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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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seine Hand aus und ließ eine nasse Strähne durch die Finger gleiten. „Was haben Sie gemacht?“
    Errötend wandte Holly das Gesicht ab. „Ich, ähm … Ich habe sozusagen IhreDusche benutzt. Sie haben hoffentlich nichts dagegen.“
    Sofort wollte er ihr anbieten, jederzeit bei ihm zu duschen – wenn er dabei zusehen durfte. Aber wahrscheinlich hätte sie den Witz nicht komisch gefunden … Dann wurde ihm bewusst, dass es gar kein Witz war. Hatte er so lange keine Frau mehr gehabt? Oder war es speziell Holly Garrett, die ihn dermaßen faszinierte?
    Gefährliche Frage, Haynes, sagte er zu sich selbst. Er beschloss, sie zu verdrängen.
    „Kein Problem“, antwortete er. „Sind die Wasserleitungen in Ihrer neuen Wohnung nicht in Ordnung?“
    Sie holte tief Luft. Die Ränder des Bademantels bewegten sich, fielen aber nicht weiter auseinander. Dass er jede kleinste ihrer Bewegungen verfolgte, nagte ohnehin an seiner Konzentration. Also senkte er den Blick auf ihren Schoß, wo sie die Hände ineinander verschränkt hielt.
    „Die Wasserleitungen? Oh!“ Erst jetzt schien sie zu merken, wie sie bekleidet war. Fahrig berührte sie ihr nasses Haar, dann zog sie den Bademantel fester um sich zusammen. „Ich, also … Eigentlich habe ich momentan keine Wohnung.“
    Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte er sie an. „Wo wohnen Sie denn?“
    „Im Laden.“ Rasch warf sie ihm ein Lächeln zu. „Es ist wirklich nett. Dort stehen jede Menge Möbel herum, und einige Sofas sind sehr gemütlich. Ich habe einen Schlafsack, eine Kochplatte und einen kleinen Kühlschrank. Es gibt sogar ein Badezimmer, nur leider keine Dusche. Darum habe ich Louise gefragt, ob ich hier duschen darf. Sie haben geschlafen, sonst wäre ich zu Ihnen gegangen.“
    „Sie können da nicht wohnen“, erklärte er.
    „Warum nicht? Es ist völlig ungefährlich. Ich war nicht versichert, und im Augenblick kann ich nicht alles neu kaufen, was zerstört worden ist. Eine Kaution kann ich erst recht nicht bezahlen. Aber nach Weihnachten wird alles wieder gut. Es ist ja nur für ein paar Wochen.“
    Sie sprach schnell, und er fragte sich, ob sie damit ihre Nervosität überspielen wollte. Er nahm es jedenfalls an. Jetzt, wo sie nicht mehr die Krankenschwester war, verhielt sie sich schüchtern und unsicher.
    Während er sie ansah, umklammerten ihre Hände den Ausschnitt des Bademantels noch fester.
    „Ziehen Sie sich etwas an“, sagte er barsch. Als sie aus dem Zimmer huschte, schloss er die Augen.
    Kaum war sie fort, hob er einen Arm und bedeckte mit ihm die Augen. Er wollte nicht daran denken, wie Holly Garrett allein in ihrem Laden wohnte. Nach sechs war die Einkaufszone wie ausgestorben. Wenn es Probleme gab, war niemand in der Nähe, den sie um Hilfe rufen konnte. Zu allem Überfluss drängte sich ihm bei der Vorstellung an ihre Behausung auch noch das Bild auf, wie sie in Ermangelung einer eigenen Dusche seine benutzte.
    Sie hatte so zart und verlockend in seinem Bademantel ausgesehen. In seinem Kopf drängten sich Hunderte von Fantasien, wie er sie beide bis zur Atemlosigkeit und wieder zurück treiben konnte. Aber nichts davon würde er in die Tat umsetzen. Er war zu alt und zynisch für eine Frau wie sie.
    Für einen Moment erfüllte ihn Trauer. Trauer über die Dinge, die er nie erlebt hatte und die er nie bekommen würde. Wäre er ein anderer, wären die Umstände andere, dann würde er seiner Neugier auf Holly nachgehen. Schritt für Schritt würde er sie umwerben. Er würde riskieren, sie zu lieben und von ihr geliebt zu werden.
    Das ist lediglich eine Fantasie, sagte er zu sich selbst, auch wenn die Fantasie tausendmal besser war als die Realität. Das Problem war nicht, dass er nicht an die Liebe glaubte, sondern dass er die Folgen fürchtete.
    Sekunden später hörte er wieder das Geräusch, das ihn geweckt hatte. Es war ein tiefes Heulen. Bevor er erneut aus dem Bett steigen konnte, kehrte Holly mit einer dicken grauen Katze im Arm zurück.
    Missbilligend beäugte er das Tier. Das Gesicht kam ihm bekannt vor. Diese Katze war schuld, dass er hier herumlag. Zu gern hätte er sich das Biest geschnappt und ihm seine Meinung klargemacht, aber in seinem Zustand ließ er es lieber bleiben. Die Katze starrte zurück. Feindseligkeit glomm aus ihren hellgrünen Augen. Sie hat mich schon einmal übers Ohr gehauen, dachte er, und da war ich noch gesund. Der Himmel wusste, wozu sie jetzt fähig war.
    Holly lächelte. „Das ist Mistletoe. Mistletoe,

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