Mission Sphinx: Thriller
Stück heraus. Endlich fiel die Flasche laut klirrend zu Boden. Wein und Glassplitter spritzten durch den Raum. Helen rutschte ein wenig vom Regal weg und legte sich mit dem ganzen Gewicht auf eine Seite, um den Stuhl zum Kippen zu bringen. Der Stuhl fiel um, und sie landete schmerzhaft in ein paar scharfen Glassplittern, die ihr Arm und Schulter zerschnitten.
Sie unterdrückte zwar einen Schmerzensschrei, doch genau in dem Augenblick öffnete sich die Kellertür. Hassan stand dort mit einer Lampe in der Hand. Als er die Situation erfaßte, funkelte er sie wütend an und lief die Stufen hinunter.
»Verdammtes Miststück!« brüllte er und schlug sie hart ins Gesicht. Dann packte er sie bei den Haaren und zerrte sie die Treppe hinauf.
2.05 Uhr
Als Kleist Halder und Weaver auf die Glastür zur Terrasse zuschob, hörten sie alle das Motorengeräusch vor dem Haus.
Reifen quietschten.
Hassan kam gerade herein und stieß Helen Kane grob vor sich her. Als er das Reifenquietschen hörte, ging er sofort zum Fenster und spähte durch eine Ritze im Fensterladen. »Wir haben Gesellschaft - Soldaten, und zwar eine ganze Menge.«
»Scheiße!« Kleist schob Helen Kane zu Halder und Weaver hinüber. »Paß auf sie auf«, sagte er zu Hassan und ging zum nächstgelegenen Fenster. Er blinzelte durch die Fensterläden hinaus und sah einen Offizier in Uniform mit einer Augenklappe. Mit gezogener Pistole lief dieser gerade zum Tor herein. Bevor Kleist noch die Läden öffnen und mit der M-3
schießen konnte, war der Mann in der Dunkelheit des Gartens verschwunden. Soldaten sprangen gerade von einem Lastwagen herunter, der vor der Villa vorgefahren war.
Befehle wurden in die Dunkelheit gebrüllt, und plötzlich hörte man im Flur Holz splittern. Jemand versuchte, zur Haustür hereinzukommen. Kleist drehte sich mit einem panischen Gesichtsausdruck um und brüllte Hassan an: »Los, in den Keller. Rasch!«
Hassan blickte Weaver, Halder und Helen an. »Was ist mit ihnen?«
»Überlaß das mir.« Als Hassan zur Tür ging, richtete Kleist seine Waffe auf die drei Gefangenen. »Das ist das Ende für euch, meine Freunde. Keine Zeit mehr für Gebete, fürchte ich.«
Er lachte wie ein Wahnsinniger, und sein Finger legte sich um den Abzug.
Ein Klicken ertönte, und nichts passierte. Kleist blieb das Lachen im Halse stecken, und in Panik sackte ihm der Kiefer herunter. Aber sofort hatte er die Waffe nachgeladen. Eine unverbrauchte Patronenhülse fiel auf den Boden, und wieder drückte er ab.
Klick.
»Ganz richtig. Das ist das Ende«, sagte Halder und warf sich auf ihn. Seine Faust traf Kleist mit aller Gewalt am Kiefer, der SS-Mann taumelte nach hinten, und die M-3 fiel zu Boden. An der Tür drehte Hassan sich um und wollte gerade seine Pistole ziehen, aber Halder war schneller. Er riß Kleist dessen eigene Pistole aus dem Halfter und schoß, während er sich über den Boden rollte. Er traf den Araber in die Brust, woraufhin dieser zurückflog. Ein weiterer Schuß zerfetzte Hassans Hals. Der Araber ließ die Waffe fallen, und sein Körper zuckte in einem grotesken Totentanz.
Kleist versuchte, auf die Füße zu kommen und nach Hassans Waffe zu greifen, doch Weaver war schneller und schoß Kleist zweimal in die Brust. Der SS-Mann wurde nach hinten geworfen, und ein dritter Schuß traf ihn in den Kopf.
»Besser, als ich erwartet hätte, alter Freund.« Halder hob die M-3 auf. »Entweder sind uns die Götter doch noch gnädig, oder Kleist war ein ganz besonderer Pechvogel - zwei Blindgänger nacheinander, das ist wirklich kaum zu glauben.« Er zog den Bolzen der Maschinenpistole zurück und untersuchte sie. Dann zog er eine Augenbraue in die Höhe. »Sieht ganz so aus, als wären beide Vermutungen falsch. Jemand hat den Bolzen bearbeitet. Sehr umsichtig, muß ich sagen.«
Weaver wurde blaß. »Rachel?«
»Ich kann es auch nur vermuten, aber es ist sehr wahrscheinlich, wenn man bedenkt, wie sie Kleist die Waffe geradezu aufgedrängt hat.« Ein Ausdruck von Reue lag jetzt auf Halders Gesicht. »Also hat sie sich jedenfalls im Hinblick auf uns reingewaschen. Vielleicht bedeutet das etwas. Aber ich bin sicher, bezüglich deines Präsidenten verhält es sich nicht so.«
Wieder hörte man das Splittern von Holz: die Haustür. Auch vor der Glastür auf der Terrasse hörten sie jetzt Schritte.
Gewehrsalven wurden auf die Fenster abgefeuert.
»Runter!« brüllte Weaver und packte Helen Kane. Alle drei ließen sich auf den Boden
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