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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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Traktor über den Torf fuhr und die Walze, plötzlich in gedämpftem Ton, angenehm bimmelnd hinter sich herzog! Aber ich hörte fast noch während des ganzen Mittagessens den Krach in meinen Ohren.
    Sofort nach der Mahlzeit machte ich mich wieder auf, um die Scheiben von Howard zu holen. Jeder lieh sie sich aus; sie waren in einem unmöglichen Zustand: alt und rostig ratterten und wackelten sie so, als würden sie in jedem Augenblick auseinanderfallen. Aber sie hielten durch. Es war sehr typisch, daß ich sie vom Feld eines anderen Bauern holen mußte; der schickte mich mit seinen hoffnungsvollen Wünschen auf die Reise, daß sie wenigstens noch bis zu mir nach Hause halten möchten. »Dieser Howard«, erklärte er und schüttelte dabei traurig den Kopf, »er sollte sich wirklich endlich einen Ruck geben und einen neuen Satz kaufen. Wenn sie mir gehörten, würde ich mich schämen, sie meinen Freunden zu leihen.«
    Sie waren leichter, als die Walze zu transportieren. Man brauchte keine Angst zu haben, daß sie zerbrachen, und für die Fahrt auf der Straße konnte man sie mit Rädern ausstatten. Trotzdem war es eine Erleichterung, sie neben der Walze verwahren zu können. Es wurde bereits allmählich dunkel und somit Zeit, mich um meine abendlichen Pflichten zu kümmern.
    Mit der Egge wartete ich bis zum nächsten Tag. Sie war in drei Teile zerlegbar und konnte mit dem Laster geholt werden, was auch geschah.
    Am Schluß brauchte ich noch eine Kettenegge, in deren Besitz ich auf dramatische Weise kam. Als ich eines Morgens in der Nähe der Gebäude arbeitete, bemerkte ich im hohen Gras ein Kettenglied aus Eisen. Nur, um zu sehen, was das war, hakte ich es mit der Abschleppkette hinten an den Traktor und fuhr vorsichtig an. Eine ganze Fläche von Gras, Unkraut und Torf hob und wellte sich und legte schließlich eine rostige, löchrige, aber verwendbare Kettenegge frei.
    Einige Löcher mußten mit Stacheldraht zusammengeflickt werden; diese Arbeit setzte zwar meinen Händen arg zu, und das Ergebnis hätte niemals einen Schönheitspreis in einer Show für Landwirtschaft gewonnen, aber es war immerhin eine Kettenegge, die ihren Zweck erfüllen würde. Es war wie ein Hauptgewinn beim Lotto.
    Man nahm mich ganz schön hoch, als diese Geschichte bekannt wurde. Allgemein amüsierten sich die Einheimischen immer über unsere Mühen und Abenteuer.
    »Du solltest dich sehr sorgfältig bei dir umsehen, mein Freund«, sagte Old Jonathon. »Bei deinem Glück findest du sicher noch eine Kiste mit Gold irgendwo.«
    In wenigen Stunden war Thomas mit dem Pflügen der zwei Hektar fertig. Wie einen Rennwagen fuhr er seinen großen Nuffield-Traktor. Nach dem Fortbringen der Milch. hatte ich mich gerade zum Frühstück hingesetzt, als er an unserer Wegpforte erschien. Shirley ging zu ihm raus und bot ihm Frühstück an, aber er winkte nur grüßend herüber und bog zum Feld ab.
    Während des ganzen Morgens konnte ich seinen Traktor arbeiten hören: das lange, dröhnende Geräusch beim Furchenziehen und das veränderte Motorengeräusch, wenn er den vierblättrigen Pflug anhob und den Traktor wendete, um die nächste Furche zu pflügen. Unter dem schneidenden und umwendenden Pflug öffnete sich der Boden: Braun und feucht und sauber lag er da. Die Furchen liefen ganz gerade von dem einen Ende des Feldes bis zur gegenüberliegenden Seite.
    Von aufgeregten Vögeln wurde der Pflug gefolgt. Es waren Krähen mit gelben Schnäbeln, Stare, die wie beim Militär marschierten, sich putzende Kiebitze und mit dem Schwanz wippende Bachstelzen. Die aufgeworfene Erde bot ihnen ein Festmahl an Würmern, Engerlingen und Insekten.
    Das Feld war nicht leicht zu pflügen. Früher hatte man es in zwei kleinere Felder aufgeteilt. Jetzt waren zwar die Trennhecken gerodet worden, aber, da das kleinere Feld etwas höher lag als das andere, war eine grasbewachsene steile Böschung dort noch zu sehen, wo die Teilung einmal gewesen war. An dieser Stelle neigte der Traktor sich bedrohlich weit auf die Seite, was ich, da ich mit der Walze und den Scheiben folgen mußte, mit großem Interesse und einigem Bedenken beobachtete.
    Thomas blieb zum Mittagessen bei uns. Er verzehrte ungeheure Mengen. Das Gespräch drehte sich nur um Autos und Maschinen. Er galt als ein Star in einheimischen Kreisen für sein Können bei den Bettgestellrennen. Ich habe weder herausgefunden, ob man diesen Sport auch anderswo ausübt, noch konnte ich den Grund seines Ursprungs erraten. In erster

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