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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Sie gewusst hätten, dass die Liste veröffentlicht würde, wären Sie also nicht so ehrlich gewesen?«
    »Nein«, platzte Jaine dazwischen. »Dann hätten wir unsere Anforderungen noch höher geschraubt.« Und wenn schon; warum sollten sie nicht das Beste aus der Situation machen, genau wie T.J. vorgeschlagen hatte?
    »Sie haben gesagt, in Ihrem Leben gäbe es keinen Mr.Perfekt«, meinte Ms. Belotti aalglatt. »Haben Sie überhaupt einen Mann?«
    Alle Achtung, diese Spitze hatte Ms. Belotti mit der Raffinesse einer wahren Künstlerin gesetzt, erkannte Jaine und fragte sich sofort, ob sie in diesem Interview vielleicht als Frauen hingestellt werden sollten, die keinen Mann bei der Stange halten konnten. Mit einem leisen Lächeln musste sie zugeben, dass Ms. Belotti unter den gegebenen Umständen ins Schwarze getroffen hatte. Aber wenn sie ihrem Interview ein wenig Würze verleihen wollte, dann sollte sie die bekommen.
    »Nicht direkt«, antwortete sie. »Die wenigsten können sich da messen.«
    Marci und T.J. lachten. Luna beschränkte sich auf ein Lächeln. Aus dem Off war ein hastig unterdrücktes Kichern zu vernehmen.
    Ms. Belotti wandte sich an T.J. 
    »Soweit ich weiß, sind Sie die Einzige aus Ihrer Gruppe, die verheiratet ist, Ms. Yother. Was hält Ihr Mann von dieser Liste?«
    »Nicht viel«, gab T.J. fröhlich zu. »Genauso wenig, wie es mir gefallen würde, wenn er sich auf der Straße nach einem großen Busen umdrehen würde.«
    »Sie wollten ihn mit dieser Liste also auch ermahnen, sich am Riemen zu reißen?«
    Zu spät ging Ms. Belotti auf, dass diese Wortwahl nicht die allerglücklichste war. 
    »Bevor T.J. es tut«, erwiderte Marci tiefernst. Zum Glück wurde das Interview nicht live gesendet.
    »Die Sache ist so«, führte Luna aus, »die meisten unserer Anforderungen betreffen Eigenschaften, die jeder Mensch besitzen sollte. An oberster Stelle stand Treue, das dürfen Sie nicht vergessen. Wenn man in einer Beziehung lebt, sollte man treu sein. Punkt.«
    »Ich habe den ganzen Artikel über die Liste gelesen, und wenn Sie ehrlich sind, werden Sie zugeben, dass sich der größte Teil Ihrer Unterhaltung nicht um Treue oder Zuverlässigkeit gedreht hat. Die heftigsten Diskussionen gab es um die körperlichen Merkmale des idealen Mannes.«
    »Wir haben rumgeblödelt«, erklärte Jaine ganz ruhig. »Und wir sind nicht verrückt; natürlich wollen wir einen Mann, der gut aussieht.«
    Ms. Belotti warf einen Blick in ihre Unterlagen. »In dem Artikel werden Sie nicht namentlich genannt. Sie werden als A,B,C und D aufgeführt. Wer von Ihnen ist A?«
    »Das wollen wir nicht verraten«, wehrte Jaine ab. Sie spürte, wie sich Marci neben ihr versteifte.
    »Die Menschen interessieren sich sehr dafür, wer was gesagt hat«, erläuterte Marci. »Ich habe schon anonyme Anrufe bekommen, bei denen ich gefragt wurde, welche ich bin.«
    »Ich auch«, warf T.J. ein. »Aber das bleibt unser Geheimnis.
    Wir waren nicht immer einer Meinung; vielleicht hat die eine oder andere bei manchen Punkten abweichend von den Übrigen empfunden. Doch in dieser Hinsicht möchten wir uns nicht entblößen.«
    Auch das war nicht wirklich glücklich ausgedrückt. Als das Gelächter abgeflaut war, kam Ms. Belotti noch einmal auf persönliche Dinge zu sprechen. 
    »Haben Sie einen festen Freund?«, fragte sie Luna.
    »Nicht nur einen.« Nimm das, Shamal.
    Sie sah Marci an. »Und Sie?«
    »Nicht mehr.« Nimm das, Brick.
    »Also ist Ms. Yother die Einzige in einer festen Beziehung. Glauben Sie, das könnte bedeuten, dass Sie Ihre Ideale zu hoch angesetzt haben?«
    »Warum sollten wir die Latte tiefer legen?«, fragte Jaine mit blitzenden Augen zurück, und von da an ging es mit dem Interview bergab.
    »Mein Gott, bin ich müde«, verkündete T.J. gähnend, als sie um halb sieben das Studio verließen. Ms. Belotti hatte jede Menge Material für die kurze Sendestrecke, die dann tatsächlich ausgestrahlt würde. Irgendwann hatte sie ihre Unterlagen vollkommen vergessen und leidenschaftlich den politisch korrekten Standpunkt verteidigt. Jaine bezweifelte, dass ein Morgenmagazin irgendetwas von dem gebrauchen konnte, was sie von sich gegeben hatten, aber die Mannschaft im Studio war fasziniert gewesen.
    Was immer brauchbar davon war, sollte am kommenden Montag gesendet werden. Vielleicht würde danach das Interesse erlahmen. Wie lange konnte man denn auch über eine Liste diskutieren? Die Menschen hatten schließlich anderes zu tun, und die Liste

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