Mit Arabella fing alles an
anschließend verladen wurden. Die Trennung war endgültig. Noch einmal rief es nach der Mutter, aber diese war jetzt im Auktionsring, und es kam keine Antwort. Danach beugte sich das Fohlen seinem Schicksal und verhielt sich stumm; mit einer Schulter berührte es einen dicken Eckpfeiler, als würde es daraus Trost schöpfen.
Vor der Auktion hatten wir nicht die Absicht gehabt, etwas zu kaufen, aber ganz impulsiv boten wir für ein noch säugendes Apfelschimmelfüllen. Glücklicherweise wurde meine Aufmerksamkeit an dem entscheidenden Punkt irgendwie abgelenkt, so daß das Fohlen für etwa siebzehn Pfund einem anderen zugesprochen wurde. Ein schmerzlicher Augenblick für Vicky, aber Shirley und ich waren darüber im Grunde froh.
Als die Auktion vorüber war, schätzten wir, daß die sogenannten wilden Ponies im Durchschnitt für fünfzig bis sechzig Pfund verkauft worden waren. Doch nicht alle Pferde waren so günstig. Es waren auch einige dabei gewesen, die bis zu zweihundert Pfund eingebracht hatten. Ein wunderbar gepflegter Apfelschimmel und sein ebenso gut frisierter Eigentümer schlugen verächtlich ein Angebot von dreihundert Pfund aus, indem das Pferd deutlich seine wohlgeformten Nüstern verneinend verdrehte.
Wir blieben noch eine Weile dort und unterhielten uns mit unseren Freunden Howard und Dilys. Vor unserer Heimfahrt saßen wir noch ein wenig vor der Gastwirtschaft bei ein paar gespritzten Bieren zusammen. Nach ihrer Abfahrt überquerte ich noch einmal die Straße, um mich zum letzten Mal umzusehen. Die meisten Tiere waren bereits fort. Nicht weit von der Straße entfernt parkten zwei Viehtransporter mit Ponies, ihre Fahrer standen noch bei einem Schwätzchen beieinander. In einem Gehege standen drei Ponies eng zusammen, und vier weitere warteten getrennt voneinander. Das Gehege, in dem auch das blinde Fohlen gewesen war, stand bereits leer, das Tor schwang frei in den Angeln. Ich ging hinüber, um es zu schließen; dann gesellte ich mich wieder Shirley und den Kindern zu. Diese Auktion bedeutete tatsächlich das Ende des Herbstes.
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Egertons schlitternde Enten und Abflußprobleme
D as Gespräch ging jetzt ständig darum, wie lange es noch dauern würde, bis der erste Kälteeinbruch käme, wann man das Vieh hereinholen müßte, um es vor dem Winter zu schützen. Je früher man es von den Weiden holte, desto früher fing es an, von den Gerste- und Heuvorräten zu fressen und um so früher begann die harte Plackerei des Winters.
Die Zeichen des Wechsels bekam man überall zu spüren: Die Nächte wurden kälter, die erste Morgenluft war eisig. Der Wind, der in zunehmendem Maß aus dem Osten oder Norden heranbrauste, fegte die Bäume kahl. Montags in der Cafeteria am Markt schlürften bäuerliche Cassandras ihren Tee und verkündeten: »Es wird dieses Jahr ein früher und harter Winter kommen. Man sieht es an den Beeren in den Hecken. Was das zu bedeuten hat? Daran kann man erkennen, was auf einen zukommt...«
An einem Morgen gegen Ende November wachten wir auf und sahen, daß die Farm von Väterchen Frost besucht worden war. Der Teich glich einer Schlittschuhbahn. An den Bäumen hingen Eiszapfen, und selbst das Gras war bereift. Pfützen und Schlammsuhlen waren festgefroren.
Shirley hatte einen Monat zuvor ein Dutzend Enten für sieben Shillinge pro Stück von einer Freundin gekauft. Der Frost hatte sie mehr als uns durcheinander gebracht. Als sie in ihren Teich wollten, rutschten ihnen die Füße aus, so daß sie — zum Ergötzen der Kinder — auf ihrem Bauch über das Eis schlitterten. An den Ufern, wo das Eis dünn und brüchig war, brachen sie ein und plantschten heftig umher auf der Suche nach festerem Halt für ihre Füße. Schließlich gaben sie mißmutig auf und lungerten zwischen den Binsen herum, bis sie den Kindern leid taten und diese für sie mit langen Stangen das Eis zerschlugen.
Die Kühe benahmen sich recht munter. Der Kälteeinbruch regte sie an. Die Nacht über hatten sie in einer Bodensenke verbracht, durch eine Baumreihe vor dem Wind geschützt. Als sie aufgestanden waren, hatten sie ein grünes Oval von frostfreiem Gras hinterlassen. Ihr Atem stand weiß in der kühlen Luft, und ihre warmen Leiber dampften von unten. All dies war zwar sehr hübsch anzusehen, aber leider konnten wir den wahren Effekt kalten Wetters an der Milchmenge ablesen, die bedeutend niedriger als sonst war.
Nach dem Melken gingen sie wieder auf die Weide, und wir warfen ihnen zusätzlich Heu
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