Mission Sphinx: Thriller
möchte Lösungen, ist das klar? Und jetzt gehen Sie.
Wegtreten, alle!«
Als die hohen Offiziere aus dem Zimmer schlichen, ließ sich Hitler in einen Ledersessel fallen und brütete finster vor sich hin. Einen Augenblick später kam sein SS-Adjudant herein und nahm Haltung an. »Reichsführer Himmler und General Schellenberg sind hier und möchten Sie dringend sprechen, mein Führer.«
Hitlers Gesicht war aschfahl vor Wut. »Zweifellos haben sie noch mehr schlechte Neuigkeiten.« Er stand auf und wischte sich den Speichel von den Lippen. »Also gut, schicken Sie sie herein.«
Himmler trat ein, gefolgt von Schellenberg. Beide Männer hoben die Hand zum Hitlergruß. Hitler winkte sie herbei und zeigte auf zwei Sessel.
Hitler war noch immer in übler Laune. Fragend blickte er Himmler an. »Nun, was wollten Sie mit mir besprechen?«
»Mein Führer, wir haben Neuigkeiten über die Mission Sphinx.«
Hitlers Augen leuchteten kurz auf, und die dunklen Wolken verzogen sich für einen Moment. »Unsere einzige Hoffnung in diesem ganzen Sumpf. Und? Bringen Sie wenigstens gute Neuigkeiten oder ebenfalls schlechte wie meine Generäle? Ich warne Sie, für letztere bin ich nicht in der Stimmung.«
Himmler rückte sich mit spitzen Fingern die Brille zurecht.
»Die Maschine unserer Agenten ist von einem alliierten Kampfflugzeug abgefangen und angegriffen worden und heute am frühen Morgen über ägyptischem Gebiet abgestürzt.«
Hitlers Gesicht lief dunkelrot an, so daß Himmler sich beeilte, weiterzusprechen. »Als wir aber aus Berlin gerade aufbrechen wollten, um Ihnen Bericht zu erstatten, kam eine weitere Nachricht von unserem Agenten in Abu Sammar. Es scheint, daß die Piloten umgekommen sind, aber Halder und die anderen haben überlebt und sind unverletzt. Sie haben mit unserem Agenten in Abu Sammar Kontakt aufnehmen können.«
Hitler stand abrupt auf und ging mit wachsender Wut im Zimmer auf und ab. »Noch mehr Katastrophen! Hört das denn nie auf?«
»Vielleicht keine so ernste Katastrophe, mein Führer«, meinte Himmler vorsichtig. »Es sieht immerhin so aus, als werde das Unternehmen fortgesetzt.«
Hitler sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Und was ist mit den Alliierten? Das sind keine Dummköpfe. Sobald sie entdeckt haben, was geschehen ist, werden sie alles daransetzen, unsere Männer zu finden.«
»Vielleicht«, erwiderte Himmler besänftigend, »aber das würden sie doch nur tun, wenn sie über unsere genauen Absichten Bescheid wüßten, und das ist sehr unwahrscheinlich.
Wir haben eine amerikanische Dakota eingesetzt, und das sollte noch eine Weile zur Verwirrung beitragen. Es kommt nämlich gelegentlich vor, daß die Alliierten irrtümlich eines ihrer eigenen Flugzeuge abschießen. Wenn Halder - wie gemeldet -
mit dem Unternehmen fortfahren will, dann ist er offensichtlich davon überzeugt, daß er Kairo erreichen kann.«
Hitler seufzte und ging zum Panoramafenster. »Das alles verheißt nichts Gutes, und es gefällt mir immer noch nicht.
Haben Sie Canaris informiert?«
»Er weiß, daß wir das Flugzeug verloren haben, aber von den letzten Neuigkeiten weiß er noch nichts. Walter wird es ihm mitteilen, wenn wir wieder in Berlin sind.«
»Dieser Halder, den uns Canaris zur Verfügung gestellt hat, scheint ein guter Mann zu sein«, lobte Hitler.
»Einer der besten, den die Abwehr je hatte, und eine ausgezeichnete Wahl für unsere Zwecke. Wenn jemand erreichen kann, was wir vorhaben, dann ist es Halder.«
»Und was gibt es Neues von dem Juden Roosevelt?«
»Es scheint, als ob er in den nächsten vierundzwanzig Stunden in Kairo ankäme. Unser Agent in Oran hat eine Nachricht gesendet, daß die Iowa kurz nach sieben Uhr gestern morgen vor der algerischen Küste vor Anker gegangen ist.«
»Warum haben es unsere U-Boote nicht fertiggebracht, das Schiff unterwegs zu zerstören?« schimpfte Hitler.
»Sie haben immer wieder versucht, die Iowa abzufangen, mein Führer. Aber es waren zu viele schwerbewaffnete Begleitschiffe dabei. Außerdem haben sie dauernd den Kurs geändert; es war einfach unmöglich, an das Schiff heranzukommen.«
Hitler stand eine ganze Weile vor dem großen Fenster und starrte auf die Berge hinaus. Er hatte die Hände auf den Rücken gelegt und wiegte sich auf den Fußballen auf und ab, als ob er über die Situation nachdächte. Dann drehte er sich um und sah Himmler an: »Also ist Mission Sphinx, so wie es aussieht, unsere letzte Hoffnung.«
»Selbst unter den
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