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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf. Vor ihm lag ein dunkler Raum. Unter dem Kürbis verzerrten sich die Lippen zu einem Lächeln, denn er wußte, daß er es richtig gemacht hatte, auch ohne das Licht eingeschaltet zu haben.
    Der typische Geruch, der ihm durch die Löcher in der Maske entgegenwehte, konnte nur aus einer Küche stammen. Bevor er sie betrat, schaltete er trotzdem das Licht ein.
    Es war nicht hell. Gedämpft durch den bunten Stoff eines Lampenschirms. Und es reichte aus, um sich umschauen zu können und das zu finden, was er wollte.
    Mister Mirakels Einfluß trieb ihn weiter. Er steckte in der verdammten Halloween-Maske und nahm sie auch nicht ab.
    Dave und Marc blieben zurück. Ein roter und ein blauer Kürbis, von innen geheimnisvoll beleuchtet und dabei als geisterhaftes Fluidum nach außen dringend, wobei es sich um die Öffnungen herum verteilte.
    Grover lag noch immer am Boden. Er kämpfte gegen seinen Zustand an. Zuerst hatte er den Eindruck gehabt, zerrissen zu werden. Es ging etwas besser, und er war auch in der Lage, seine Umgebung wieder einigermaßen wahrzunehmen.
    Dennoch konnte er sich nur mühsam bewegen. Das Drehen auf die linke Seite und weg vom Tisch bedeutete für ihn eine mächtige Überwindung. Er schaffte es. Eine innere Stimme sagte ihm, daß diese drei Burschen Halloween pervertiert hatten. Überhaupt empfand er das verdammte Fest als dumm und auch irgendwie pervers.
    Er sah zwei von ihnen, wenn er die Augen verdrehte und in die Höhe starrte. Sie hielten sich nicht weit von ihm entfernt auf. Dabei trugen sie ihre normale Kleidung, doch auf den Köpfen steckten die verdammten Masken.
    Grover zog die Beine an. Das waren keine Halloween-Jugendliche, die nur ihren Spaß haben wollten. Für sie ging es um etwas anderes. Sie wollten stehlen, rauben und ihre verdammten Raubzüge unter dem Deckmantel des Halloween-Festes tarnen. Das paßte einfach in diese verdammte Zeit hinein, deren abartige Ausläufer auch kleine Küstenorte wie Tyneham nicht mehr verschonten.
    Er kämpfte sich hoch. Sein Keuchen klang überlaut und kam ihm vor wie eine Kapitulation.
    Als er kniete, war er froh, den Tisch in der Nähe zu wissen. Daran konnte er sich hochziehen. Eine Hand umklammerte die Kante. Er hob auch den linken Arm. Da hörte er die schnellen Tritte hinter sich und zugleich den Spruch.
    »Schenk mir was - oder ich töte dich!«
    Nein, der Tod erwischte ihn noch nicht. Dafür ein harter Tritt in den Rücken. Er schleuderte den Mann weg vom Tisch und wieder zu Boden, über den er bäuchlings hin wegrutschte.
    Wieder explodierte etwas in seinem Körper. Grover nahm nicht mehr wahr, ob er über den Boden glitt oder einfach hinwegschwamm. Für ihn schien die Welt untergegangen zu sein. Vor seinen Augen wallten die Schatten wie düstere Gespenster.
    Wie aus weiter Ferne horte er das Lachen der Masken und dann die böse klingende Stimmen. »Hast du geglaubt, es schaffen zu können? Du hast uns nichts geschenkt, du Schwein. Nichts geschenkt, und deshalb töten wir dich.«
    Grover war verzweifelt. Ein erwachsener Mensch hatte sich von diesen verfluchten Masken so fertigmachen lassen. Damit kam er einfach nicht zurecht.
    Wie ein übergroßer Wurm lag er auf dem Bauch, und er hob mühsam seinen Kopf an.
    Der Zufall hatte es gewollt, daß er zur Küche hin günstig lag und er durch die offenstehende Tür in den kleineren Kaum hineinschauen konnte.
    Er kannte die Einrichtung. Seine Frau war immer stolz darauf gewesen. Sie hatte sie perfekt ausgewählt. Ihr kleines Reich, in dem kein anderer etwas zu suchen hatte.
    Jetzt war einer da. Grover sah den Rücken. Der Kerl mit der schrecklichsten Maske durchsuchte die Küche. Dabei ließ er nichts aus. Er öffnete jede Schranktür, und er riß auch immer wieder die Schubladen auf, deren Inhalt durch die heftigen Bewegungen gegeneinanderklirrten.
    Grover konnte sich vorstellen, was der Kerl suchte. Und seine Schmerzen wurden vom Gefühl der Furcht abgelöst, das seinen Körper von unten bis oben erfaßte.
    Die Maske mit den Säbelzähnen und den verdammten Schlitzaugen drehte sich um.
    Grover starrte die Gestalt von vorn an.
    Aber er sah nicht ihr schreckliches Outfit, das war alles nebensächlich geworden. Viel schlimmer war das Messer in der rechten Hand des Eindringlings.
    In jeder Küche hier in Tyneham gab es ein scharfes Fischmesser. Man konnte es aufgrund seiner beidseitigen Schärfe schon als tödliche Waffe ansehen. Und ausgerechnet so etwas hielt die Gestalt in der Hand, als sie die

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