Mission Sphinx: Thriller
jetzt jede Minute kommen, und dann müssen wir…«
»Wenn wir auf die Weise unseren Hals retten können.«
Halder war schockiert. Er wollte nämlich gerade darüber sprechen, wie sie dieses sexuelle Abenteuer vermeiden sollten, Rachel hingegen schien bereit dazu. »Das kann nicht dein Ernst sein?«
»Ich könnte mir Schlimmeres vorstellen, und wenn es uns hilft, nicht entdeckt zu werden… Aber ich bin sicher, dir wird etwas einfallen.« Rachel rutschte vom Bett herunter, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und ging zur Badezimmertür. Halder sah ihr fassungslos nach. »Ich brauche ein warmes Bad und frische Kleider. Ich würde vorschlagen, daß du das gleiche tust, solange du die Gelegenheit dazu hast.«
Es klopfte an der Tür, und Halder erstarrte. Es klopfte erneut, und Rachel wurde plötzlich ernst. »Ich glaube, du machst besser auf.«
Halder ging zur Tür, und als er aufschloß, trat eine hübsche Araberin herein. Die Madame hatte nicht gelogen, das Mädchen war wirklich sehr schön mit ihrem kohlschwarzen Haar und den großen dunklen Augen. Sie lächelte Halder an, dann Rachel.
»Monsieur. Madame. Ich bin Safa.«
Halder zögerte und wußte nicht, was er tun sollte. Das Mädchen hatte bereits die Tür hinter sich geschlossen. Sie trug Pluderhosen und ein tief ausgeschnittenes Oberteil, das ihre üppigen Brüste offenbarte. Der Blick, mit dem sie Rachel musterte, machte deutlich, wo ihre Vorlieben lagen.
»Bist du sicher, daß wir ungestört sein werden?« fragte Halder. Er hatte einen ganz bestimmten Plan.
Safa lächelte. »Aber natürlich. Das Zimmer gehört uns, solange wir wollen.« Sie fuhr spielerisch mit den Händen über die Revers seiner Jacke, aber ihr gieriger Blick fiel wieder auf Rachel. »Madame hat mir gesagt, Sie hätten besondere Bedürfnisse. Ich bin hier, Sie beide zu befriedigen.«
»Das wird nicht nötig sein«, antwortete Halder.
»Wie bitte?«
»Wo ist Madame?«
»In ihrem Büro, sie hat sich gerade ein bißchen hingelegt.
Warum?«
»Gibt es hier einen Hinterausgang? Falls die Gäste einmal unbemerkt verschwinden wollen?«
Die Frau sah ihn verwirrt an. »Ja, aber warum fragen Sie?«
Halder öffnete seine Brieftasche und nahm ein ordentliches Bündel Geldscheine heraus. »Wir haben uns auf fünf Pfund die Stunde geeinigt. Ich gebe dir einhundert, wenn du bis Mitternacht verschwindest und weder Madame noch den anderen Mädchen etwas davon sagst.«
Jetzt war Safa völlig verblüfft. Halder begann zu erklären.
»Ich kann dir sagen, warum wir hier sind. Wir versuchen, einem amerikanischen Nachrichtenoffizier zu entkommen, einem wütenden und sehr entschlossenen Mann, dem es überhaupt nicht gefällt, daß seine Frau ein Verhältnis hat. Wir sind heute nachmittag aus Kairo angekommen, aber wir mußten aus dem Hotel fliehen, weil er uns dorthin verfolgt hat. Jetzt wird er jedes Hotel und jede Pension in der Gegend auf den Kopf stellen, soviel ist klar, und wir brauchen einen Platz, an dem wir vor ihm sicher sind, bis heute abend, bis wir die Stadt verlassen können.«
Halder lächelte charmant. »Es hat da offensichtlich ein Mißverständnis auf seiten von Madame gegeben, und ich fand es besser, ihr die Situation nicht zu erklären. Wenn es um solch delikate Dinge geht, ist es besser, so wenig darüber zu reden wie möglich. Ich bin sicher, daß du das verstehst.«
Ob sie es verstand oder nicht, war unerheblich. Safa nahm Halder gierig das Geld ab und steckte es sich zwischen die Brüste. Dann lächelte sie zustimmend. »Was immer Sie sagen, Monsieur.«
45
Alexandria 16.00 Uhr
Gabrielle Pirou hörte es an der Tür klopfen. Sie war im hinteren Teil des Hauses in einem Zimmer im Erdgeschoß, ihrem privaten Büro. Sie hatte sich eine alte Strickjacke um die Schultern gelegt, lag auf der Couch, aß Schokolade und gab ihrem Pudel hin und wieder ein Stückchen davon ab.
»Herein.«
Safa kam ins Zimmer. »Einigen Leuten scheint es jedenfalls gutzugehen.« Sie warf ein Bündel Geldscheine auf den Tisch.
Gabrielle runzelte die Stirn. »Was ist das?«
Safa nahm sich ein Stück Schokolade und steckte es in den Mund. »Ihr Anteil. Das Paar da oben wollte keine Spiele spielen. Angeblich gab es da ein Mißverständnis. Eine Schande, die Frau sah wirklich gut aus.« Sie erklärte die Situation. »Der Mann hat mir fünfzig Pfund gegeben, damit ich bis Mitternacht verschwinde. Also werde ich mich heute nachmittag etwas ausruhen und einkaufen gehen.«
Gabrielle setzte sich auf.
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