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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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nicht klein beigeben und sich tot stellen würde, nur weil er sie anbrüllte.
    »Hallo?«, fragte sie.
    » Welche bist du ?«
    Das gespenstische Flüstern ließ sie erstarren. »Wie bitte? Wer ist da?«
    » Bist du A? Oder B? Welche bist du? «
    »Fick dich selbst«, raunzte die neue T.J. und knallte den Hörer auf die Gabel.

11

    Am nächsten Morgen sprang Jaine vor Tag und Tau aus dem Bett, weil sie unbedingt in der Arbeit sein wollte, ehe Sam sich regte. Zwar beschleunigte der Gedanke an ein weiteres Wortgefecht ihren Puls ganz ungemein, doch ihr Verstand warnte sie, dass er höchstwahrscheinlich noch gestern Abend die Liste aus dem Netz gezogen hatte, gleich nachdem sie von ihrem Ausflug zum Chinesen zurückgekehrt waren, wo sie winzige Donuts gemummelt hatten. Er konnte sich hartnäckiger in eine Sache verbeißen als ein Pitbull, und er hatte sie während des gesamten Essens ununterbrochen wegen der letzten Punkte auf der Liste gepiesackt. Sie wollte nicht wissen, was er über die Punkte nach Nummer sieben dachte.
    Sie stürmte gerade zur gottlosen Zeit von sieben Uhr früh zur Haustür, als sie bemerkte, dass ihr Anrufbeantworter schon wieder zum Bersten voll war. Ihr Daumen schwebte schon über dem Knopf zum Löschen, doch dann zögerte sie. Schließlich waren ihre Eltern auf Reisen, und alles Mögliche konnte passiert sein: Vielleicht war einer von beiden krank geworden, oder es gab irgendeinen anderen Notfall. Wer wollte das schon sagen?
    Vielleicht hatten sogar Shelley oder David angerufen, um sich zu entschuldigen.
    »Wer's glaubt«, grummelte sie und drückte die Wiedergabetaste.
    Drei Nachrichten stammten von verschiedenen Reportern, einmal von der Zeitung und zweimal vom Fernsehen, die um ein Interview baten. Zweimal hintereinander hatte jemand wortlos wieder aufgelegt. Der sechste Anruf kam von Pamela Morris, die sich als Gina Landrettis Schwester vorstellte. Ihre Stimme hatte den sanften, wohltönend vollen Klang einer Fernsehmoderatorin, und sie setzte Jaine davon in Kenntnis, dass man sie schrecklich gern als Gast bei Good Morning America hätte, um über die Liste zu sprechen, die das ganze Land absolut in Atem hält. Die siebte Nachricht kam vom People Magazine , wo man ebenfalls um ein Gespräch bat.
    Als gleich darauf wieder drei wortlose Anrufe folgten, musste Jaine ihre aufsteigende Panik niederkämpfen. Wer immer da anrief, wartete lange und ohne einen Ton zu sagen, ehe er wieder auflegte. Arschloch.
    Sie löschte die Anrufe; sie hatte nicht vor, auch nur einen davon zu erwidern. Das alles war nicht mehr komisch, sondern schlichtweg lächerlich.
    Sie schaffte es bis auf die Straße, ohne von Sam gesehen zu werden, was bedeutete, dass der Tag in relativer Gelassenheit begann. Sie fühlte sich so gut, dass sie auf der Fahrt einen Country-Sender einschaltete und zuhörte, wie die Dixie Chicks sangen, dass Earl sterben müsse. Sie sang sogar mit, nicht ohne sich zu fragen, ob Sam der Polizist Earls Tod wohl für vertretbare Notwehr halten würde. Eventuell ließ sich ja auch darüber streiten.
    Sie wusste, dass es sie voll erwischt hatte, denn allein der Gedanke, mit Sam zu streiten, war aufregender als, nun ja, ein Lottogewinn. Ihr war bislang noch kein Mann begegnet, der nicht nur alles vollkommen gelassen aufnahm, was sie von sich gab, sondern der es auch durchaus mit ihr aufnehmen konnte - verbal natürlich -, ohne dabei in Bedrängnis zu kommen. Es war eine sehr befreiende Vorstellung, all ihre Gedanken aussprechen zu können, ohne dass sie ihn schockierte. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass es ihm Spaß machte, sie auf hundertachtzig zu bringen. Er war ziemlich aufgeblasen - in mehr als einer Hinsicht -, provokativ, machohaft, gewitzt und höllisch sexy.
    Und er erwies dem Auto ihres Vaters die gebührende Ehrerbietung, ganz abgesehen davon, dass er die Viper durchaus annehmbar gewaschen und poliert hatte.
    Sie musste sich schleunigst die Pille verschreiben lassen.
    Vor den Toren von Hammerstead Technology warteten noch mehr Reporter als am Vortag. Jemand musste der Bande einen Tipp gegeben haben, was für ein Auto sie fuhr, denn als sie abbremste, damit der Pförtner die Schranke heben konnte, explodierten Blitzlichter in ihr Gesicht. 
    Der Pförtner grinste sie an. »Wie war's mit einer Testfahrt, auf der Sie Maß nehmen können?«, fragte er.
    »Ich melde mich dann bei Ihnen«, antwortete sie. »Für die nächsten zweieinhalb Jahre bin ich leider ausgebucht.«
    »Kann ich mir

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