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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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Wasser ins Gesicht.
    Als er dann den Blick zu seinem Spiegelbild hob, wäre er vor dem Anblick, der sich ihm bot, beinah zurückgeschreckt. Noch vor vier Jahren war er ein ziemlich gut aussehender Mann gewesen, groß und muskulös, mit einem durchdringenden Blick und markanten Gesichtszügen. Jetzt sah er aus wie ein Zombie; seine Haut war talgig, seine Wangen waren eingefallen und seine Augen matt.
    Himmel, was hast du dir da angetan?
    Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann er sich den ersten Schuss gesetzt hatte. Er wusste nur noch, dass es schon sehr lange her war. Als er vor zwanzig Jahren in Westdeutschland gearbeitet hatte, waren Drogen allgegenwärtig gewesen. Alle waren ständig high von irgendetwas, und so jung, leichtsinnig und unbesiegbar, wie er war, hatte es nicht lange gedauert, bis er auf diesen Zug aufgesprungen war. Heroin, Kokain, LSD … Er hatte alles ausprobiert.
    Erst als er Mitte der Neunziger nach Amerika zur Agency gegangen war, hatte er gelernt, diese schlechte Gewohnheit einzuschränken. Es war ein neues Jahrzehnt gewesen, und er hatte einen neuen Arbeitgeber; zudem einen, der es nicht besonders gern sah, wenn seine Operatives nach einer Wochenend-Kokstour gerädert zum Dienst erschienen.
    Eine Weile hatte er es geschafft, ohne Drogen zu leben. Aber das Schicksal hatte es heraus, ihm ständig Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Nach einer gescheiterten Ehe und einer sehr schmutzigen Scheidung war er wieder den Drogen verfallen. Diesmal war es Heroin gewesen. Das Gefühl von Euphorie und Unbesiegbarkeit, das einem die Droge vorgaukelte, hatte ihn an seine sorgenfreie Jugend erinnert. Außerdem bot sie ihm gelegentlich ein Schlupfloch, ein Ventil für zahllose Enttäuschungen und das Selbstmitleid wegen verpasster Gelegenheiten.
    Sein stetig wachsender Drogenkonsum war für ihn schon sehr bald kein Ausweg mehr, sondern ein Gefängnis. Er brauchte die Drogen, um auch nur den Tag zu überstehen.
    Der Entzug, den er sich jetzt verordnet hatte, setzte ihm schwer zu, und sein Zustand würde noch weit schlimmer werden, bevor er sich endlich besserte. Aber da musste er durch. Seine Karriere hing davon ab, möglicherweise sogar sein Leben. Wenn man jetzt, in einem solch kritischen Moment, sein Geheimnis entdeckte, war es für ihn endgültig vorbei.
    »Komm schon, du Drecksack«, flüsterte er in seiner deutschen Muttersprache. »Kneif die Arschbacken zusammen.«
    Er konnte die Sucht besiegen. Er musste es einfach.
    Er schlurfte auf den Parkplatz, als er hörte, wie jemand seinen Namen rief. Er drehte sich um und sah Frost, die mit einem Laptop unter dem Arm auf ihn zumarschierte.
    Er setzte den Becher mit Kaffee an die Lippen und trank den lauwarmen Inhalt in einem Zug. »Wenn Sie keine guten Nachrichten haben, will ich nichts hören.«
    »Das hier wollen Sie hören. Ich glaube, wir haben sie.«
    Sie klappte den Laptop auf und stellte ihn auf die Motorhaube eines Polizeiwagens. Er lief im Stand-by und fuhr sofort hoch.
    Sie rief eine Videodatei auf und spielte sie ab. Das Schwarz-Weiß-Bild der Eingangsrampe der Tiefgarage war zu sehen. Es war eine Weitwinkelaufnahme, die offenbar von einem Gebäude ein Stück weiter entfernt aufgenommen worden war.
    »Das hier wurde um zehn Uhr vier heute Morgen aufgezeichnet, ungefähr fünf Minuten nachdem Drake den Grand Cherokee entführt hat.«
    Dietrich beobachtete, wie ein schwarzer Grand Cherokee von der Hauptstraße abbog und die Rampe in die dunkle Tiefgarage unter dem Gebäude hinabfuhr.
    »Gut, wir sehen, wie er hineinfährt«, stimmte Dietrich ihr zu. »Was dann?«
    Frost rief eine andere Videodatei auf. »Wir springen jetzt vier Minuten und zwanzig Sekunden weiter, dann sehen wir …«
    Eine silberfarbene Limousine tauchte auf der Rampe auf. Der Wagen blieb einen Moment an der Einfahrt stehen, als der Fahrer auf eine Lücke im Verkehr wartete. Dann bog das Fahrzeug rechts ab und fädelte sich ein. Es fuhr von der Kamera weg, was bedauerlich war, aber trotzdem war es eine Spur; die erste, seit die Jagd begonnen hatte.
    »Sieht aus wie ein Ford Taurus.«
    »Stimmt. Modellreihe 2003, soweit ich das sagen kann. Es ist das einzige Fahrzeug, das innerhalb unseres festgelegten Zeitkorridors die Tiefgarage verlassen hat«, erklärte Frost. »Die Taktischen Teams sind knapp eine Minute später eingetroffen. Das müssen die beiden sein. Ich sage das zwar nicht gern, aber anscheinend hatten Sie den richtigen Riecher.«
    Dietrich empfand zum ersten

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