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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sein Gesicht wurde plötzlich zu einer Maske aus Zorn und Wut.
    »Was willst du?« keuchte er Johnny entgegen. »Du… du… willst mich töten?«
    »Ja, wenn du mir nichts…«
    Der andere holte aus. Zu langsam. Er war sich seiner Sache auch zu sicher. Aber Johnny war nicht mehr der Junge wie sonst. Er stand voll und ganz unter dem Einfluß von Mister Mirakel, und das bekam der Besitzer des Hauses zu spüren.
    Bevor er seine Faust auf die Reise schicken konnte, hatte Johnny sich gebückt. In dieser Haltung rannte er nach vorn. Sein Schädel rammte gegen eine ungedeckte und zugleich empfindliche Stelle des Körpers. In Magenhöhe wurde der Mann getroffen, und plötzlich hatte er das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. In seinem Magen drehten sich die Schmerzen. Er bekam keine Luft mehr, aber er konnte sich noch bewegen, und er taumelte zurück.
    Für Johnny war der Weg frei. Ebenso wie für seine beiden Freunde, die nichts mehr aufhalten konnte. Sie stiegen die Holzstufen der Treppe hoch.
    Da war Johnny bereits im Haus!
    Er wußte, daß er schnell sein mußte, bevor sich der Mann erholte, der mit polternden Tritten über den Holzboden getaumelt war und einen Tisch dabei verschoben hatte.
    An ihm stützte er sich ab, um wieder in die Höhe zu kommen. Dabei rang er nach Luft, die Augen weit aufgerissen, als wollten sie ihm aus den Höhlen quellen.
    Aufgeben wollte er trotzdem nicht. Nur nicht kapitulieren vor einer derartigen Gestalt. Johnny war bei ihm. Er schlug wieder zu.
    Diesmal erwischten beide Fäuste noch einmal die gleiche Stelle am Körper des Mannes.
    Jetzt reichte auch die Tischkante als Stütze nicht mehr. Die Handballen rutschten ab. Der Schrei drang nicht mehr aus dem offenen Mund. Er erstickte in einer Wolke aus Schmerzen, die durch seinen Körper jagten, ihm seine Kraft entrissen, denn vor Johnny sackte er zusammen. Er hatte sich auf nichts mehr einstellen können. Dieser Angriff hatte ihn einfach zu kalt erwischt.
    Johnny wich zurück. Die Hände des Zusammenbrechenden sollten ihn nicht noch erwischen und von den Beinen reißen. Stöhnend kippte der Typ zur Seite, und Johnny erinnerte sich plötzlich daran, daß er Grover hieß, denn diesen Namen hatte er noch auf dem Klingelschild gelesen.
    Hinter ihm hatten Dave und Marc das Haus betreten. Sie hielten sich jetzt nicht mehr zurück, denn ihre Sprüche wehten - halb gesungen und halb gesprochen - durch den Eingangsbereich des Hauses und kündeten davon, daß sie jetzt die Herren waren.
    »Schenk uns was - oder wir bringen dich um…«
    Es gab nur diesen einen Text, und den wiederholten sie immer wieder, während Grover am Boden lag und seine Hände auf den Leib gepreßt hielt.
    Stöhnende Würgelaute drangen aus seinem offenen Mund. Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte sich übergeben. Jedenfalls war er für die nächste Zeit ausgeschaltet, und seine Frau war ebenfalls nicht zu sehen.
    Johnny und seine Freunde hatten sich verteilt aufgebaut, so daß jeder von ihnen einen Teil des Eingangsbereichs überblicken konnte.
    Er war wie eine Wohndiele eingerichtet. Möbel aus hellen Hölzern, Stühle mit karierten Stoffen und Polstern, bei denen die Farbe Blau in verschiedenen Variationen überwog.
    Eine grün gestrichene Standuhr hatte dort ihren Platz gefunden, wo die weiß lackierte Treppe begann und in die obere Etage führte. Das Licht wurde von einer halbmondförmigen Deckenleuchte abgegeben und erreichte zumindest die Mitte des Raumes.
    Durch die immer noch geöffnete Haustür drangen die dicken Nebelwolken wie lautlose Geister, als wollten sie von diesem Haus Besitz ergreifen. Lange genug waren sie um die Hauswände außen geweht, jetzt endlich hatten sie die Chance, ein neues Gebiet zu erfassen.
    Johnny bewegte seinen Kopf. Es interessierte ihn nicht, wie das Haus eingerichtet war. Er suchte nach Waffen. Nach einem Messer, einem Gewehr oder etwas ähnlichem. Er wollte die Befehle von Mister Mirakel befolgen.
    Nichts lag herum.
    Aber da gab es zwei weitere Türen, deren Rahmen hellblau gestrichen waren. Eine würde sicherlich in eine Küche führen, in der Johnny das finden konnte, was er suchte.
    Er bewegte sich auf die Tür zu.
    Als wäre es zwischen ihnen abgesprochen worden, bleiben Dave und Marc zurück. Obwohl der niedergeschlagene Mann noch immer litt, dachten sie nicht daran, ihm zu helfen. Mister Mirakels Bann war stärker, viel stärker als ihr eigenes und verlorengegangenes Ich.
    Johnny hatte die Tür erreicht. Er stieß sie

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