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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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das ist der tapfere Mann, der dir das Leben gerettet hat.“
    Mann und Katze funkelten sich an. Keiner von beiden war beeindruckt.
    „Mistletoe ist eine reinrassige Perserkatze“, erklärte Holly und setzte sie auf den Boden. „Es macht Ihnen hoffentlich nichts aus, dass ich sie mitgebracht habe. Sie bedeutet mir sehr viel.“
    Beim Klang ihres Namens blickte die Katze zu Holly auf, begann zu schnurren und ihr um die Beine zu streichen. Nachdem sie einmal im Kreis gelaufen war, musterte sie Jordan und legte die Ohren an.
    Er fixierte sie. „Sie ist ziemlich fett.“
    „Sie ist schwanger.“
    Kurz schämte er sich, weil er etwas Schlechtes von einer werdenden Mutter gedacht hatte. Aber dann wurde ihm klar, dass sie den hinterhältigen Charakter an ihre Brut weitergeben könnte.
    „Ich möchte sie abends nicht gern allein lassen“, sagte Holly. „Sie ist ganz brav und wird keinen Ärger machen.“
    „Ja, klar“, murrte er.
    Holly nahm das Tier wieder hoch und trat an das Bett. „Vielleicht sollten Sie sie streicheln und sie kennenlernen.“
    Augenblicklich begann Mistletoe zu zappeln. Holly setzte sie auf das Fußende. Die Katze blitzte Jordan an. Er funkelte zurück. Dann streckte sie den Rücken, fauchte einmal scharf, sprang vom Bett und stolzierte davon.
    Ungläubig starrte Holly ihr nach. „Ich verstehe das nicht. Sie ist wirklich lieb und mag jeden.“
    „Mm-hm“, machte Jordan, wenig begeistert, dass ihn gerade ein zwanzig Pfund schweres Monster beleidigt hatte.
    „Sie wird Sie vergöttern, wenn sie sich erst an Sie gewöhnt hat.“
    Da war er nicht so sicher: Mistletoe hatte ihn vom Balkon katapultiert. Er wollte nicht wissen, was sie sonst noch alles konnte, wenn sie es sich in den Kopf setzte.
    Mit angezogenen Beinen saß Holly in dem Sessel, den Louise in Jordans Notlager gestellt hatte. Das Deckenlicht war ausgeschaltet, zwei Bodenlampen in gegenüberliegenden Ecken des Zimmers bildeten die einzige Lichtquelle.
    Jordan saß im Bett, die Decke um die Hüften gestopft. Sie hatten zu Abend gegessen und tranken nun ihren Kaffee. Holly freute sich über ihre Fortschritte. Obwohl sie sich in einem Raum mit einem schönen Mann und seinem bloßen Oberkörper befand, konnte sie noch wie ein normaler Mensch sprechen. Im Vergleich zu Tag eins war das definitiv eine Verbesserung. Je nach Laune konnte Jordan ihr zwar weiterhin die Röte ins Gesicht treiben, aber selbst das wurde besser.
    Nach Zeichen von Fieber oder Schmerzen suchend, betrachtete sie sein Gesicht und die Augen. „Wie fühlen Sie sich?“
    „Das fragen Sie jetzt schon zum dritten Mal, Holly. Es geht mirblendend.“ Er lächelte.
    Heimlich unterdrückte sie einen Seufzer. Seinen freien Oberkörper und die geistreichen Gespräche konnte sie verkraften, aber das Lächeln … Das Lächeln machte ihre Beine immer noch weich wie Pudding. Schnell stellte sie ihren Becher auf den Nachttisch, bevor sie ihn fallen ließ oder etwas ähnlich Idiotisches tat.
    „Ich mache mir Sorgen, dass das Fieber zurückkommt.“ Sie stand auf, beugte sich über das Bett und berührte seine Stirn und die Wangen. „Sie fühlen sich kühl an.“
    „Sie machen das sehr gut.“ Fragend hob er die Augenbrauen. „Viel Übung?“
    „Ja, leider. Durch meine Mutter.“
    „Wie lange war sie krank?“
    Holly machte es sich wieder im Sessel bequem. „Zehn Jahre. Ich war fünfzehn, als sie einen Knoten in ihrer Brust entdeckte. Es war Krebs. Die Ärzte holten den Tumor heraus, aber der Krebs kam wieder.“ In Erinnerung an die grauenvolle Zeit schloss sie die Augen. Holly hatte versucht, stark zu sein. Aber damals konnte sie nur daran denken, was aus ihr werden sollte, wenn ihre Mutter starb.
    „Das ist viel für eine Fünfzehnjährige“, sagte er.
    Sie nickte. „Sie bekam die übliche Behandlung, aber es ging ihr elend. Wahrscheinlich vertragen andere es besser. Ich habe oft die Schule verpasst, um bei ihr zu sein.“
    „Was haben Sie noch verpasst?“, fragte er mit leiser und besorgter Stimme.
    Erst jetzt öffnete sie die Augen und sah ihn fragend an. „Was meinen Sie?“
    „Sie waren jung. Die meisten Teenager haben genug damit zu tun, die Schule zu meistern und erwachsen zu werden. Aber Sie mussten sich um Ihre Mutter kümmern. Sie haben sicher auf Vieles verzichtet.“
    Ihre Augen brannten, und für den Bruchteil einer Sekunde fürchtete sie, in Tränen auszubrechen. Dann richtete sie sich auf und blinzelte einige Male, bis das Brennen

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