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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Wolkenbank am Horizont, die nichts Gutes verhieß. Halder sah die weit verästelten Blitze im Zentrum der Wolken, die den Nachthimmel erhellten.
    »Verdammt! Das sieht aber gar nicht gut aus.«
    »Ja, leider. Wir werden versuchen, das Gröbste zu umfliegen, aber wir werden wahrscheinlich trotzdem ein bißchen durchgeschüttelt werden. Dagegen können wir leider nichts tun.«
    Halder bot den beiden Piloten Zigaretten an, und als er diejenige Falconis anzündete, sagte er: »Ich dachte, der Krieg wäre für dich längst erledigt. Sag bloß, du hast Gefallen daran gefunden?«
    Falconi lächelte. »Wohl kaum. Aber ich kann entweder für die Luftwaffe fliegen oder mich in einem Gefangenenlager zu Tode langweilen. Oder noch schlimmer: Sie können mich auf ein Strafkommando an die russische Front schicken.«
    »Du könntest immer noch versuchen, auf dem Rückflug in Sizilien zu landen und dich zu stellen.«
    Falconi lachte. »Glaub nicht, daß ich daran nicht schon gedacht hätte. Aber davon wäre Remmer wahrscheinlich nicht besonders begeistert. Außerdem sitzt mein Bruder seit der Kapitulation Italiens in einem deutschen Lager für Kriegsgefangene in Mailand. Ich glaube nicht, daß Schellenberg ihn gut behandeln würde, wenn ich desertierte.«
    »Es sieht ganz so aus, als hätte Walter uns alle in der Hand.«
    »Dich auch?«
    »Ja, leider.«
    »Dieser Hundesohn.« Falconi sah ihn mitfühlend an. »Er hat mir von deinem Vater und deinem Sohn erzählt, Johann. Das ist furchtbar. Es tut mir wirklich leid, mein Freund.«
    Halder nickte und preßte die Lippen zusammen. Dann wandte er sich zur Tür des Cockpits. »Ich werde mal nachsehen, was die anderen machen.«
    »Hier ist noch mehr Kaffee, falls deine Freundin auch welchen möchte.«
    »Danke.« Halder ging mit dem Kaffeebecher zurück in die Kabine. »Vergiß nicht, nach feindlichen Flugzeugen Ausschau zu halten.«
    »Das ist gottlob kein Problem heute.« Falconi lächelte. »Es ist völlig ruhig - zumindest was den Verkehr am Himmel anbetrifft.
    Ich mache mir mehr Sorgen über die Bedingungen am Boden.
    Laßt uns beten, daß wir diese Kiste sicher runterbringen und wir auch wieder gut wegkommen.«
    4.35 Uhr
    Lieutenant Chuck Carlton aus Dallas saß im Cockpit eines Bristol Beaufighters und sang gerade The Yellow Rose of Texas, um sich wach zu halten. Hinter ihm auf dem Sitz des Navigators saß Sergeant Bert Higgins. Er war der Verzweiflung nahe.
    Carlton kannte scheinbar nur dies eine Lied, und der Umstand, daß er fast nie den Ton traf, machte die Gesangsdarbietung nicht erträglicher.
    »Kennen Sie keine anderen Lieder, Sir?« fragte Higgins vorsichtig über die Bordanlage.
    Carlton grinste. »Das ist nun mal das beste, Junge. Aber ihr Briten wißt einfach nicht, was eine gute Melodie ist.«
    »Mit Verlaub, Sir, aber ich habe es heute nacht schon ungefähr einhundert Mal gehört.«
    Carlton lachte. Er war bereits ein altgedienter Pilot - fünfzehn Jahre Flugerfahrung -, ein stämmiger Mann von 32 Jahren mit unruhigen, blauen Augen, in denen eine permanente Ungeduld lag. Vor langer Zeit schon hatte er begonnen, sich seine Sporen in der Fliegerei zu verdienen. Mit gerade erst siebzehn Jahren hatte er angefangen, für ein privates Postunternehmen zu fliegen. Kreuz und quer war er bei jedem erdenklichen Wetter über Amerika geflogen. Danach hatte er zwei Jahre lang ein Schädlingsbekämpfungsflugzeug in Atlanta geflogen, anschließend war ein ziemlich aufregendes Jahr in einem Flugzirkus gefolgt. Das alles erklärte allerdings nicht, warum er immer noch am Leben war und für die 201. Gruppe der Royal Air Force flog, die in Alexandria stationiert war. Dazu war es gekommen, als der Krieg in Europa ausgebrochen war. Carlton hatte sich - wie viele Amerikaner - freiwillig gemeldet, um für England zu kämpfen.
    »O. k., unsere Zeit ist fast um.« Er schob den Knüppel nach vorn und nahm das Gas etwas zurück, um ihren Sinkflug aus einer Höhe von vierzehntausend Fuß zu beginnen. »Gib mir den Kurs, dann bringen wir dieses Baby hier nach Hause, und diese undankbaren britischen Ohren können sich ausruhen.«
    Der
    Beaufighter
    war
    für eine der nächtlichen
    Küstenpatrouillen eingesetzt und flog mit einem Tempo von einhundertfünfzig Knoten in den Wolken. Higgins sah auf den Kompaß und legte den Kurs nach Alexandria fest. Sie befanden sich nordwestlich von der ägyptischen Hafenstadt, und er rechnete damit, daß sie in einer halben Stunde landen würden.
    Er sah hinaus auf die

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