Mission Sphinx: Thriller
Das Gerät muß für ihn also von äußerster Wichtigkeit sein, und ich vermute, daß er mit Hilfe des Gerätes Kontakt mit den Deutschen aufnimmt. Außerdem besaß er noch eine Kamera. Wenn auch nichts aus dem Safe gestohlen worden ist, so kann der Einbrecher trotzdem jedes einzelne Dokument darin fotografiert haben. Können Sie sich noch erinnern, wo Sie die Abende der letzten Woche verbracht haben, Sir?«
»Am Montag war ich in der britischen Botschaft bei einem privaten Treffen und gegen halb sechs zurück. Dienstag war ich zu Hause. Mittwoch war ich zu einer Galaveranstaltung in der Residenz des türkischen Botschafters eingeladen. Ich bin um Viertel vor neun gegangen und um Mitternacht zurückgekommen. Donnerstag bin ich zu Hause geblieben und habe bis spät in meinem Arbeitszimmer gearbeitet. Das gleiche gilt für Freitag.«
»Wie viele Wachen hatten Dienst am Mittwoch abend?«
»Mindestens ein Dutzend, wie üblich. Acht in der Residenz, zwei am Tor und zwei vor der Haustür. In regelmäßigen Abständen finden Patrouillengänge statt, und zwar innen und außen.«
»Der leitende Sicherheitsoffizier hat behauptet, in den Berichten der einzelnen Schichten wäre nichts Ungewöhnliches vermerkt gewesen, aber mit Ihrer Erlaubnis möchte ich mit den Männern sprechen, die an jenem Abend Dienst hatten.«
»Natürlich, aber ich bezweifle, daß Sie Ihnen mehr sagen können, als Sie ohnehin schon wissen.«
Weaver war der Frage bis jetzt aus dem Weg gegangen.
Vorsichtig sagte er: »Wären Sie so freundlich, mir zu sagen, ob zu irgendeinem Zeitpunkt in der letzten Woche irgend etwas von besonderer Wichtigkeit in Ihrem Safe war, Sir?«
»Top-Secret-Dokumente werden normalerweise in der Botschaft aufbewahrt.«
»Das weiß ich, Sir. Aber - ich bitte vielmals um Verzeihung das war nicht die Antwort auf meine Frage.«
Kirk antwortete nicht, statt dessen stieg ihm die Röte ins Gesicht. Clayton sagte: »Ich glaube, Sie sagen es ihm lieber, Herr Botschafter.«
Kirk räusperte sich, als ob er verlegen wäre. »Ich glaube, es war eine geheime, entschlüsselte Fassung einer Nachricht, die ich nach Washington geschickt habe. Mein erster Sekretär hat sie im Safe deponiert.«
»Und um welche Nachricht handelte es sich genau, Sir?«
fragte Weaver.
»Es war lediglich eine Bestätigung der Termine für die Konferenz in einer Woche. Die Nachricht, daß unsere Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen sind und wir die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen für die Ankunft des Präsidenten und des Premierministers getroffen haben.« Der Botschafter wurde noch roter und fügte rasch hinzu: »Aber sie hat keine Details des Treffens selbst enthalten oder über die Sicherheitsvorkehrungen im einzelnen, das kann ich Ihnen versichern.«
Weaver schwieg. Der Botschafter sah nervös und verärgert aus, als ob man ihn kompromittiert hätte.
Clayton sagte: »Du lieber Himmel, Harry, glauben Sie wirklich, daß ein einzelner arabischer Spion für uns eine Bedrohung darstellen könnte? Über tausend Mann werden das Areal bewachen, und die Sicherheitsbestimmungen sind absolut wasserdicht. Niemand wird auch nur in die Nähe gelassen, nicht einmal, wenn der liebe Gott persönlich seinen Passierschein unterschrieben hat und jemand die Unterschrift verifiziert.
Außerdem sind die Deutschen über tausend Kilometer entfernt.«
»Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht, was ich davon halten soll, Sir. Aber ich habe vor langer Zeit gelernt, Zufälle nicht zu ignorieren. Unseren letzten Berichten aus Lissabon und Istanbul zufolge wissen die Deutschen, daß in Kairo etwas Wichtiges stattfinden wird, und ihre Agenten haben verzweifelt versucht, entsprechende Informationen zu bekommen. Ich wüßte gerne, was unser Freund mit dem Funkgerät vorhat. Und zwar nicht erst, wenn es zu spät ist.«
Clayton warf dem Botschafter einen bedeutungsvollen Blick zu. Kirk sah noch immer besorgt aus. Er nickte seufzend.
Clayton wandte sich an Weaver. »Also gut, versuchen Sie den Kerl zu finden. Ich möchte, daß die Sache erledigt ist, bevor der Präsident und der Premierminister hier ankommen. Aber wir werden nicht unnötig Alarm schlagen, erst, wenn wir absolut sicher sind, daß wir ein ernstes Problem haben. Für den Augenblick werden wir es geheimhalten.«
»Was ist mit Lieutenant-Colonel Sanson, Sir?«
»Ich möchte, daß Sie beide sich der Sache persönlich annehmen. Ich werde das auch noch mit seinem Stabsoffizier im GHQ klären - es geht schließlich
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