Mister Mädchen für alles
vorbereiten? Ja, okay, prima. Ich werde da sein. Ja! Ich weiß. Ich kann es nicht fassen. Danke, Marina, Sie sind die Beste!»
«Äh, nein, Frankie», erwiderte seine Agentin, und er konnte hören, wie sie lächelte. «Der Beste waren ganz offenbar Sie. Und, Frankie, machen Sie es so wie beim letzten Mal. Augenscheinlich hat ihnen das gefallen, also hören Sie damit auf, Ihr Licht unter den Scheffel zu stellen, ja? Und ich wäre Ihnen wahnsinnig dankbar, wenn Sie die Rollebekämen, denn ich könnte den kleinen Urlaub, den ich mir von der Provision leisten würde, gut gebrauchen! Aber ich buche noch nichts, ja? Für den Fall, dass meine Anzahlung verfällt!» Und dann lachte sie so heftig, dass sie einen Hustenanfall bekam.
Danke für den Vertrauensbeweis, dachte Frankie, als er das Telefon zurück auf die Station legte. Erst stand er ein paar Sekunden da und starrte darauf, doch dann brach er in den größten Jubel aller Zeiten aus und führte einen wilden Freudentanz durch die Wohnung auf. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass alles möglich war. Er musste Ella anrufen. Er musste seinen Vater anrufen. Er musste die Ranke anrufen. Er musste Saff anrufen. Er hatte sogar das Gefühl, Alex anrufen zu müssen, auch wenn sie sicher nicht das Geringste von ihm hören wollte. Aber wenn er mit ihr redete, begriff sie ja vielleicht, dass die Dinge sich auch für sie ändern konnten. Und es war tatsächlich so, dass er die Ranke nie kennengelernt hätte und jetzt nicht in dieser glücklichen Lage wäre, wenn es Alex nicht gäbe! Vielleicht sollte er der Ranke einen Strauß Blumen schicken? Ja, genau das würde er machen. Sie würde sich bestimmt darüber freuen.
Kapitel 27
«Du lieber Himmel, sag bloß, du hast schon wieder einen Kuchen gebacken?» Max beugte sich zu ihr vor und drückte ihr einen Kuss auf das Haar. «Du bist doch nicht etwa schwanger, oder? Oder versuchst du mich zu mästen, damit ich meine Anziehungskraft auf junge Frauen vollends einbüße?»
Saff kam sich plötzlich dämlich vor und ließ den Kochlöffel abrupt in die Spüle fallen, um sich dem Notizblock zuzuwenden, auf dem sie ein paar Dinge notiert hatte. «Nein, nein – ich hatte einfach nur ein wenig Zeit und wollte etwas ausprobieren, das ist alles. Es ist ein Bananenkuchen …» Sie verstummte langsam, als sie bemerkte, dass er ihr nicht mehr zuhörte, weil er gerade die Telefonrechnung öffnete, die auf dem Küchentisch lag. Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab und ging zum Kühlschrank. «Ein Bier, Schatz?»
«Hmm», murmelte er abgelenkt. «Mensch, die Rechnung ist aber hoch. Weil du tagsüber ständig mit Alex und anderen Leuten quatschen musst.»
«Das tue ich überhaupt nicht – die Rechnung ist nur so hoch, weil du so viel telefonierst, wenn du von zu Hause arbeitest!» Saff knallte ihm die Bierdose auf den Tisch. «Und im Übrigen weigert sich Alex schlichtweg, mit mir zu sprechen.»
Max sah auf. «Ist sie immer noch sauer?»
Saff warf einen Blick durch das Fenster in der Ofentür auf den schnell aufgehenden Kuchen. «Offenbar. Sie antwortetweder auf meine SMS noch auf die Nachrichten, die ich ihr auf den Anrufbeantworter spreche. Ich habe sogar bei ihr im Büro bei Camilla eine Nachricht für sie hinterlassen. Sie hat mir versprochen, Alex um einen Rückruf zu bitten. Ich weiß auch nicht. Das ist eine ziemlich traurige Angelegenheit. Sie will einfach nicht einsehen, dass es keine böse Absicht von uns war, so zu handeln. Wir wollten doch nur, dass es der Ranke gut geht und Alex Unterstützung bekommt …»
Max nahm eine Rolle Pringles aus dem Regal und schob sich drei davon auf einmal in den Mund. Dann wischte er sich die Hände an der Hose ab. «Saff, Liebes, dafür kannst du ihr keinen Vorwurf machen. Das Ganze war ziemlich hinterhältig, und du solltest mittlerweile wissen, dass man Alex nichts hinterrücks andrehen kann. Allerdings erklärt das überhaupt nicht, weshalb sie mit diesem amerikanischen Hornochsen zusammen ist.»
«Nein. Ihr Männergeschmack war schon immer ein wenig heikel – sie sind immer gleich vollkommen eingeschüchtert von ihr.»
Nachdem Max nach oben gegangen war, um den Kindern gute Nacht zu sagen und Oscar zu bestätigen, dass seine Mutter recht hatte und er zu jung für ein Luftgewehr war, holte Saff den Kuchen aus dem Ofen und bohrte einen Spieß in den Teig. Als sie ihn hervorzog und kein Teig daran klebte, stellte sie den Kuchen auf das Abkühlblech und atmete seinen süßen
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