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Mission Unterhose

Mission Unterhose

Titel: Mission Unterhose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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Da stimmt was nicht!«
    »Oh Gott, oh Gott, oh Gott!«, stieß Frau Biber erschrocken aus. »Und so jemand zieht in unsere Siedlung!«
    »Nein, nein«, sagte Herr Moll. »Der zieht hier nicht ein. So viel habe ich immerhin aus ihm rausbekommen. Er ist nur ein Bodyguard. Der Leibwächter von dem neuen Besitzer.«
    Kalli riss die Augen auf. »Bodyguard? Boah! Von wem denn?!«
    Herr Moll hob bedauernd die Schultern. »Damit wollte er nicht rausrücken. Ich denke ja, es steckt vielleicht die Mafia dahinter. Eventuell sollte ich meinen alten Kollegen bei der Polizei mal einen kleinen Tipp geben.«
    Frau Biber hatte sich wieder gefangen. »Nicht doch, Herr Moll! Die Mafia! Vielleicht ist dieser neue Besitzer einfach ein ganz ängstlicher Mensch. Wenn er schon einen Leibwächter braucht! Wir werden ihn kennenlernen, sobald er eingezogen ist, und bestimmt feststellen, dass er ganz reizend ist.«
    Herr Moll schnaubte. »Hmpf! Wir sollten ein Auge auf die haben. Auf diesen Jonny und für wen auch immer er arbeitet.«
    »Unbedingt«, sagte Kalli. »Wir beobachten das!«
    Und das taten sie.
    In den kommenden Tagen war jede Menge los in der Villa. Etliche Handwerkerautos fuhren vor und das Geklopfe und Gehämmer und Gebohre aus dem Haus schallte durch die ganze Siedlung.
    »Es ist EINS!«, stellte Herr Moll vorwurfsvoll fest, als er Hannes wieder einmal ein neues Benny-Hotton-Heft über den Zaun reichte. »Da ist Mittagsruhe! Die Mafia kümmert das natürlich nicht! Was sagst du übrigens zu dem Mafiaboss im letzten Heft? Großartige Geschichte, nicht wahr?«
    Hannes musste zugeben, dass er das Heft noch gar nicht durchgelesen hatte. Es gab einfach zu viel anderes zu tun, seitdem er Kalli getroffen hatte.
    Das Klopfen und Hämmern dauerte bis in den Abend hinein. Als die letzten Handwerker fortgefahren waren, lag die Siedlung wieder still und friedlich da. Nur Hannes und Kalli streunten auf Mission Unterhose umher.
    Hannes’ Eltern hatten sich mittlerweile daran gewöhnt, dass Hannes nach dem Abendbrot noch unterwegs war. Sie waren ein wenig betroffen gewesen, weil er nun keine Gesellschaftsspiele mehr mit ihnen spielen mochte. »Im Winter«, hatte Hannes daraufhin beteuert. »Im Winter spielen wir wieder.« Kalli hatte daneben gestanden. »Nee, nee«, hatte er eingewandt, »im Winter haben wir auch alles Mögliche zu tun.«
    Hannes hatte nicht gefragt, was das ›alles Mögliche‹ sei. Aber der Gedanke, dass er auch im Winter noch mit Kalli unterwegs sein würde, war wunderbar.
    Die beiden schlenderten mitten auf der menschenleeren Straße entlang, als sie plötzlich von grellen Scheinwerfern geblendet wurden. Es war Jonnys schwarzer Geländewagen, der in die Siedlung einbog und sich ihnen langsam näherte. Direkt hinter ihm fuhr ein Laster. Blitzartig flitzten Hannes und Kalli auf den Gehweg und duckten sich hinter den aufgespannten Regenschirm. Als der Laster gemächlich an ihnen vorbeibrummte, lasen sie die große Aufschrift auf seiner Seitenwand. NEUES HEIM? WIR MACHEN IHREN UMZUG!
    »Super!«, zischte Kalli. »Hinterher!«
    »Nein! Wenn Jonny uns sieht …«, flüsterte Hannes panisch. »Der murkst uns ab!«
    Kalli machte sich bereits auf den Weg.
    »Komm! Der sieht uns nicht! Wir gucken von hinten. Von eurem Garten aus. Ab durch die Hecke, Digga!«
    Wie immer, wenn Kalli sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es hoffnungslos, ihn aufzuhalten. Hannes versuchte, Zeit zu gewinnen, und schlug vor, erst einmal einen Plan zu machen.
    »Plan!«, empörte sich Kalli, während sie an Hannes’ Haus entlang in seinen Garten pirschten. »Denk an Benny Hotton. Der überlegt doch nicht stundenlang, wenn er die Gangster jagt. Der MACHT einfach!«
    Er zögerte keinen Augenblick, als sie vor der Hecke standen, und zwängte sich sogleich in sie hinein. Er kam ungefähr einen Zentimeter weit, dann schrie er leise auf und stolperte zurück. »Die ist böse!«, stellte er fest. »Denk nach, Digga! Streng deinen Superkopf an. Wie kommen wir da durch?«
    Hannes musste sich nicht anstrengen. Die Lösung war einfach.
    Seine Eltern waren ausnahmsweise einmal ausgegangen und das war gut so. Ansonsten hätten sie unnötige Fragen gestellt, wenn sie gesehen hätten, wie Hannes und Kalli wenig später ausstaffiert waren. Sie hatten Hannes’ Kleiderschrank geplündert. Jeder von ihnen trug zwei lange Hosen übereinander, eine dicke Daunenjacke und Handschuhe. Um die Köpfe hatten sie sich Wollpullover und Schals gewickelt. Nur ein winziger Spalt

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