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Mission Unterhose

Mission Unterhose

Titel: Mission Unterhose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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machen keinen Ärger.
    Tatsächlich war Kalli nicht wirklich gut erzogen, aber das musste man BIG nicht gleich auf die Nase binden, entschied Hannes.
    Wir freuen uns sehr, dass du jetzt unser Nachbar bist. Wir fin den, du bist der beste Komiker der Welt.
    Hannes beschloss, es genau so zu lassen. Auch wenn er Wonderwoman und Herrn Humpf noch besser als BIG fand, konnte ein wenig Schmeichelei nicht schaden.
    Bitte schreib uns zurück.
    Deine beiden Fans
    Kalli (Komiker) und Hannes (Manager)
     
    Hannes schrieb seine Adresse auf den Umschlag, dann ging er mit dem Plan und dem Brief zu Kalli. Kalli lag im Bett und verkroch sich unter der Decke, als Hannes sein Zimmer betrat.
    »Er hasst mich«, klang es dumpf unter der Decke hervor. »Für alle Zeiten.«
    Hannes zog Kalli die Decke vom Kopf und machte ein ernstes Gesicht. »Alles wird gut. Du hast jetzt einen Manager. Mich. Ich regle alles für dich.«
    Er war es nicht gewohnt, so bestimmt zu sprechen. Aber Kalli widersetzte sich nicht, sondern sah ihn hoffnungsvoll an.
    »Verlass dich auf mich«, fuhr Hannes also sicher fort und ließ Kalli seinen Plan und den Entschuldigungsbrief lesen.
    »Und das klappt?«, fragte Kalli zweifelnd.
    »Das klappt«, versicherte Hannes. Er war selber überrascht, wie überzeugt er klang. »Hier, unterschreib den Brief.«
    Kalli unterschrieb, brav wie ein Lamm.
    Sie baten Frau Biber, den Brief in BIGs Briefkasten zu stecken. Nur falls Jonny da sein sollte und Lust auf ein wenig Ärger hatte. Frau Biber würde er in Ruhe lassen.
    Dann warteten sie. Sie warteten eine ganze Woche lang. Hannes sah jeden Tag mehrmals in den Briefkasten, aber es kam keine Antwort von BIG. Stattdessen klingelte es eines Vormittags an der Haustür. Hannes erstarrte, als er die Tür öffnete und Jonny erblickte.
    »Nun, du lustiger Manager«, sagte er. »Du und dein Komiker … ihr habt BIG einen Brief geschrieben.«
    Hannes nickte stumm.
    »Nett von euch«, fuhr Jonny fort. »BIG hat sich sehr … gefreut.«
    »Echt?!« Hannes konnte nicht fassen, wie freundlich Jonny auf einmal war.
    Jonnys Miene änderte sich im Nu von nett zu sehr gemein. »NEIN!«, zischte er. »Er hat sich NICHT gefreut! Er will seine Ruhe. Er will keine Aufregung. GAR keine Aufregung. Keine Briefe, keine Besuche, einfach NICHTS. Und außerdem will er, dass ihr die Klappe haltet. Ihr beiden Mickymäuse, der Tattergreis und diese alte Spinatwachtel. Kein Wort zu irgendwem, dass BIG hier wohnt. Wenn ich herausfinde, dass ihr das herumplaudert, dann …«
    Er machte eine kleine, drohende Pause, in der Hannes Gelegenheit hatte, sich alles Mögliche vorzustellen.
    »Ich fasse noch mal zusammen«, raunte Jonny. »Klappe halten und BIG in Ruhe lassen. Verstanden, Spatzenhirn?«
    Da machte es ZING! in Hannes’ Kopf. Später konnte er selber nicht fassen, was er Jonny geantwortet hatte.
    »Ich bin KEIN Spatzenhirn«, hatte er gesagt. »Und ich habe Freunde. Freunde bei der Kripo.«
    Danach hatte Jonny nichts mehr gesagt, sondern war schnaubend fortgestapft, und Hannes hatte gezittert.
    Kalli ließ sich die Geschichte noch und noch einmal erzählen. »Alda!«, rief er. »Du bist echt der Größte!«
    Hannes war sich sicher, dass Jonny ihn angelogen hatte. Garantiert hatte BIG den Brief gar nicht bekommen. Jonny hatte ihn aufgemacht und dann verschwinden lassen. Es war Zeit für Schritt zwei des Plans. Der Brief, den Hannes schrieb, war lang. Er entschuldigte sich noch einmal bei BIG und legte ausführlich dar, dass Kalli auch Komiker wäre und eine Super-Show hätte und dass sie sich sehr freuen würden, wenn BIG sich die mal ansehen würde.
    Anschließend fragte er Herrn Moll um Rat. Dieses Mal durfte der Brief nicht in Jonnys Hände geraten. BIG musste ihn selbst in Empfang nehmen.
    »Kein Problem«, sagte Herr Moll. »Ich hab da einen Freund. Der ist Geheimkurier. Der liefert jeden Brief persönlich ab. Der lässt sich durch nichts aufhalten.«
    Herr Moll nahm den Brief und nur eine Stunde später schoss der Kurier auf einem Rennrad zur Villa. Es dauerte nicht lange, bis er wieder auftauchte und vor Hannes’ Haustür hielt, vor der Hannes und Kalli mit Herrn Moll auf der Treppe hockten.
    »Auftrag ausgeführt«, teilte der Kurier ihnen mit. »Es gab ein kleines Problem mit so einem Glatzkopf. Der wollte diesen BIG nicht an die Tür holen. Aber ich habe das erledigt.«
    »Spezialgriff?«, fragte Herr Moll.
    »Spezialgriff«, bestätigte der Kurier.
    »Gut gemacht«, sagte Herr Moll.

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