hyperintelligenter … »Ein, äh, Westi«, sage ich und grinse dümmlich. »Halt so ein Terrier. Gehört meiner Tante, die im Krankenhaus liegt!«
»Und wie heißt er?«
Himmel, auf diese Frage hätte ich mich ja echt vorbereiten können. Wenn ich Putzi sage, mache ich mich so was von lächerlich, nicht auszudenken! Ich grüble mir die Haare lockig. »Luzi!«, sage ich mit einiger Verzögerung. »Abkürzung von ›Luzifer‹, der Teufel, die Lichtgestalt, du weißt schon«, blubbere ich drauflos. Wie gut, dass ich doch manchmal in der Schule aufpasse.
»Cool«, sagt Mister Unwiderstehbar und krault Putzi hinter seinen Teufelsöhrchen. »Und wie heißt du?«
»Mira«, bringe ich gerade so raus. »Mit ›i‹ Und du?« Gut so, Mira, dranbleiben!
»Ich hieße Fynn«, sagt der Traumprinz und grinst. »Mit ›y‹. Na ja, ich muss mal wieder weiter. Meine Alten warten auf mich. Kommst du öfter hierher?«
Ruhig bleiben, Mira … Erst nachdenken, dann Mund aufmachen und jetzt vor allem keinen Schwachsinn erzählen.
»So oft ich kann. Der Hund braucht ja Auslauf«, sage ich und schaue gespannt, wie er reagiert.
»Schade«, findet Fynn. »Ich bin meistens im Ludwigspark. Da können die Hunde so richtig rumtoben. Also dann, mach’s gut!« Er dreht sich um und geht mit dem Hamletmonster davon.
So so, im Ludwigspark. Ich schaue Putzi-Luzi an. »Ab morgen sind wir auch im Ludwigspark. Nur, dass du Bescheid weißt!« Beim Weitergehen merke ich, dass ich Puddingbeine habe. O nein! Dieser Traum-Fynn ist ja hinreißend, aber das ist doch noch lange kein Grund, herumzuwatscheln wie eine kniekranke Ente, oder?
Von:
[email protected] Betreff: Juhuuuuuuuuuuuuu!!!!!
Datum: Di., 23 Oktober 20:30:49 ( MEZ )
An:
[email protected] Cc:
[email protected] Habe ich euch heute schon gesagt, dass ich das Leben LIEBE ? Wenn nicht, dann schreibt es euch hinter die süßen Öhrchen. Ich könnte platzen vor Glück, denn gerade habe ich IHN getroffen und er heißt Fynn. Fynn, Fynn, Fynn. Ist das kein wunderschöner Name? Mira mit i und Fynn mit y, das schönste Paar des Jahres. Ich kann allerdings nicht behaupten, dass ich seinen Hund mag (man sollte besser Kalb dazu sagen), aber ich würde diese Bestie notfalls streicheln, wenn ER mich darum bitten würde. Aaaaaaaaaaaaah, ich könnte die Welt umarmen, möchte aber am liebsten mit IHM anfangen … Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn! Übrigens, hatte ich euch schon erzählt, dass ich etwas verliebt bin? Knutsch! Mira, die kein Interesse mehr hat, sich irgendwelche Hüften zu brechen ((((-:
Warum schwebt man auf Deutsch ›auf Wolke sieben‹
und auf Englisch ›on cloud number nine‹?
Hat das Glück in England eine andere Adresse?
W enn ich ehrlich bin, ist mir das völlig egal! Ich weiß nur, dass ich die richtige Adresse erwischt habe, da ich beim Aufstehen Mühe habe, mit den Füßen den Boden zu berühren. Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn, Fynn …
»Na, mein süßer Putzi!« Ich kraule meinen Glücksbringer hinter den Schlabberöhrchen.
Meine Mutter sieht mich an, als wäre sie im falschen Film. »Alles klar, Mira?«, fragt sie vorsichtig.
»Danke, alles oberpaletti!«, sage ich und setze mich an den Frühstückstisch. »Was hast du denn so alles vor heute?«
Meine Mutter fühlt sich eindeutig überrumpelt, klar, so viel Freundlichkeit ist sie nicht von mir gewöhnt.
»Ich habe heute Nachmittag meinen Feng-Shui-Kurs und ansonsten bin ich zu Hause«, sagt sie und gibt mir meine Dose mit Pausebroten. »Und was steht bei dir heute an? Habt ihr schöne Fächer?«
Ich nicke. »Immerhin eine Doppelstunde Kunst«, sage ich mit vollem Mund. »Und den Rest werde ich auch noch irgendwie rumkriegen!«Auf dem Weg zur Schule schwatze ich der armen Karo regelrecht das Ohr ab, aber sie erträgt auch die 312. Schilderung von meinem Treffen mit Fynn geduldig.
»Wann kommen eigentlich Jana und Yannick?«, fragt sie in einer fynnfreien Minute. »Nicht, dass ich gerade bei meinem Vater bin und sie verpasse!«
Stimmt! Die Twins kommen ja auch noch! Es ist zwar eigentlich nicht mehr möglich, aber meine Laune schafft es, noch ein klitzekleines bisschen besser zu werden.
»Samstag«, sage ich. »Und du wolltest mir doch diese Hallen beim Tierheim noch zeigen. Wann fahren wir da denn mal vorbei?«
»Vielleicht Freitag?«, schlägt Karo vor.
Genau. Freitag ist gut. Dann sind praktisch