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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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standen Laternen. Sie leuchteten wie unheimliche Geschöpfe, die sich aus einer anderen Welt verirrt zu haben schienen. Manche aus den Kürbissen hervorgeschälte Fratzen sahen tatsächlich furchterregend aus. Besonders die mit ihren breiten Mäulern. Da wirkten sie so, als wollten sie den Nächstbesten auffressen.
    Johnny schauderte leicht zusammen. Er betrat als letzter das schmale Fischlokal. Er konnte seine Gedanken nicht vom Geschenk des Mister Mirakel lösen. Er hatte bisher keinen Kürbis zu Gesicht bekommen, der eine derartige Boshaftigkeit ausstrahlte wie seiner. Er war zwar künstlich, trotzdem hatte Johnny hin und wieder die böse Ahnung, daß diese Künstlichkeit nur gespielt war, und tatsächlich innerhalb des Schädels etwas Grauenvolles lauerte.
    Warum habe ich ihn nur angenommen? fragte er sich. Als Antwort hob er nur die Schultern. Es war einfach so gekommen. Er selbst hatte nichts dafür gekonnt. Dieser Mister Mirakel war ihm einfach über gewesen. Er stellte sich weiterhin die Frage, wer schlimmer war. Dieser Mann oder sein Geschenk?
    »Da habt ihr aber Glück gehabt. In zwei Minuten hätte ich meinen Laden geschlossen.«
    Die drei Kunden wurden von einem rotgesichtigen Mann hinter der Verkaufstheke angesprochen. Er lächelte ihnen dabei freundlich zu und wies auf die beiden noch auf Eis stehenden Tabletts, auf denen sich die letzten Sandwichs verteilten.
    »Ich lasse euch alles für die Hälfte, wenn ihr es schafft, die beiden Platten zu leeren.«
    »Kein Problem!« meinte Marc. Er wandte sich an die anderen. »Da sind noch sieben Fisch-Sandwichs. Belegt mit Lachs, Heringen und auch Krabben. Wie viele wollt ihr?«
    »Zwei«, sagte Johnny.
    Dave überlegte noch. »Ich nehme einen.«
    »Bleiben für mich vier.« Marc strahlte. »Ist doch echt geil. Die packe ich.«
    Der Verkäufer schmunzelte.
    Er verteilte das Gewünschte auf drei Teller. Durst hatten die Jungen auch. Sie entschieden sich für Cola. An einem Stehtisch bauten sie sich auf. Es war Marc, der beim Essen die Augen verdrehte, weil es ihm so gut schmeckte. »Darauf habe ich nur gewartet«, sagte er.
    Auch der Inhaber war neugierig. Er unterhielt sich mit seinen Kunden und blieb dabei hinter der Theke stehen. »Ihr kommt nicht von hier, wie?«
    »London«, sagte Johnny.
    »Ho. Ein weiter Weg. Lohnt sich der denn?«
    »Klar. Hier soll es doch eine Super-Fete zu Halloween geben.«
    Der Mann mußte lachen. »Hat sich das schon bis zu euch herumgesprochen? Wenn das so weitergeht, können wir unsere Geschäfte bald wieder für ein Weekend öffnen. Aber es stimmt. Hier geht die Post ab. Besonders später, wenn die Feuer am Strand leuchten. Es ist schon alles vorbereitet. Und beim Nebel wirkt alles doppelt so schaurig. So etwas erlebt man in London bestimmt nicht.«
    »Machen denn alle mit?« fragte Dave.
    »Mehr oder minder. Eigentlich ja. Nur die ganz Alten bleiben in den Häusern. Aber die Jungen und die Erwachsenen sind schon dabei.«
    »Was wird denn verbrannt?« wollte Marc wissen. »Oder leuchten einfach nur die Feuer?«
    Der rotgesichtige Verkäufer lachte. »Zumindest keine Hexen. Manche werfen große Puppen in die Flammen. Die sollen dann so etwas wie die Totengeister darstellen, vor denen man sich schützen will. Man feiert Halloween ja überall anders. Ich weiß das, denn ich bin in der Welt herumgekommen. In Germany ist das so etwas wie ein Grusel-Karneval. Da hat man den Eindruck, als Statist in einem Horror-Film mitzumachen. Da erscheinen dann Vampire, Skelette, Hexen, Zombies und alles mögliche, was die Grusel-Leute so aufbieten können.«
    »Auch Mister Mirakel?« fragte Johnny Conolly. Der Gedanke war ihm sehr plötzlich gekommen, und er hatte ihn auch nicht zurückhalten können.
    »Hä?« Der Verkäufer schüttelte den Kopf. »Wer soll das denn sein, verdammt?«
    »Wir haben ihn gesehen. Er stand mit seinem Wagen nicht weit vom Ortseingang entfernt. So ein schwarzes Wohnmobil. Der Typ verkaufte besondere Kürbisse.«
    »Ach ja. Ich habe davon gehört. Der steht hier schon seit zwei Tagen. Immer für ein paar Stunden hat er seinen komischen Laden offen. Ich wußte nur nicht, daß er sich Mister Mirakel nennt. Komischer Name, finde ich im übrigen.«
    »Auch irgendwo passend«, meinte Johnny.
    »Klar. Für Halloween schon. Da hast du recht.«
    »Wann geht es denn richtig los?« Dave hatte die Frage gestellt. »Eigentlich doch in der Nacht?«
    »Ja und nein. Die Feuer brennen schon vor der Tageswende. Um Mitternacht lodern sie

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