Mister Mädchen für alles
sie genau, indem er sie hochhielt. Es war keine ernste Verbrennung, aber die Haut war ein wenig gerötet. Frankie zog die Hand sanft an seine Lippen und küsste sie. Dann wartete er ab und wagte nicht, sie anzublicken. Sie zog sich nicht vor ihm zurück. Er wartete noch einmal, dann blickte er ihr in die Augen und drehte ihre Hand so um, dass er die Innenseite des Handgelenks küssen konnte. Er hörte, wie sie keuchend die Luft einsog, und zog sie langsam an sich. Erst berührten sich ihre Lippen nur kurz, zu einem verführerischen Kuss, aber dann vergrub er seine Hände in ihrem Haar, das noch immer feucht war, und vertiefte den Kuss. Ein leises Geräusch entrang sich ihrer Kehle, als sie den Arm hob und seine Wange berührte. In der gleichen Sekunde fielen sie übereinander her, und sie reagierte ebensoleidenschaftlich auf ihn wie umgekehrt. Dann rissen sie sich voneinander los, keuchten heftig und starrten sich verschwörerisch an, bis Alex schließlich hinter ihn griff und den Herd ausstellte.
Frankie war sich nicht sicher, ob er sie oder sie ihn ins Schlafzimmer zog, doch dort angekommen, wandte sie sich ihm wortlos zu und begann ihm das Hemd aufzuknöpfen. Er schob ihre Hände zur Seite und umschloss ihr Gesicht, sah, dass ihre Augen sein Lächeln widerspiegelten, bevor er sie auszog. Ihr Körper, lang und kräftig, überraschte und bezauberte ihn, als die weiten Kleidungsstücke verschwunden waren, und ihre Haut fühlte sich weicher an, als er gedacht hätte. Jetzt entledigte er sich rasch seiner eigenen Kleider, warf sie ungeduldig zu Boden, um Alex wieder in die Arme zu schließen und zu spüren, wie sie mit einer Leidenschaft und Energie auf ihn reagierte, die ihn überrollte. Gemeinsam ließen sie sich auf das Bett sinken.
Später, viel später lösten sie sich wieder voneinander. Frankie spürte, wie sein Herz heftig klopfte, und sie waren beide außer Atem. Seite an Seite lagen sie stumm nebeneinander und sahen an die Decke, ohne sich zu berühren. Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Frankie wusste nicht, was er sagen sollte. Fast war er erleichtert, als das Telefon klingelte und Alex sich wie der Blitz vom Bett erhob, zur Tür hinausschoss und im Vorbeigehen nach ihrem Morgenmantel griff. Was sollte er nun tun? Würde sie zurück ins Bett kommen? Oder war ihr Augenblick der Gemeinsamkeit vorbei? Sein Körper fühlte sich so lebendig an, wie neugeboren, und er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als den Rest der Nacht mit ihr zu verbringen, aber war es das, was sie wollte? Er könnte ihr morgen früh das Frühstück ans Bett bringen. Er hörte ihre Stimme imFlur, sie klang ein wenig angestrengt. Bekam sie gerade schlechte Nachrichten mitgeteilt?
«Ja, klar. Wann kommst du an? Wirst du gleich vom Flughafen aus hinfahren? Gut. Ich? Nein, nur ein ruhiger Abend zu Hause, wie immer. Der Launch ist am Dienstag, schon vergessen?»
Frankie hasste sich dafür, doch er stand auf und näherte sich der Tür. «Nein, das musst du nicht tun … mir geht es gut, wirklich. Ich bin nur ein wenig müde, weißt du. Nein, es ist alles absolut in Ordnung. Ich … ich vermisse dich nur. Ja, bis bald, du auch. Tschüss, Todd.»
Frankie wurde übel. Er hörte, wie sie den Hörer vorsichtig wieder auflegte. Schnell griff er nach seinen Sachen und zog sich an. Sie war in der Küche, und er hörte, wie sie dort umherging und den Nudeltopf wieder zum Kochen brachte. Er band sich die Schnürsenkel zu und atmete tief ein, bevor er ihr gegenübertrat. Sie zog den Morgenmantel fester um sich, als sie ihn herankommen hörte, und blickte zu Boden.
«Ich konnte es nicht verhindern … ich habe es mitbekommen … und ich denke, dass ich jetzt lieber gehen sollte.» Ihre Reaktion bestand aus einem stummen Nicken, während sie mit einer Gabel auf die Nudeln einstach.
«Bist du nicht hungrig? Wir könnten immer noch zusammen essen, wenn du magst.»
«Nein, danke. Ich glaube, das sollte ich lieber nicht tun. Ich – äh – wir sehen uns dann am Montag.» Du lieber Himmel, seine Hände zitterten ja. Würden sie es jetzt einfach dabei belassen?
Sie sah auf, und da war etwas in ihrem Blick, das er nicht deuten konnte. «Hör mal, es tut mir leid wegen des Anrufs. Ich konnte nicht … nun, vielleicht ist es besser so.»
«Sicher, kein Problem. Alles ganz locker, Alex. Ich bin dann mal weg.»
Sie nickte und blickte wieder auf den Topf, während er sich umdrehte und die Wohnung verließ. Draußen auf der
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