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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kalten Klauen des Todes bereits nach ihm und kam mit jeder Sekunde näher.
    Was tun?
    Ihm war noch immer übel. Wenn er sich wehrte, würde er zu langsam sein. Tat er aber nichts, dann schlachtete ihn die andere Gestalt einfach ab. Über diesen schrecklichen Ausdruck erschrak er selbst zutiefst und fing an zu zittern.
    Hielten die beiden hinter seinem Rücken auch Waffen fest? Es konnte, mußte aber nicht sein, und diesmal vertraute er auf sein Glück. Wenn er noch länger wartete, hatte er Hundesohn mit dem Fischmesser ihn in wenigen Sekunden erreicht.
    Grover wollte nichts verraten, sondern möglichst aus der liegenden Position in die Höhe schnellen. Er fragte sich, warum das eigentlich nur im Film immer so gut klappte und nicht bei ihm.
    Und die verfluchte Maske kam näher.
    POCH - POCH…
    Jeder Schritt war wie das Klopfen einer Knochenklaue auf dem blanken Holzboden.
    Es trieb Grover auch an, und plötzlich setzte er sein Vorhaben in die Tat um. Da schnellte er hoch. Zumindest hatte er den Eindruck, in die Höhe zu schnellen, aber er wußte gleich, daß er zu langsam, viel zu langsam war. Die Gestalt brauchte nur ihr Messer zu heben und den Arm vorzustoßen, dann wäre er in die Klinge hineingefallen.
    Er fiel, aber nicht in den Stahl!
    Hände packten seine Beine. Zwei weitere Arme umschlangen seine Hüften, und dann hatte Grover den Boden unter den Füßen verloren. Wieder schlug er hart auf, und ein wahrer Trommelwirbel aus Schmerzen durchraste seinen Körper. Er hörte Laute, mit denen er nicht zurechtkam. Die Hände hielten ihn noch fest, und auf seinem Rücken hockten wahre Gebirge.
    Ich bin wehrlos! dachte er noch. Ich bin das Opfer. Ein feuchter Streifen Blut rann aus seinem linken Nasenloch. Zwei Hände zerrten ihn hoch, und die verdammten Stimmen hörte er im Duett.
    »Schenk uns was - oder wir bringen dich um!«
    Mein Leben, ich werde ihnen mein Leben geben müssen! Grovers Angst kannte keine Grenzen. Irgend etwas sorgte dafür, daß sein Blick klarer wurde. Vor ihm schwebte die widerliche Fratze und auch das von der Hand schräggehaltene Messer. Eine knappe Bewegung reichte aus, und seine Kehle würde durchschnitten wie ein dünnes Band.
    In diesem Augenblick gellte der Schrei auf!
    ***
    Wir waren so weit gefahren, bis es nicht mehr ging. Da war der Boden zu einer weichen, sandigen Fläche geworden, die alle vier Räder des Autos in sich hineinziehen wollte. Bevor wir in Gefahr liefen, im feuchten Sand festzustecken, stoppte Suko in dieser leicht wabernden Nebelsuppe ab. Er hatte zudem eine Lücke zwischen zwei Dünenwällen gefunden. Von hier aus war der Blick auf den flachen Reststrand und das Wasser sicherlich gut. Vorausgesetzt, es war heller Tag und keine nebelumflorte Nacht. Wir konnten nichts sehen. Höchstens etwas hören, wenn die Fenster nach unten gefahren waren. Da vernahmen wir dann das Rauschen des Wassers, das in einem immerwährenden Rhythmus gegen den flachen Strand lief und dort ausrollte.
    Für uns begann das Warten auf Mister Mirakel und auch auf die angekündigten Feuer, die einen Höhepunkt dieser Halloween-Nacht bildeten. Möglicherweise rissen sie auch Lücken in die Nebelfelder hinein. Das wäre zumindest wünschenswert gewesen.
    Man konnte wirklich nicht davon sprechen, daß sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dafür war sie einfach nicht klar genug, trotzdem suchten wir nach irgendwelchen fremden Bewegungen, die nichts mit dem Nebel zu tun hatten. Nach einer Gestalt, die schattengleich durch das finstere Grau huschte, um letzte Vorbereitungen für die Nacht des Grauens zu treffen.
    Da war nichts zu erkennen. Nur dieses hier in unmittelbarer Nähe der Küste stärker wallende Grau, das manchmal wie Gardinenstoff wirkte, der ständig aufgerollt wurde.
    Suko schaute mich von der Seite her an. »Es könnte eine sehr lange und langweilige Warterei werden.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Wir sollten sie abkürzen.«
    »Willst du Mister Mirakel herpfeifen?«
    »Am liebsten schon. Auch Bill und Johnny sowie seine Freunde. Mal Spaß beiseite, John. Wir könnten uns ja umschauen. Vielleicht stehen wir auch an einem Platz, an dem es einfach zu ruhig ist. Zu weit entfernt vom eigentlichen Geschehen.«
    »Das muß ja erst noch passieren!« sagte ich.
    »Stimmt auch. Nur kann ich mir vorstellen, daß die Scheiterhaufen direkt am Wasser aufgebaut worden sind und nicht gerade zwischen den Dünen. Die Dinger müßten doch zu finden sein.«
    Ich verzog meinen Mund.

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