Mission Sphinx: Thriller
stehlen, um die notwendige Aufklärungsarbeit leisten zu können. Aber das ist natürlich genau das, worauf sie jetzt warten, jetzt, da sie Bescheid wissen. Außerdem wissen sie, wer ich bin und wie ich aussehe. Es sieht ganz so aus, als müßten wir anders vorgehen. In der Nähe der Cheopspyramide gibt es einen Tunnel, Teil einer natürlichen Höhle, die beinahe zweihundert Meter weit von einem Grabmahl der zweiten Dynastie wegführt, und zwar in die Richtung des Hotels.«
Deacon runzelte die Stirn. »Woher wissen Sie das?«
»Fräulein Sterns Vater, ein bekannter Archäologe, hat ihn vor ein paar Jahren entdeckt. Schellenberg scheint zu glauben, daß der Tunnel sogar bis zum Hotelgelände führt.«
»Unglaublich«, sagte Deacon erstaunt und kratzte sich am Kinn. »Deshalb wollte Berlin, daß ich bestätige, daß in Gise noch immer gearbeitet wird. Darüber habe ich mich schon gewundert.«
»Wichtig ist, daß wir auf diese Weise eine Möglichkeit haben, ungesehen auf das Hotelgelände zu kommen. Allerdings muß zunächst der Eingang des Tunnels wieder geöffnet und die Richtung überprüft werden, in die der Tunnel führt. Haben Sie herausfinden können, wer dort arbeitet?«
»Hauptsächlich Studenten aus Kairo.«
»Dann dürfen wir keine Zeit verschwenden. Wir werden die notwendigen Erkundungen heute am späten Nachmittag einholen. Nur Sie, ich und Kleist. Die Studenten werden wahrscheinlich aufhören, sobald es dunkel wird. Gibt es dort Wachtposten?«
Deacon nickte. »Meistens ein paar Männer von der nächstgelegenen Polizeistation, manchmal auch Zivilwachen vom Ministerium für Altertümer.«
Halder zog seine Brieftasche heraus und zeigte Deacon den Ausweis auf den Namen Paul Mallory sowie die entsprechenden Dokumente von der amerikanischen Universität in Kairo.
»Kennen Sie einen guten Fälscher, jemanden, der vertrauenswürdig ist und schnell arbeitet?«
Deacon nickte. »Fälscher gibt es in Kairo genug, allerdings kostet das einiges. Warum?«
»Sanson hat meine und Fräulein Sterns Papiere in Alexandria gesehen. Sicher hat er diese Angaben bereits an die Polizei und das Militär weitergegeben. Aber ein guter Fälscher sollte die Namen ohne große Schwierigkeiten ändern können. Können Sie das bitte gleich organisieren? Ich werde Ihnen ein paar alternative Namen nennen.«
Deacon zuckte die Achseln. »Das ist eine Kleinigkeit, ich sehe da kein Problem. Aber was genau haben Sie vor?«
»Ich werde weiterhin als Professor der Archäologie auftreten und die Arbeit meiner Studenten in Gise inspizieren. So sollten wir ohne Probleme an der Polizei vorbeikommen. Aber selbst im schlechtesten Fall sind diese Wachen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, alles andere als verläßlich und allesamt korrupt.
Die armen Teufel werden so schlecht bezahlt, daß wir sie wahrscheinlich leicht bestechen können, damit sie uns in Ruhe lassen.«
Deacon studierte die Dokumente sorgfältig. »Sie sehen jedenfalls ziemlich eindrucksvoll aus. Müssen Sie aber nicht auch die Frau auf die Erkundungstour mitnehmen?«
Halder schüttelte den Kopf. »Wir müssen sie nicht noch weiter unnötiger Gefahr aussetzen. Sie kann mir sagen, was ich wissen muß. Aber ich möchte trotzdem, daß ihre Papiere geändert werden, falls wir die Villa einmal verlassen müssen.
Ich werde sie Ihnen noch geben, bevor Sie fahren.«
Deacon sah ihn an. »Läuft da etwas zwischen Ihnen und der Frau, Herr Major?«
Halder wich der Frage aus. »Es ist völlig ausreichend, wenn wir nur zu dritt gehen. Außerdem hilft mir die Ablenkung vielleicht im Bezug auf Salters Ultimatum. Bis jetzt ist mir nämlich noch keine Lösung eingefallen.«
»Und was, wenn wir den Tunnel finden und er tatsächlich bis auf das Gelände führt, wie Sie vermuten?«
»Dann werden Kleist und ich die Sicherheitsvorkehrungen des Hotels überprüfen und genau herausfinden müssen, wo Roosevelt und Churchill untergebracht sind. Deswegen brauchen wir auch die Uniformen.«
Deacon machte ein besorgtes Gesicht. »Aber Sie werden keine Passierscheine haben, und es gibt bestimmt Sicherheitskontrollen im Gebäude selbst. Weaver und seine Freunde werden alles tun, um Sie zu schnappen. Dadurch wird alles ungleich gefährlicher.«
»Darüber werde ich mir den Kopf zerbrechen müssen. Und einen anderen Weg als den Tunnel gibt es nicht. Oder fällt Ihnen einer ein?«
»Nein, wohl nicht, Herr Major.«
»Wir brauchen außerdem ein Fahrzeug und einen Weg, auf dem wir ohne Kontrollen nach
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