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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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kritisch. »Hübsch.«
    Ich nickte und hatte Mühe, mir meine Ehrfurcht vor Daphne nicht anmerken zu lassen. Schon wieder. Aber ja doch, mich vor einem Filmstar zu übergeben und mich dann am Strand rittlings auf ihn zu setzen war kein Problem für mich, aber vor einem richtig erwachsenen Mädchen war ich völlig verloren. Ich hatte immer eins dieser Mädchen sein wollen, die wie aus einem Guss waren und mit nur einer
kleinen Unterarmtasche auf hochhackigen Schuhen durchs Leben glitten, und keins der Mädchen, die in Bikerstiefeln herumtrampelten, ihre Schultasche in der Subway fallen ließen und dabei ihre Tampons in der Gegend verstreuten. Doch das stand für mich nicht in den Karten. Und dann fiel mir ein, dass Daphne ›es mit Jungs für Geld machte‹, und ich wusste gar nicht mehr, wo ich hinschauen sollte.
    »Wohin gehen wir denn?«, fragte ich und folgte den Glamazonen hinaus zum Wagen. »Soll ich mich noch mal umziehen?«
    »Wir haben Pumps im Wagen.« Jenny nahm meine Hand und lächelte.
    »Ein schlichtes ›du bist hübsch so, wie du bist‹ hätte es auch getan«, schmollte ich.
    Dominick’s war ein cooles kleines Restaurant auf dem Beverly Boulevard voll schöner Menschen, die ihre Speisen hier wenigstens zu essen und nicht nur auf ihren Tellern hin und her zu schieben schienen. Ich nahm das als gutes Zeichen.
    »Siehst du«, Jenny stach mit einer Gabel voll Spaghetti carbonara in die Luft. »Keiner schaut dich an.«
    »Nein, aber sie schauen dich an, wie du die Soße über dein geborgtes Kleid spritzt«, sagte ich und reichte ihr eine Serviette. Wider Erwarten verbrachten wir einen tollen Abend. Ich hatte meine Aufregung überwunden, Jenny ihren Tobsuchtsanfall, und nachdem ich meinen Drang, Daphne zu fragen, wie viel sie für was verlangte, bekämpft hatte, erwies sie sich als eine wunderbare Quelle für Hollywoodklatsch. Und die Tatsache, dass ich an diesem Tag die Skandalmedien gefüttert hatte, adelte mich offenbar soweit, in die Kleidergrößen der Darsteller von Desperate Housewives eingeweiht zu werden.
    »Was steht als Nächstes auf dem Plan?«
    »An einem Mittwochabend?« Daphne schürzte ihre perfekt nachgezogenen Lippen.

    »LAX? Hyde? Bar Marmont wäre okay, aber da waren wir erst am Sonntag.«
    »Sollte Bar Marmont irgendwas mit Chateau Marmont zu tun haben, dann wohl eher nicht.« Ich schlang einen großen Happen Steak hinunter. »Wird es im Hyde auch von Fotografen wimmeln?«
    »Wir sind in L. A., Süße«, erwiderte Daphne achselzuckend. »Überall, wo es sich lohnt hinzugehen, wimmelt es von Fotografen.«
    »Das könnte mir L.A. wirklich verleiden«, sagte ich zu meinem Steak. »Mal ehrlich, wie soll man denn entspannen, wenn man nicht mal ausgehen und sich mit seinen Freunden betrinken kann?«
    »Lass du mal deine Probleme nicht an L.A. aus«, warnte Daphne mich.
    »Das ist mein Baby, über das du da herziehst.«
    »Ja, L.A. ist nicht daran schuld, dass du hier eine beschissene Zeit verbringst«, stimmte Jenny mit ein. »L.A. ist wunderschön. Super Sonnenschein, Shopping, Strände, Clubs und tolle scharfe Männer. Und da ist diese ganze Natur-Chose noch gar nicht dabei, wie etwa Bergwandern, weil wir, wenn wir ehrlich sind, niemals in den Bergen wandern gingen. Aber du weißt, was ich meine, oder?«
    »Und bist du nicht eigentlich ein Mädchen, das schreibt?«, hakte Daphne nach. »Alles hier hat eine Geschichte, jeder hat eine. New York ist so langweilig und praktisch. Hier ist alles viel cooler als in New York.«
    »Das finde ich nicht«, erwiderte ich lächelnd und schüttelte den Kopf, »überhaupt nicht.«
    »Sie hat aber recht, Angie«, funkte Jenny dazwischen.»Wenn du versuchen würdest, dich zu amüsieren, dann könnte es dir auch hier gefallen.«
    »Du bist eine Verräterin an New York, Jenny Lopez«, kanzelte
ich sie ab, aber vielleicht hatte sie ja recht. Vielleicht lag es gar nicht nur an der Stadt, dass ich so eine schlimme Zeit hatte. Doch wenn ich noch in New York wäre, ginge es mir nicht so elend. »James hat mich heute in ein Lokal geführt, The Dresden? Er sagte, da seien niemals Fotografen.«
    »Und deshalb lohnt es sich auch nicht, dorthin zu gehen«, wiederholte Jenny bedächtig. »Mach dir nichts draus, Angie-Schatz. Aber weißt du, wenn du wirklich willst, dass das aufhört, dann solltest du rausgehen und dich fotografieren lassen.«
    »Wie soll das denn funktionieren?«, fragte ich, ohne mich von dem albern gut aussehenden Kellner ablenken zu lassen, der

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