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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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darüber bekommen, in dem wir angehalten werden, alles Verdächtige zu beobachten. Ich weiß, wo Ihr Hof liegt. Er ist ziemlich isoliert, so daß ein Diebstahl durchaus möglich ist. Ich komm’ mal vorbei und seh’ mir die Sache an. Falls sie in der Zwischenzeit etwas hören, rufen Sie uns an, das gleiche tun wir auch im umgekehrten Fall.«
    Durch dieses Gespräch wurden unsere schlimmsten Befürchtungen noch verstärkt. Shirley war niedergeschmettert von dem Gedanken, daß ihre >Mädchen< ein solches Ende genommen haben sollten. Es war schon schlimm genug zu wissen, daß sie eines Tages im Kochtopf landen würden, aber jetzt waren es doch erst Babys. Mir graute es, wenn ich an den finanziellen Verlust dacht, den so ein Diebstahl mit sich brachte.
    Wie immer hielt sich John mit seinem Urteil zurück und zog es vor, zu warten, wie die Dinge sich weiter entwickeln würden. Die beiden Kleinen allerdings waren fasziniert von dem Gedanken an Diebe. Nicholas Paul stellte sie sich als maskierte Reiter mit Gewehren in Halftern und den üblichen großen schwarzen Hüten vor. Er malte sie sich in allen Einzelheiten aus, als Shirley plötzlich feststellte, daß die beiden den Schulbus verpaßt hatten. Sie rannte los, um sie im Austin zur Schule zu fahren.
    Am späten Vormittag rief ich schließlich Griff in der >Schmiede< an.
    »Nee, hab’ nichts gehört«, sagte er. »Aber reg dich bloß nicht auf, die kommen wahrscheinlich wieder...«
    Eine Stunde später war er wieder am Apparat. »Die sind auf der Ford-Farm. Der Postbote hat sie dort gesehen. Am besten, du rufst den alten Johnnie Burton an...«
    Die Farm war etwa fünf Kilometer von unserem Hof entfernt. Ich nahm das Telefon und wählte die Nummer.
    »Ich hab’ keine Ahnung, wie, zur Hölle, die hierhergekommen sind«, sagte er. »Morgens waren sie auf der Weide, und das Tor war zu. Ich nahm an, daß der Weihnachtsmann sie gebracht hatte. Am besten ist, du kommst sofort, bevor sie wieder verschwunden sind.«
    Es war erstaunlich, wie strahlend uns jetzt der Tag erschien. Alle drei rannten wir zum Auto.
    Sobald die Ausreißer Shirley gewahr wurden, fingen sie an zu brüllen. Taffy und Ferdinand wollten gekrault werden, wobei sie von den größeren Kälbern zur Seite gestoßen wurden. Sie waren vollzählig und alle gesund und munter.
    »Irgend jemand muß sie von der Hauptstraße hier heruntergetrieben haben«, meinte Johnnie Burton. »Sie müssen auf der oberen Straße gelaufen sein. Mein Nachbar Reggie sagte, daß sie den Weg runtergekommen sein müssen, denn es liegt viel Kuhmist auf dem Boden.«
    Dieser Weg gehörte zu einer alten Route, die sich quer durchs Land schlängelte. Es hörte sich an, als hätten sich die sechzehn Kälber in einem weiten Kreis vorwärtsbewegt, wobei sie hin und wieder angehalten hatten, um an den Seiten zu grasen. Wir hatten großes Glück, sie unverletzt wieder zurückzubekommen.
    Sie waren sehr müde. Die ganz Kleinen waren sehr erschöpft auf dem Rückweg, aber mit der Hilfe von John, der voranging, und von mir am Ende mußten sie weiterlaufen. Shirley folgte im Auto und bildete die Nachhut. Als wir an der >Schmiede< vorbeikamen, erschien Griff in der Tür mit einem Tuch in der Hand und fragte: »Alles in Ordnung?«
    »Nichts passiert«, erwiderte ich. »Wir glaubten zunächst, man hätte sie gestohlen.«
    »Wie im Film?« fragte er interessiert.
    »Nein, in einem Laster.«
    Matthew tauchte hinter ihm auf. »Jacky dachte, man hätte sie gestohlen«, sagte Griff zu ihm.
    »Ich hab’s gehört«, antwortete Matthew. »Dafür besteht jetzt keine Gefahr. Die Schlachter warten damit, bis du sie zum Markt bringst, und dann stehlen sie sie.« Daraus entnahm ich, daß die Preise für Rinder sehr niedrig lagen.
    Glühend heiß war der Tag. Noch bevor wir zu Hause ankamen, spürten wir alle, Kälber wie Menschen, die große Anstrengung. Ich stellte mir gerade dickbauchige Gläser mit kühlen Getränken vor, als hinter uns auf dem Weg ein Auto auftauchte. Es war Andrew, der >Abschneider<, der zum Kastrieren der Stierkälber und zum Kappen der Kälberhörner gekommen war. Es kam nicht in Frage, ihm abzusagen, denn er war ein sehr beschäftigter Mann, der stets voll ausgebucht war.
    »Bin in einer Stunde bei ihnen, Boß«, sagte er. »O. k.?« Er nannte jeden Boß.
    Ich versicherte ihm, daß alles bereit sein würde.
    Wir brachten die Kälber in den überdachten Hof, und sie liefen schnurstracks zur Tränke. In aller Eile teilten John und ich durch

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