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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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ein paar Schritte gegangen waren, sagte er: »Wie geht es deinem Sohn?«
    »Als ob dich das interessieren würde.«
    »Ich meine es ehrlich, Johann. Kein Grund, aggressiv zu werden.«
    »Es geht ihm nicht besonders.«
    »Der arme Junge. Es tut mir schrecklich leid, das zu hören.«
    »Warum wolltest du mich sehen?«
    Canaris seufzte. »Ich möchte dich davon in Kenntnis setzen, daß dieser Plan ganz allein auf Schellenbergs Mist gewachsen ist. Ich habe gestern abend mit Himmler gesprochen und versucht, deine Beteiligung zu verhindern, aber es war reine Zeitverschwendung. Der Erfolg des Unternehmens ist für ihn von größter Wichtigkeit. Er scheint fest daran zu glauben, daß es gelingen könnte, und er hält dich für den richtigen Mann.«
    »Und was glaubst du?«
    Canaris zuckte die Achseln. »Ist das wichtig? Es ist wieder eine von diesen verrückten Ideen des SD. Und genau wie du habe auch ich keine andere Wahl, als mitzumachen. Himmler hat mir gegenüber ausdrücklich betont, daß er ein Mißlingen nicht akzeptieren wird. Seiner Meinung nach steht alles auf dem Spiel, und damit meint er den vollständigen Sieg oder die totale Niederlage. Wenn das Unternehmen gelingt, wird er sein Wort halten. Er wird dir alles geben, was er versprochen hat, vielleicht sogar mehr.« Canaris zögerte. »Aber wenn es fehlschlägt… «
    »Komm. Spuck’s schon aus, Willi.«
    Canaris sah ihn an. »Ich nehme an, weil du in Amerika geboren bist, hat Himmler hinsichtlich deiner Treue gegenüber dem Vaterland gewisse Vorbehalte. Das ist auch einer der Gründe, warum er Kleist und Dorn dabeihaben will - sie sollen sicherstellen, daß die Sache auch wirklich erledigt wird. Wenn du versagst oder dich nicht voll für das Unternehmen einsetzt, wirst du deinen Sohn nicht mehr wiedersehen, das hat Himmler mir versichert. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß Kleist oder sein Kamerad dir eine Kugel durch den Kopf jagen, wenn du deiner Pflicht nicht nachkommst.«
    Die Wut in Halders Gesicht war beängstigend. »Dieses elende Schwein.«
    »Das haben vor dir schon viele gesagt, aber es hilft nichts. Da ist noch etwas. Schellenberg möchte, daß du mit Rachel Stern sprichst.«
    »Warum ich, zur Hölle?«
    »Walters schwarze Uniform versetzt viele Leute in Panik.
    Außerdem scheint er zu glauben, daß sie vielleicht empfänglicher ist, wenn sie weiß, daß du dabei bist.« Canaris gab ihm einen großen Umschlag. »Alle Details über sie befinden sich in diesem Kuvert, auch ein Vorschlag von Schellenberg, der ihr bei der Entscheidung helfen sollte. Du wirst heute abend in Ravensbrück erwartet. Ich werde einen meiner Fahrer zu dir schicken, der dich um sieben Uhr abholt.«
    »Weißt du, wie es ihr ergangen ist?«
    Canaris sah die Sorge in Halders Gesicht. »Es ist wohl immer schrecklich in einem solchen Lager, aber Ravensbrück ist nicht das schlimmste. Und Schellenberg hat dafür gesorgt, daß man sich in den letzten paar Tagen ganz besonders gut um sie gekümmert hat. Extrarationen, medizinische Versorgung und so weiter. Er sagt außerdem, daß sie nicht schlecht behandelt worden ist. Einer der höheren Offiziere im Lager muß ein ehemaliger Schüler ihres Vaters gewesen sein. Er hat sie bisher vor dem Schlimmsten bewahrt und dafür gesorgt, daß sie nur leichte Arbeiten verrichten mußte.« Canaris blieb stehen und sah Halder an. »Hast du sie geliebt, Johann?«
    Halder wich seinem Blick aus. »Weiß der Himmel. Das ist alles schon so lange her, als wäre es in einem anderen Leben geschehen.«
    »Nur zu deiner Beruhigung: Ich habe Schellenberg gesagt, daß ich über alles voll informiert werden will - immerhin bist du einer meiner besten Männer, und ich fühle mich irgendwie verantwortlich.« Canaris zögerte, und er sah besorgt aus. »Noch eines. Walter ist vielleicht im Vergleich mit seinen Kameraden vom SD wenigstens halbwegs zu ertragen, aber ich traue dem kleinen Mistkerl keinen Schritt über den Weg.«
    »Wie meinst du das?«
    Canaris zuckte die Achseln. »Nenn es Intuition, wenn du möchtest, aber es besteht kein Zweifel, daß ich nach all den Jahren in diesem unangenehmen Geschäft einen sechsten Sinn entwickelt habe - ich werde das Gefühl nicht los, daß er uns nicht die ganze Geschichte erzählt hat, daß er irgend etwas hinter unserem Rücken plant. Du weißt ja, wieviel Freude er an seinen tückischen kleinen Intrigen hat. Für ihn ist das alles ein großes Spiel.«
    »Was soll er denn vorhaben?«
    »Ich habe nicht die leiseste

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