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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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Linie war es eine Sache für die junge Generation.
    Enthusiasten bauten sich ihre Maschinen selbst, indem sie altmodische eiserne Bettgestelle in ein Autochassis einbauten sowie irgendeinen für diesen Zweck verwendbaren Motor. Vielleicht war es eine Abart des Hindernisrennens, das Thomas ebenfalls interessierte. Nun, wo immer dieser Sport herkommen mochte, er hatte eine große Anhängerschaft. Es gab sogar einen Verein mit Geldpreisen, Trophäen und einem individuellen Gewinner.
    Wir haben es uns einmal angesehen. Sie rasten über ein mit Gras bewachsenes Feld in einer mörderischen Geschwindigkeit. Groteske Maschinen kämpften gegeneinander, angetrieben von spuckenden, röhrenden Motoren und von einer Unebenheit zur anderen fliegend. Es wäre lustig gewesen, die Reaktionen der ursprünglichen Bettinhaber zu beobachten, falls sie dieses Spektakel hätten sehen können.
    Das Interesse an Autos, Motorrädern und überhaupt an allen mechanischen Dingen war enorm groß in dieser Gegend. Anstatt mit einem Strohhalm im Mund an einem Tor zu lehnen, war es viel wahrscheinlicher, die Bauernburschen mit einem Schraubenschlüssel über einen Motor gebeugt zu finden. Thomas war ein typisches Beispiel dafür. Er hatte sich den 3,5-Liter-Motor eines Jaguars angeschafft und konnte es kaum abwarten, seine Rivalen damit aufzurütteln.
    »Passen Sie auf, was beim nächsten Rennen passiert«, sagte er mit hämischer Vorfreude als er hinausging, um zu Ende zu pflügen.
    Mit dem Glattwalzen fing ich am nächsten Morgen an. Es macht großen Spaß, an einem so schönen Tag wie diesem einen Traktor zu fahren. Von dem hohen Sitz aus kann man weit ins Land schauen. Man kann seine Nachbarn bei der Arbeit beobachten, deren Rinderherden begutachten und auch das Gedeihen der Ernte.
    Der Traktor hatte kein Schutzdach. Ein leichter Wind bewegte die Luft, und die Sonne schien mir warm ins Gesicht. Verkehrsgeräusche drangen nicht zu mir, aber hin und wieder sah ich einen aufblitzenden Sonnenstrahl, der sich in der Windschutzscheibe eines Autos brach, das in der Ferne an einem Hügel entlangfuhr. Als ich den Motor abstellte, um die Kupplung der Walze zu überprüfen, hörte ich den Hund eines Bauernhofs, der etwa einen Kilometer entfernt lag, bellen. Das Bellen war ganz klar und deutlich zu vernehmen, aber doch auf eine Art, die dem Lauscher die große Entfernung vermittelte.
    Gleichmäßig tuckerte der Dieselmotor, die Walze holperte und stolperte über den unebenen Boden und ebnete die aufgeworfenen Schollen zu einer rauhen Oberfläche. Es war erheiternd und gab mir das Gefühl, etwas vollbracht zu haben.
    Nebenan auf dem fünf Hektar großen Feld machte ein Hase Männchen und sah sich ängstlich um, als er den Traktor bemerkte. Aber er entspannte sich wieder, als er herausfand, daß keine drohende Gefahr für ihn bestand. Während des ganzen Vormittags konnte ich ihn sehen — ein flaches, khakifarbenes Hügelchen im Gras. Er war verschwunden, als ich nach dem Mittagessen wiederkam.
    Nach dem Glattwalzen kamen die Scheiben an die Reihe. In ganz kurzer Zeit hatten die scheibenartigen Messer ihren Rost verloren, als sie durch die aufgewühlte Erde schnitten. Als das Gerät neu war, hatten die Scheiben alle die gleiche Größe gehabt; aufgrund der jahrelangen Verwendung waren sie jetzt von unterschiedlichem Umfang, dennoch funktionierten sie noch sehr gut. Der Erdboden hinter dem Traktor wurde zerhackt und zerkleinert, bis die Ähnlichkeit mit einem Saatbeet hergestellt war.
    Anschließend hängte ich die Walze hinter die Scheiben; sie holperte hinterher und glättete den lockeren Boden. Aber es dauerte noch sehr lange, bis das Feld endgültig fertig war. Die Scheiben wurden zunächst der Länge und dann der Breite nach hin und her über das Feld gezogen. Das Ganze mußte mehrmals wiederholt werden, so daß die Erde feiner und feiner zerteilt wurde.
    Am nächsten Tag beendete John die Arbeit mit der Walze und den Scheiben; dann bearbeitete er das Feld mit der Egge, bis die beiden Hektar glatt und eben dalagen und auf die Saat warteten.
    Zwei Tage danach tauchte der schweigsame Price auf. Er nahm eine Handvoll Erde, zerdrückte sie, sah hinauf zum Himmel und verschwand wieder am Ende unseres Weges. Eine halbe Stunde später war er wieder zur Stelle mit seinem Traktor, an den der Saatdrill gekuppelt war. Sein Bruder, ein rothaariger Riese, war mitgekommen, um zu helfen.
    Im Prinzip ist ein Saatdrill eine längliche unterteilte Kiste, in die das

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