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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Küche verließ.
    Nicht ohne Kommentar.
    »Schenk mir was - oder ich töte dich…«
    ***
    Bill Conolly hatte sich von John Sinclair und Suko getrennt. Glücklich war er nicht darüber, doch es gab für ihn keine andere Möglichkeit. Durch seinen Sohn war er zu sehr persönlich von diesem Fall betroffen, und er mußte seinen Sohn finden, bevor dieser voll und ganz in den Bann eines Mister Mirakel geriet und dabei Menschen in tödliche Gefahr brachte.
    Bill traute ihm alles zu. Dabei hatte Johnny noch das Glück, daß ihn dieser nebelverhangene Ort und auch die äußere Umgebung deckte. Hier konnte sich jemand verbergen, ohne sich großartig verstecken zu müssen. Der Nebel schützte ihn, und er schützte hier besonders das Böse.
    Der Reporter hatte es schwer, sich zurechtzufinden. Noch nie zuvor in seinem Leben war er in Tyneham gewesen. Er kannte die Stadt nicht einmal bei Tageslicht. Deshalb kam er sich vor wie ein Halbblinder, der sich durch eine gewaltige Waschküche tastete, in der es mehrere Hindernisse gab, die er nicht kannte.
    Aber die Umgebung lebte trotzdem.
    Menschen bewegten sich auf den Straßen, in den Gassen und glitten schemenhaft über Gehsteige hinweg. Nicht alle waren mit den Laternen ausgerüstet, die meisten allerdings schon, und sie hatten sich zu kleinen Gruppen zusammengefunden, um an den Haustüren zu klingeln, bevor sie sich ihre Gaben abholten.
    Immer wieder begegnete Bill diesen Gruppen. Es waren zumeist Kinder. Nur wenige Jugendliche hielten sich im Freien auf. Bill sah es an der Größe der Gestalten, und er hörte es auch an ihren Stimmen, die noch hell klangen.
    Ob Mädchen oder Jungen - sie alle hatten sich verkleidet. Am beliebtesten waren die weißen Gewänder oder Laken, denn fast jedes Kind wollte so etwas wie ein Gespenst sein.
    Als wären ihre Laternen wertvoll, so vorsichtig trugen sie die von innen beleuchteten Kürbisse an den Stangen vor sich her. In den meisten brannten Kerzen, aber es gab auch welche, in denen sich elektrisches Licht verteilte.
    Bei jedem Schritt schwankten auch die Kürbisse, und dann schienen die hineingeschnittenen Fratzen von wildem Leben erfüllt zu sein.
    Bill schaute genau hin.
    Nein, seinen Sohn sah er nicht. Es waren andere »Geister«, die an den Türen klingelten und ihre Sprüche aufsagten. Der Reporter hätte sich gern einen Dorfplan gewünscht, um methodisch vorgehen zu können. Da dies leider nicht möglich war, hatte er sich die beiden Hauptgebiete aufgeteilt. Zuerst bewegte er sich in der Umgebung rechts der Durchgangsstraße, danach wollte er sich die linke Seite vornehmen.
    Der Nebel war überall. Dort, wo es kein Licht gab, vermischten sich die Schwaden mit der Finsternis zu einem undurchdringlichen Brei, der manchmal wie eine Wand wirkte, als wollte sie die Menschen aufhalten oder verschlucken.
    Gasse um Gasse suchte Bill ab. Haus um Haus. Und er hielt natürlich auch Ausschau nach den bunten bösen Kürbissen, die Mister Mirakel erschaffen hatte. Es war sein Ziel. Wenn er sie gefunden hatte, dann hatte er auch Johnny und seine Freunde. Daran glaubte er fest. Weder von ihnen noch von Mister Mirakel sah er etwas. Trotzdem glaubte er nicht, daß sie sich verborgen hielten. Die äußeren Gegebenheiten waren einfach zu ideal.
    Bill machte kehrt und ging wieder zurück, um die breitere Straße zu erreichen. Die Geschäfte hatten längst geschlossen. Aber sie verschwanden nicht im Dunkel, denn hinter vielen Schaufenstern brannte Licht. Zudem waren sie auch Ziel der Kürbisträger, denn die Händler hatten immer etwas Besonderes abzugeben.
    Bill beobachtete eine Gruppe von vier Kindern, die die Straße überquerten. Sie trugen keine weißen Gewänder, sondern Kleidung mit aufgedruckten fluoreszierenden Monster- oder Dämonenköpfen. Sie strahlten ein grünliches Licht aus, das hineinging in einen türkisfarbenen Schein, um andere Menschen so zu schocken.
    Das Ziel der Gruppe war ein Laden, in dem Fisch verkauft wurde.
    Der Besitzer war noch da. Er stand in der offenen Tür und schaute der Gruppe entgegen.
    Bill blieb stehen, um die Szene zu beobachten. Bisher hatte er mit keinem Menschen hier in Tyneham gesprochen, das wollte er aber ändern, denn er brauchte Informationen. Es konnte durchaus sein, daß Johnny und seine Freunde allein wegen ihres Aussehens aufgefallen waren.
    »Schenk uns was - oder wir spielen dir einen Streich!«
    Jungen- und Mädchenstimmen gaben diesen bekannten Halloween-Spruch ab, und der Kaufmann hob in gespieltem

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