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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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in seinen Augen, und in diesem Augenblick war sein Haß so übermächtig, daß er jede Vernunft in den Hintergrund drängte.
    Dorn kam zu ihm, und sie sahen Rachel Stern weggehen.
    Halder stand noch einen Augenblick da, dann ging auch er. »Der läßt nicht mit sich spaßen, was? Aber der Frau scheint das gar nicht so gefallen zu haben. Ich hätte geglaubt, daß sie sich freut, wenn jemand den großen Helden für sie spielt.«
    Kleist spuckte auf den Boden. »Vielleicht hat sie mehr Grips, als du glaubst. Halder ist einer von diesen reichen, preußischen Scheißaristokraten. Und arrogant ist er auch noch.«
    »Das ist also seine Herkunft?«
    »Als ob du das nicht wüßtest. Der gleiche hochnäsige Typ, der dieses Land jahrhundertelang nur ausgenommen und die Bauern unterdrückt hat. Mein Alter Herr hat sich für diesen Haufen sein Leben lang den Arsch aufgerissen, und was hat es ihm gebracht? Einen Hungerlohn und ein frühes Grab. Wenn du mich fragst, hätte der Führer mit ihnen das gleiche machen sollen wie mit den Juden. Leute wie Halder machen mich krank.«
    Dorn grinste. »Das ist es also. Ich hatte schon das Gefühl, daß es etwas Persönliches sei. Aber er kann auf sich aufpassen, das muß ich ihm lassen. Das ist das erste Mal, daß ich miterlebe, wie jemand dir die Eier eintritt und mit dem Leben davonkommt.«
    Kleist drehte sich zu ihm um. »Wenn du nicht aufhörst, so blöd zu grinsen, dann kannst du was erleben.«
    Dorn gehorchte sofort. »Verzeihung, Herr Major.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was du daran so verdammt lustig findest. Die Halders dieser Welt glauben, sie sind was Besseres als du und ich, aber sie haben uns zu lange unterm Daumen gehabt. Es wird Zeit, daß ihnen jemand eine Lektion erteilt. Ich bin nicht zur SS gegangen, um mich von so einem arroganten preußischen Arschloch, das noch nicht mal einen höheren Rang bekleidet, wie Scheiße behandeln zu lassen.«
    »Denkst du an Rache?«
    »Und ob! Mir wird schon was einfallen.« Ein finsteres Grinsen breitete sich auf Kleists Gesicht aus. »Und das kannst du mir glauben, Halder wird bekommen, was er verdient, wenn es so weit ist.«
    20
    Bitter Lakes 18. November 4.10 Uhr Die Straße durch die Wüste war so früh am Morgen völlig leer. Die Luft war kalt, und sie waren keinem einzigen Auto begegnete. Der schlechte Zustand der Straße hatte die Fahrt erheblich verlängert. Weaver hatte sich dadurch jedoch auf dem Beifahrersitz etwas ausruhen können und war immer wieder eingeschlafen, bis Sanson kurz nach vier Uhr morgens von der Hauptstraße abbog und zwei Meilen über einen trostlosen Sandweg rumpelte.
    »Aufwachen, wir sind da.«
    Weaver rieb sich die Augen und sah ein Schild in englischer und arabischer Sprache: ZUTRITT NUR FÜR BEFUGTES
    MILITÄRISCHES PERSONAL.
    Sie befanden sich in einem flachen Tal. Das erste Licht des Tages zeichnete sich ganz schwach am Horizont ab. Der Ort war irgendwie unheimlich. Weaver konnte ein paar Hütten aus Holz und Wellblech ausmachen, die von Stacheldrahtzäunen und in der Dunkelheit drohend aufragenden Wachtürmen eingeschlossen waren.
    Sie fuhren bis zur Schranke am Haupteingang des Lagers und hielten an. Zwei bewaffnete Wachtposten überprüften zunächst gründlich ihre Papiere, bevor sie den diensthabenden Offizier anriefen. Dann ließ man sie passieren. Vor dem Verwaltungsgebäude wartete ein müde aussehender britischer Major auf sie, der sie in sein Büro führte. »Ich nehme an, Sie sind hier, um Berger zu verhören, Sir?« sagte er zu Sanson.
    »Bitte entschuldigen Sie, aber da haben Sie sich schon eine eigenartige Zeit ausgesucht, Sir.«
    »Es handelt sich um eine Sicherheitsmaßnahme«, erwiderte Sanson. »Wir würden uns gern die Akte des Gefangenen ansehen.«
    Der Major fragte nicht weiter nach. »Wie Sie wünschen.« Er ging, kam nach wenigen Minuten mit einer Aktenmappe aus brauner Pappe zurück und reichte sie ihnen.
    »Kennen Sie Berger persönlich?« fragte Weaver.
    »So könnte man sagen, Sir.«
    »Wie ist er denn?«
    »Ein sehr anständiger Deutscher, man könnte sagen, ein vorbildlicher Gefangener.« Der Major lächelte. »Und ein hochintelligenter Schachspieler noch dazu. Er schlägt mich eigentlich immer, ohne sich besonders anstrengen zu müssen.«
    Er zuckte die Achseln, als ob er sich für seine Sympathie gegenüber dem Feind entschuldigen wollte und auch dafür, daß die Briten die Gefangenen der Achsenmächte im allgemeinen sehr ordentlich behandelten, was die meisten Amerikaner

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