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Mister Unwiderstehlich

Mister Unwiderstehlich

Titel: Mister Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann
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stellen, bemerkte Nina, dass sie nicht allein war. Cameron hatte sich einen Sessel ans Fußende des Sofas geschoben. Er schlief, mit nackter Brust und nackten Füßen. Außerdem war der Jeansknopf offen. Nina wagte nicht zu atmen, aus Angst, sie könnte ihn aufwecken. Doch er schlief tief und fest. Sein Haar war zerzaust, seine Züge jungenhaft und verletzlich.
    Obwohl sie die Nacht nicht im selben Bett verbracht hatten, empfand Nina Schuldgefühle.
    Sie hätte gestern sofort gehen sollen, als ihr klar war, dass sie nicht auf einer von Charlottes Partys befand, sondern in Camerons Apartment. Die ganze Idee, ihn auszuspionieren, war albern. Sie hätte sich von Charlotte nie dazu überreden lassen dürfen. Grundgütiger, sie hatte doch gar keine Chance, seinem Charme zu widerstehen - wie sollte sie ihm da ihren Willen auf zwingen? Es war das Beste, wenn sie rasch ihre Sachen zusammensuchte und lautlos verschwand, bevor er aufwachte und ihr wieder sein sexy Lächeln schenkte.
    Mit wackligen Beinen erhob sie sich vom Sofa. "Ich brauche unbedingt eia Aspirin", flüsterte sie vor sich hin. "Und mindestens einen Liter Mundwasser." Sie warf rasch einen Blick auf Cameron, auf seine festen Lippen, die ihre liebkost hatten, auf sein Haar, das so wundervoll weich war. Sie atmete tief durch und schlich durch das Apartment, auf der Suche nach dem Badezimmer. Zwei Schranktüren weiter fand sie es. Allerdings musste sie dazu durch das Schlafzimmer.
    Nina starrte in den Spiegel über dem Waschbecken und registrierte die dunklen Ringe unter den Augen und die zerwühlten Haare. Sie hatte Charlotte mit dem gleichen Aussehen in die Redaktion kommen sehen und sich gefragt, wie die Frau ihre Arbeit schaffte. Die Versuchung war groß, in Camerons Bett zu kriechen und noch vier oder fünf Stunden zu schlafen.
    Stattdessen hielt sie ihr Gesicht unter den Wasserhahn und trank ein paar große Schlucke Wasser. Dann spülte sie mit Zahncreme nach. Ohne nachzudenken, öffnete sie den Badezimmerschrank hinter dem Spiegel, auf der verzweifelten Suche nach einem Aspirin.
    Doch sofort hatte sie das Gefühl, in Camerons Privatsphäre einzudringen. Trotzdem siegte die Neugier.
    Hatte sie im Wohnzimmer so gut wie keine persönlichen Dinge gefunden, so gab es hier keinen Mangel daran. Sie nahm seinen Rasierer und stellte sich vor, wie Cameron sich nach dem Duschen rasierte, ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Dann malte sie sich aus, wie sie ihm das Handtuch wegnahm und ihn aufforderte, mit ihr wieder unter die Dusche zu gehen.
    Hastig legte sie den Rasierer wieder zurück in den Schrank. Als Nächstes untersuchte sie seine Bürste, danach sein Eau de Toilette. Kaum hatte sie es geöffnet, erfüllte Camerons Duft den Raum. Sie gab ein wenig davon auf ihr Handgelenk, um für den Rest des Tages eine Erinnerung an ihn zu haben. Ihre nächste Entdeckung war jedoch mindestens so interessant, denn dabei handelte es sich um eine Schachtel Kondome.
    Zuerst wollte Nina danach greifen, überlegte es sich jedoch anders. Es gab Grenzen für das Herumschnüffeln bei anderen Leuten. Hatte er die Schachtel vor kurzem gekauft, vielleicht für das gemeinsame Wochenende in Maine? Oder war sie schon fast leer? Nina konnte nicht widerstehen und nahm die Schachtel aus dem Schrank. Die Schachtel verhakte sich jedoch an der Regalaufhängung, und als Nina fester an ihr zog, riss die Aufhängung, und das ganze Regal stürzte in das Marmorwaschbecken.
    Flaschen, Tuben, Rasierer und Deodorants folgten, als das zweite Regal zusammenkrachte.
    Nina versuchte erschrocken, die Lawine persönlicher Toilettenartikel aufzuhalten, aber sie hatte keine Chance. Zu allem Überfluss schnitt sie sich auch noch in die Hand, als sie die Scherben einsammeln wollte.
    "Autsch!" schrie sie.
    "Was um alles in der Welt ist denn hier los?"
    Nina drehte sich um und entdeckte Cameron im Türrahmen. Verschlafen begutachtete er das jüngste Desaster, das Nina angerichtet hatte. Langsam richtete sie sich auf und hielt die Schachtel hoch. "Ich war auf der Suche nach ..."
    "Kondomen?" fragte er und hob die Brauen.
    Erst jetzt bemerkte sie, was sie in der Hand hielt. Erschrocken ließ sie die Schachtel fallen, als hätte sie sich die Finger verbrannt. "Nein, Aspirin. Ich habe solche Kopfschmerzen."
    Er bückte sich, hob eine Plastikflasche vom Fußboden auf und hielt sie ihr hin. Doch als sie sie nehmen wollte, zog er die Hand wieder zurück. "Du blutest", stellte er fest und nahm ihre Hand.
    Nina zuckte

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