugzeuge diente. Jeden Tag änderte sich dieses Signal, das aus einer Abfolge der verschiedenen Lichter bestand. Die Antwort darauf mußte mit einer ebenfalls geheimen, täglich wechselnden Kombination erfolgen. Ein feindlicher Eindringling konnte diesen Code unmöglich herausfinden, und auf diese einfache Art und Weise war es möglich, echte alliierte Maschinen von falschen zu unterscheiden, selbst wenn das Funkgerät aus irgendwelchen Gründen einmal ausgefallen war.
    Aber Carlton zögerte trotzdem. Die Maschine hatte vielleicht technische Probleme, und eines von ihren, eigenen Flugzeugen zu zerstören, war wirklich das letzte, was er wollte - obwohl die Anweisungen in der Hinsicht ausgesprochen deutlich gewesen waren. Angeblich planten die Deutschen nämlich, die Luftabwehr der Alliierten an der nordafrikanischen Küste zu durchbrechen. Und deswegen mußte sich jedes Flugzeug, das sie auf ihren Patrouillen trafen, ausweisen können. Bevor Carlton aber mit der C-47 mittels Lichtsignal Kontakt aufnehmen wollte, bestand er darauf, sich zunächst zu versichern, daß es wirklich keinen weiteren gemeldeten Flugverkehr in der Gegend gab.
    »Warte noch mit dem Signal«, sagte er zu Higgins über die Bordanlage.

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