Mission Sphinx: Thriller
Einzelheiten über dieses Treffen in Erfahrung zu bringen.
Warum, muß ich wohl nicht erklären. Ich würde sagen, das ist für uns beide Grund genug, uns Sorgen zu machen, nicht wahr?«
Der Gezira Sporting and Racing Club war der vornehmste Club in Kairo. Er lag auf Gezira Island, einer kleinen Luxus-Oase mitten im Nil, umgeben von fast sechs Quadratkilometern herrlichster Gartenanlagen mit Tennisplätzen, drei Polofeldern, Schwimmbädern, Restaurants und mehreren Bars. Die Mitglieder waren hauptsächlich Diplomaten, reiche Europäer und Offiziere der Alliierten. Die Warteliste für neue Mitglieder war so lang wie die Pferderennbahn des Clubs.
In der Bar war es noch ziemlich voll, als Weaver kurz nach Mittag dort ankam. Zivilisten mischten sich mit Offizieren, die nicht im Dienst waren. Er bestellte sich einen Scotch mit Soda, aber das Schlucken bereitete ihm ziemliche Schwierigkeiten. Er hatte sich geduscht und trug Zivilkleidung, einen leichten Leinenanzug und ein Hemd mit offenem Kragen. Das Uniformhemd mit Krawatte konnte er über der Bandage nicht mehr tragen, und jetzt, wo die Betäubung nachließ, schmerzte die Wunde heftig.
Er sah General George Clayton in die Bar kommen. Der General achtete stets auf eine korrekte Garderobe. Da war keine Falte in seiner Uniform, und die polierten Messingsterne glänzten auf den Epauletten. Der amerikanische Militärattache war ein nüchterner Nachrichtenoffizier und hart wie Stahl.
»Hallo, Harry. Sie sehen aus, als hätten Sie einen ziemlich üblen Morgen hinter sich.«
»So könnte man sagen, Sir.«
Hinter Clayton kam der amerikanische Botschafter herein. Er trug verschwitzte Tenniskleidung, in der Hand seinen Schläger und ein Handtuch. Alexander Kirk war groß, sehr gutaussehend, mit eindrucksvollem, stilvollem Auftreten. In seinen blauen Augen verbarg sich ein listiger Ausdruck, der nur hin und wieder zum Vorschein kam.
»Herr Botschafter, Sir, es tut mir leid, daß Sie Ihr Spiel unterbrechen müssen.«
»Lieutenant-Colonel Weaver. Ich freue mich, Sie wiederzusehen.«
Weaver schüttelte ihm die Hand, und Clayton zeigte auf eine Sitzgelegenheit auf der Veranda. »Warum gehen wir nicht hinaus, da sind wir ganz für uns.«
Der Botschafter und der General spazierten auf die Veranda und setzten sich in die Korbstühle. Weaver folgte ihnen. Einige Ghiassa - Nilboote mit riesigen, wehenden Lateinsegeln - glitten elegant den Fluß hinunter. Jenseits der Palmen und der Oleanderbüsche konnte man die zwanzig Kilometer entfernten Pyramiden von Gise sehen, wo, wie Weaver wußte, die amerikanischen und britischen Ingenieure der Armee die letzten Vorbereitungen für die Gipfelkonferenz trafen. Aus diesem Grund hatte man auch das gesamte Areal um die speziell dafür errichtete Anlage abgeriegelt und die strengsten Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Clayton zündete sich eine Zigarrean und schickte den Kellner fort, der zu ihrem Tisch kam. »Also, was hat es nun mit diesem Araber auf sich, der versucht hat, Ihnen die Kehle durchzuschneiden?«
Weaver erklärte es ihnen, und als er fertig war, herrschte lange Schweigen am Tisch, bis der Botschafter schließlich sagte:
»Ihren Worten zufolge glaubt Lieutenant-Colonel Sanson, daß dieser Einbrecher es fertiggebracht haben soll, meinen Safe zu knacken, ohne daß mein Personal es gemerkt hätte? Das klingt ziemlich unwahrscheinlich.«
»Er hält es für möglich, Sir.«
»Die Residenz wird streng bewacht«, meinte Clayton. »Das wissen Sie doch, Harry.«
»Und es fehlt nichts aus dem Safe«, fügte der Botschafter hinzu.
»Vielleicht erzähle ich Ihnen besser, was wir gefunden haben, Sir.«
Clayton hörte auf, an seiner Zigarre zu kauen. »Das wäre nicht schlecht.«
Weaver sah den Botschafter an. »An der Tür Ihres Arbeitszimmers - die nach draußen auf die Terrasse führt -
haben wir Kratzspuren in der Nähe des Schlosses gefunden, die von einem Messer stammen könnten. Und unter einer Baumgruppe auf der anderen Seite des Rasens gibt es Abdrücke in der Erde. Lieutenant-Colonel Sanson glaubt, es könnte sich um Fußspuren handeln. Wir untersuchen alles auf Fingerabdrücke, aber es ist noch zu früh, um etwas zu sagen.«
Der Botschafter rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Und was glauben Sie, Lieutenant-Colonel Weaver?«
»Tatsache ist, daß der Einbrecher ermordet worden ist, aus welchem Grund auch immer. Und der Araber hatte ein Funkgerät und hätte ohne weiteres getötet, um es nicht zu verlieren.
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