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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Präsentation schon ziemlich überzeugte. Als sie ihnen ein Detail nach dem nächsten für die Show zeigte, lächelte er in sich hinein. Allmählich hatte sie ihr Publikum ganz für sich eingenommen. Sie schien alles perfekt unter Kontrolle zu haben, und offensichtlich war sie voll und ganz mit dem Herzen dabei. Wenn doch nur die Ranke sie so sehen könnte.
    Als sie zum Ende gekommen war, nickte Gavin nur grummelnd in ihre Richtung und sprang sofort auf die Beine. Man durfte es als Würdigung betrachten, dass er überhaupt so lange bei Alex’ Vortrag dageblieben war. «Ja, ja. Das sieht alles schon recht gut aus. Aber es muss besser als gut sein, und das wissen wir alle ganz genau. Es muss perfekt sein. Perfekter als perfekt. Also, Alex, nicht nachlassen. Keine Pannen mehr. Wenn es am Ende so gut wird, wie es sich anhört, dann können wir vielleicht   … nun, bleibt einfach alle am Ball, okay? Und von jetzt an möchte ich konstant bei jedem Detail auf dem Laufenden gehalten werden, bis zum Start der Show, verstanden?» Er eilte in Richtung Großraumbüro davon und überließ es den anderen, das Meeting zu beenden. Alle Kollegen kamenauf Alex zu und baten sie, den einen oder anderen Punkt noch deutlicher zu erklären, oder sie gratulierten ihr zu dem gelungenen Vortrag. Mit Camilla direkt hinter ihr wirkte Alex selbstsicherer, als er sie in den letzten Tagen erlebt hatte. Vielleicht konnte nun wirklich nichts mehr schiefgehen.
    Frankie hielt den Rest des Tages über einen Sicherheitsabstand zu Alex ein. Und als sie mit einem Stapel Unterlagen, den sie sich vor die Brust gepresst hielt, zur Tür eilte und ihm im Vorbeigehen noch ein schönes Wochenende wünschte, begann auch er, seinen Schreibtisch für den Feierabend aufzuräumen. Die Abfalltonne für das Altpapier war fast voll, also hob er den Deckel an, um die losen Blätter hineinzudrücken, bevor er seine Ladung Papier ablud. In diesem Augenblick hörte er, wie etwas Schweres dumpf auf den Boden der Tonne schlug. Jemandem war bestimmt versehentlich ein Tacker hineingefallen. Er griff in die Tonne hinein, aber seine Finger berührten ein Kabel. Vorsichtig zog er daran und stellte dann fest, dass er ein Ladegerät in den Händen hielt. Dies war bestimmt nicht zufällig dort hineingeraten. Frankie sah sich vorsichtig um, zog das Gerät vollständig heraus und ließ es in seinen Rucksack gleiten. Alex würde sich freuen, wenn sie das Ding wiederbekam.
     
    Frankie verlangsamte seine Schritte, als er sich Alex’ Tür näherte. Vielleicht hätte er vorher anrufen sollen. Würde sie es seltsam finden, wenn er einfach so bei ihr aufkreuzte? Nun, wenn dem so war, dann würde er ihr einfach nur das Ladegerät in die Hand drücken und sofort wieder verschwinden. Todd war womöglich da. Frankie klingelte.
    Sie war allein, Gott sei Dank, und ihr Haar war nochnass von der Dusche. Sie schien sich durchaus zu freuen, ihn zu sehen, war aber vor allem glücklich, ihr Ladegerät zurückzubekommen. Sie stöpselte sofort ihr Telefon ein, telefonierte mit dem Agenten von Bettina Gordino und notierte sich etwas in ihren Unterlagen. Dann bot sie ihm etwas zu trinken an. Es kam ihm seltsam vor, dass ihm in diesem Apartment etwas serviert wurde, aber es schien so lange her zu sein, fast wie ein anderes Leben, dass er hier mit der Ranke zusammen gewesen war, aufgeräumt und gekocht hatte. Doch jetzt, allein zu zweit in Alex’ Wohnung, konnten sie das Rollenspiel aus dem Büro hinter sich lassen, und das war eine echte Befreiung. Auch Alex schien es so zu gehen. Sie wirkte entspannt, als sie mit zwei Gläsern auf einem Tablett aus der Küche kam, dazu eine Flasche gekühlten Sancerre und ein Schälchen Erdnüsse, die er, da war Frankie ziemlich sicher, vor ein paar Wochen selbst in den Vorratsschrank gelegt hatte. Sie reichte ihm ein großzügig eingeschenktes Glas Wein, setzte sich aufs Sofa und schlug ihre langen, gebräunten Beine unter. Dann blickte sie zu ihm auf. «Nun steh da nicht so herum. Mach es dir doch gemütlich.»
    Frankie lächelte und setzte sich ihr gegenüber. «Zum Wohl. Ich finde, es ist richtig gut gelaufen heute. Deine Präsentation.»
    Alex schien eine kurze Weile zu überlegen, dann huschte ein schüchternes Lächeln über ihr Gesicht. «Das ist es tatsächlich, stimmt’s? Ich hatte zuerst befürchtet, dass mich Gavin vor versammelter Mannschaft zusammenstauchen würde, aber allein die Handouts sahen so professionell aus, dass es von Anfang an gut lief –

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