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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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geliebt, und auf der Terrasse beim Botschafter hatte er ihr soviel sagen wollen, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt gewesen. Dann tat er, was jeder trauernde junge Mann in einer solchen Situation tut. Er legte die Zeitung weg, nahm eine Flasche Whisky aus seiner Tasche und betrank sich.
    Aber bevor er in dieser Nacht einschlief, sah er sich noch einmal das geliebte Foto an, auf dem sie alle drei abgebildet waren. Rachel, Jack und er selbst. Drei junge, lächelnde Menschen, die in der Wüste Sakkaras standen und ihre Arme umeinandergelegt hatten.
    Es war eine glückliche Zeit gewesen.
    10.-15. NOVEMBER 1943
    4
    Kairo
    10. November 20.40 Uhr
    Es war der heißeste Sommer seit sechsunddreißig Jahren gewesen. Die uralte Stadt im Schatten der Pyramiden von Gise hatte schon immer gestunken, aber nun hatte sie wie eine riesige Kloake gerochen. In ganz Nordafrika und Europa war der Himmel klar und die unerträgliche Hitze eine zusätzliche Belastung in diesem Krieg gewesen. Aber trotz der Unbilden des Wetters war es ein erfolgreiches Jahr für die Alliierten gewesen. Der übermächtige Rommel war besiegt worden, die 6.
    Armee unter Generalfeldmarschall Paulus hatte in Stalingrad kapituliert, General Pattons Truppen waren in Sizilien gelandet, und die nach Berlin wichtigste Stadt des Deutschen Reichs, Hamburg mit seinem riesigen Hafen, war in Schutt und Asche gelegt.
    Und dann war der Herbst gekommen. Es wurde kühler, die Deutschen formierten sich neu, und der Krieg stagnierte plötzlich. In der Bruthitze Kairos waren solche Neuigkeiten allerdings weniger wichtig als die kühlen Winde und die heißersehnten Regenwolken, die wie gewöhnlich Anfang November vom Mittelmeer heraufgezogen waren.
    Mustafa Evir, der im Schatten der Pinien hockte, schien es jedoch, als hätte diese bedrückende Sommerhitze nie nachgelassen. Obwohl es eine milde Nacht war, lief ihm der Schweiß den Rücken hinunter und durchnäßte sein Hemd. Auch sein Gesicht glänzte vor Schweiß. Sein Körper fühlte sich an, als stünde er in Flammen. Das war natürlich die Angst. Um sich ein wenig zu beruhigen, ließ er die Schnur mit den billigen arabischen Gebetsperlen durch seine rechte Hand gleiten. Evir war sich der Gefahren seiner Mission bewußt, der Tatsache, daß ein Ausrutscher ihn das Leben kosten konnte.
    Er war klein, schmal und hager, und er trug einen abgetragenen schwarzen Anzug, alte Ledersandalen und ein schmuddeliges Hemd ohne Kragen. Sein unrasiertes Gesicht trug den Ausdruck eines müden, alten Fuchses, dem die Hunde ununterbrochen auf den Fersen sind. Er saß auf dem Grundstück einer von Mauern umgebenen Villa in Garden City, einem reichen Wohnviertel, in dem die meisten alten Prachtvillen und Residenzen der Botschafter und ihrer Familien standen. Seit über einer Stunde wartete er schon mit der Geduld eines Jägers, und jetzt war es bald soweit. Sechzig Schritte über den Rasen trennten ihn von der prächtigen Villa des amerikanischen Botschafters. Zwei bewaffnete Wachtposten marschierten vor dem Eingang, einer großen Flügeltür aus Eichenholz, auf und ab, und zwei weitere bewachten das äußere Eingangstor.
    Evir drehte sich um und warf einen Blick über das sanft ansteigende Gelände des Gartens, vorbei am reichverzierten Pavillon, um zu sehen, ob die Wachtposten am Tor noch da waren. Jenseits des schmiedeeisernen Tors konnte er in der Dunkelheit die Kasrel-Nil-Brücke und den breiten, majestätischen Fluß selbst erkennen. Weiße Feluken glitten gespenstisch über das im Mondlicht schimmernde Wasser. Dann sah er das schlanke Minarett auf der anderen Seite des Nils und sprach ein stilles Gebet. Nicht daß ein Gebet je irgend etwas in seinem elenden Leben geändert hätte, aber im Augenblick brauchte er etwas, das ihn beruhigte. Das letzte, was er wollte, war, wieder in dieser stinkenden, überfüllten Zelle mit zwölf anderen Gefangenen zu sitzen, und er bat Allah, ihn zu beschützen.
    Als er sich wieder umdrehte, leuchtete plötzlich ein Kronleuchter im Foyer der Villa hell auf, und Evir wartete gespannt. Kurze Zeit später wurde ein Motor angelassen, und ein eindrucksvoller, schwarzer Ford kam hinter dem Personalgebäude hervor und hielt vor dem Eingang. Die Wachtposten an der Tür nahmen Haltung an, als sich die schweren Eichentüren öffneten und ein Mann in Abendkleidung herauskam und in den von einem Chauffeur gelenkten Wagen stieg.
    Der amerikanische Botschafter sah wohlgenährt aus, und Evir spuckte aus in der

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