Mission Sphinx: Thriller
verfinsterten sich seine Züge, und er stellte die Tasse abrupt hin.
»Ich fürchte, Khalil kann nichts in der Zukunft dieser Frau sehen, was sie nicht schon weiß.«
Rachel saß einen Moment wie erstarrt da, dann zuckte sie die Achseln und sah Halder an. »Siehst du, ich habe es dir ja gesagt.
Es ist alles nur Unsinn.«
Der Mann blickte Halder an, der eine Handvoll Münzen auf den Tisch legte.
»Los, laß uns gehen«, drängte Rachel.
Halder und Rachel gingen an dem Mädchen vorbei auf den Flur hinaus. Halder zündete sich eine Zigarette an und sah Rachel prüfend an. »Du machst keinen sehr glücklichen Eindruck. Hat er dir so zugesetzt?«
»Ich habe noch nie an Wahrsager geglaubt, sie reden lauter Unsinn.«
»Du bist also nicht beeindruckt von dem, was er gesagt hat?
Ich fand, daß an einigen Dingen durchaus etwas Wahres dran war.«
»Du glaubst, er hat den Tod deines Vaters gemeint, nicht wahr?«
Halders Gesicht wurde traurig, und er erschauerte.
»Vielleicht, aber als er das gesagt hat, hatte ich ein so merkwürdiges Gefühl. Ich habe nicht meinen Vater vor mir gesehen, sondern Paul.«
Er sah so unglücklich aus, daß Rachel ihm rasch die Hand auf den Arm legte, um ihn zu beruhigen. »Jack, sei nicht albern. Du interpretierst etwas hinein, was nicht existiert.«
Er gab sich Mühe, die drohende Vorahnung abzuschütteln.
»Vielleicht hast du recht. Warte hier.«
Er ging zur Haustür und sah auf die Straße hinaus, dann kam er zurück. »Sieht aus, als wäre die Luft rein. Ich bin sicher, daß Kleist und Deacon sich schon fragen, was mit uns geschehen ist.« Er holte das Motorrad, half Rachel auf den Rücksitz und stieg selbst auf. Dann startete er den Motor, und sie fuhren davon.
Gise 18.30 Uhr
Fünf Minuten später hatten sie das Dorf umfahren und waren auf der Sandstraße, die zu den Pyramiden führte. Deacons Wagen stand auf halber Strecke zu den Pyramiden am Straßenrand, Kleist saß auf dem Beifahrersitz. Halder hielt neben dem Auto, und er und Rachel stiegen ab.
Deacon stieg mit besorgtem Gesicht aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wo, zum Teufel, haben Sie denn so lange gesteckt?«
Halder deutete mit dem Kopf auf das Dorf. »Wir hatten ein kleines Problem mit der Militärpolizei, wir mußten ihnen ausweichen. Hatten Sie irgendwelche Schwierigkeiten?«
»Es hat ein paar Straßenkontrollen der Armee gegeben, aber glücklicherweise haben die Papiere Ihres Freundes der Prüfung standgehalten.«
Kleist sagte: »Sind Sie bereit, Herr Major?«
Halder nickte. »Ich werde das Motorrad hierlassen. Wir werden zusammen weiterfahren.«
Er schob die Maschine von der Straße herunter und versteckte sie hinter ein paar Felsen. Dann stiegen er und Rachel hinten in den Wagen ein. Die mächtige Cheops-Pyramide lag vor ihnen, als sie den Hang hinauffuhren, und auf der rechten Seite der Straße lagen eine Menge Felsblöcke herum, die zusammengefallenen Ruinen mehrerer Gräber. Eine weißrote Schranke mit einem hölzernen Wachhäuschen tauchte weiter vorn auf, und plötzlich trat ein schäbig gekleideter ägyptischer Polizist aus der Dunkelheit heraus. Er trug einen roten Fes und abgetragene Sandalen statt der vorgesehenen Stiefel. Er leuchtet sie mit einer Taschenlampe an und bedeutete ihnen, anzuhalten.
Als Deacon an die Schranke herangefahren war, sagte Halder:
»Überlassen Sie das mir.« Er stieg aus und zeigte seinen Ausweis. »Ich bin Professor an der Universität von Kairo.«
Der Polizist sah sich ehrfürchtig den Ausweis an, sagte aber nichts, bis Halder klar wurde, daß der arme Mann wahrscheinlich kaum lesen konnte. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich, und ein stämmiger Sergeant tauchte aus dem Nichts auf. Er hatte die Daumen in den Ledergürtel eingehakt und war der Vorgesetzte.
»Was ist los, Ali?« fragte der Sergeant.
»Der Effendi sagt, er sei Professor an der Universität von Kairo.«
»Ein paar meiner Studenten arbeiten hier«, fügte Halder rasch hinzu und zeigte dem Sergeant seine Papiere. »Meine Kollegen und ich müssen die Grabungsstelle inspizieren, um uns ein Bild von den Fortschritten machen zu können. »Sind noch irgendwelche Teams hier?«
»Sie sind alle schon gegangen, es ist niemand mehr da.« Der Sergeant sah in den Wagen hinein, prüfte die Papiere im Schein der Taschenlampe und kratzte sich am Kopf. »Bitte entschuldigen Sie vielmals, Herr Professor, aber ist es nicht schon ein bißchen spät für das, was Sie vorhaben?«
Halder
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